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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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dich nichts an«, sagte er rau. »Hier ist Geld.« Er nahm einige Banknoten und gab sie ihr.
    »Was hast du gemacht?« fragte sie starr vor Schrecken.
    »Ich habe gar nichts gemacht, sage ich dir«, fuhr er sie an. »Aber sie werden mich deswegen festsetzen. Ich gehe jetzt zu meiner Jacht. Du würdest auch besser tun, das Haus zu verlassen, bevor sie kommen!«
    Sie nahm schnell Hut und Handschuhe. Plötzlich hörte sie, wie die Tür zufiel und sich der Schlüssel wieder umdrehte. Ohne es zu wollen, hatte er sie wieder eingeschlossen, und in seiner Aufregung achtete er nicht mehr auf ihr Klopfen. Griff Towers stand auf einer Erhöhung, und man konnte von hier aus die Straße nach Chichester übersehen.« Als er vor seinem Haus stand und immer noch hoffte, den Affen zu finden, sah er plötzlich zwei Lichter, die sich mit großer Geschwindigkeit näherten.
    »Die Polizei«, stöhnte er und eilte Hals über Kopf durch den Küchengarten zur Hintertür.

37
    Helen hastete den Fahrweg entlang. Sie hatte nur den einen Gedanken, diesem schrecklichen Haus zu entkommen. Das Tor war geschlossen und die Pförtnerloge dunkel. Sie versuchte verzweifelt, die eisernen Riegel zu öffnen, aber sie waren zu schwer. Als sie rückwärts blickte, sah sie in dem Schein des Lichtes, das aus der offenen Halle drang, eine Gestalt, die heimlich auf einem der Grasstreifen entlang schlich, die den Fahrweg einsäumten. Einen Augenblick dachte sie, es sei Gregory Penne. Aber dann erkannte sie die scheußliche Gestalt. Sie war beinahe vor Schrecken gelähmt. Es war Bhag! Sie bewegte sich so ruhig wie nur möglich die Mauer entlang, indem sie von Strauch zu Strauch kroch, aber er hatte sie schon gesehen und kam hinter ihr her. Er bewegte sich langsam und vorsichtig, als ob er nicht ganz sicher wäre, dass er sie verfolgen dürfe. Vielleicht gab es noch ein anderes Tor in der Mauer, dacht sie sich und schlich weiter. Von Zeit zu Zeit blickte sie zurück. Die Pistole hatte sie in der Hand. Angstschweiß trat auf ihre Stirn. Jetzt verließ sie die schützende Wand und ging quer über die Wiese. Im ersten Augenblick glaubte sie, ihrem Verfolger entkommen zu sein, denn Bhag mied freie Plätze, aber jetzt sah sie ihn wieder. Er war auf gleicher Höhe mit ihr und trabte an der Wand entlang. Aber er eilte sich nicht. Sie hoffte, dass er am Ende die Verfolgung aufgäbe, wenn sie ruhig ihren Weg fortsetzte. Vielleicht war er ihr nur aus Neugierde gefolgt. Aber diese Hoffnung wurde bald zerstört. Sie stieg über einen niedrigen Zaun und kam auf einen Weg, der sie näher und näher zur Mauer brachte. Als sie dies merkte, wandte sie sich plötzlich von dem Weg ab und eilte durch hohes, taufeuchtes Gras. Nach den ersten Schritten war sie schon bis zu den Knien durchnässt, aber in ihrer Aufregung bemerkte sie es nicht einmal. Bhag hatte die Mauer verlassen und folgte ihr jetzt ins Freie. Sie hätte gern gewusst, ob die Mauer das ganze Grundstück umgab, und war froh, als sie an einen niedrigen Zaun kam. Sie stolperte fast über eine Böschung, die offensichtlich die östliche Grenze des Geländes bildete. Sie lief, so schnell sie konnte, obgleich sie nicht wusste, wohin sie kam. Als sie sich umschaute, merkte sie zu ihrem Schrecken, dass Bhag immer noch hinter ihr war, doch blieb er immer gleich weit von ihr entfernt. In der Ferne sah sie die Lichter eines Hofes. Er schien gar nicht sehr weit abzuliegen, aber in Wirklichkeit waren es mehr als zwei Kilometer. Mit einem Seufzer der Erleichterung bog sie von der Straße ab und lief eine kleine Böschung hinauf, aber als sie die höchste Stelle erreicht hatte, sah sie zu ihrer Enttäuschung, dass die Lichter sehr weit entfernt waren. Sie wandte sich um und entdeckt« Bhag. Sie konnte seinen grünen Augen in der Dunkelheit funkeln sehen.
    Wo mochte sie eigentlich sein? Sie blickte umher und erkannte die Gegend wieder. Vor ihr links erhob sich die massige Silhouette des alten Griff Tower. Plötzlich gab Bhag seine Rolle als Beobachter auf und sprang mit einem hundeähnlichen Knurren auf sie zu. Sie floh in der Richtung des Turmes. Ihr Herz klopfte so schnell, dass sie jeden Augenblick zusammenzubrechen drohte. Eine Hand fasste ihre Jacke und riss sie ihr herunter. Das brachte sie zur Besinnung. Sie musste ihrem Feind entgegentreten, wenn sie nicht zugrunde gehen wollte.
    Mit einer plötzlichen Bewegung wandte sie sich um und hob die Pistole. Sie stand jetzt Bhag Auge in Auge gegenüber. Er brummte und zerrte an der

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