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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Tür erschien der fürchterliche Affe selbst. Er blutete aus einer Schulterwunde. Das Blut tropfte herunter. In seinen großen Händen hatte er etwas, das wie ein Bündel Lumpen aussah. Als Mike näher hinschaute, schien sich der Raum vor seinen Augen zu drehen.
    Das zerrissene, mit Blut beschmutzte Kleidungsstück, das Bhag hielt, war die blaue Jacke Helen Leamingtons!
    Einen Augenblick starrte Bhag den Mann an, den er als seinen Feind erkannte. Er ließ den Rock fallen und eilte zähnefletschend in sein Quartier zurück. Dreimal hörte man den scharfen Knall von Mikes Browning, und Bhag verschwand plötzlich. Die Tür seines Raumes schloss sich geräuschvoll.
    Knebsworth hatte die Szene mit angesehen. Er lief hinzu und hob die Jacke auf, die der Affe hatte fallen lassen.
    »Das ist ihre Jacke«, sagte er heiser, und ein schrecklicher Gedanke ließ ihn erschauern.
    Mike hatte die Tür zu dem Käfig geöffnet. Mit der Pistole in der Hand eilte er durch die Öffnung. Knebworth wagte nicht zu folgen. Er stand wie zu Stein erstarrt und wartete, bis Mike wieder erschien.
    »Es ist nichts drinnen«, sagte er. .
    »Nichts?« fragte Knebworth flüsternd. »Gott sei Dank!«
    Bhag ist fort, ich denke, dass ich getroffen habe. Hier ist eine Blutspur, aber es ist möglich, dass sie nicht von meinem Schuss herrührt Er muss kürzlich verwundet worden sein«, dabei zeigte er auf Blutspuren auf dem Fußboden. »Als ich ihn das letzte mal sah, hatte er diese Wunde noch nicht.« »Haben Sie ihn denn schon vor heute Abend gesehen?« Mike nickte. Wo mochte Helen sein? Das war die wichtigste Frage, und dieser Gedanke ließ alles andere für Mike Brixan in den Hintergrund treten. Und wo war der Baron? Warum hatten sie die Haustür offen gefunden? Keiner der Dienstboten konnte ihm darüber Auskunft geben, und er fühlte, dass sie die Wahrheit sprachen. Nur Penne und das Mädchen und der große Affe wussten darum Bescheid, wenn nicht Er eilte nach oben, wo er einen Detektiv bei Stella Mendoza zurückgelassen hatte, um die Bewusstlose wieder zu sich zu bringen.
    »Sie ist von einer Ohnmacht in die andere gefallen«, berichtete der Beamte. »Sie sagte nur einmal: ,Schieß ihn nieder, Helen!'« »Dann muss sie sie doch gesehen haben!« stieß Mike hervor. Einer der Polizisten, der draußen geblieben war, um das Gebäude zu bewachen, kam mit einer Meldung. Er hatte gesehen, wie eine dunkle Gestalt die Wand hinaufkletterte und durch eine Öffnung in der Mauer verschwand. Einige Minuten später war sie wieder erschienen.
    »Das war Bhag«, bemerkte Mike. »Ich wusste, dass er nicht hier war, als wir ankamen. Er muss durch das Loch in der Mauer hereingekommen sein, während wir oben waren.« Der Wagen, der Helen hierher gebracht hatte, wurde aufgefunden. Er gehörte Stella. Zuerst vermutete Mike, dass sie bei der Entführung ihre Hand im Spiel hatte. Er erfuhr aber später, dass ihr Chauffeur tatsächlich in der Küche gefangengehalten wurde, und Penne selbst bei Helen vorgefahren war. Er konnte sich durch eigenen Augenschein davon überzeugen, dass der Wagen Stella gehörte. Nun wurde ihm auch klar, warum Helen, ohne Verdacht zu schöpfen, eingestiegen und mitgefahren war.
    Mike war nahe daran, wahnsinnig zu werden. Die Gefangennahme des Kopfjägers war ihm vollständig unwichtig geworden. Er dachte nur noch daran, wie er Helen retten könne.
    »Wenn ich sie nicht finden kann, werde ich verrückt«, rief er. Jack Knebworth wollte etwas erwidern, als eine plötzliche Unterbrechung eintrat. Ein furchtbarer Schrei gellte durch die Nacht, der allen durch Mark und Bein ging. »Hilfe! Hilfe!« Der Ruf klang schauerlich. Mike erkannte die Stimme eines Mannes - und dieser Mann war Gregory Penne.

35
    Für Helen Leamington gab es Augenblicke, in denen sie nicht mehr an ihre Begabung als Filmschauspielerin glaubte. Niemals waren diese Zweifel größer, als wenn sie versuchte, die schriftlichen Anweisungen des Filmmanuskriptes zu studieren. Sie gab Mike die Schuld, um ihn sofort wieder zu entschuldigen. Sie tadelte sich selbst ganz offen, und schließlich gab sie ihre Bemühungen auf, rollte das Manuskript zusammen und legte ein Gummiband darum. Dann steckte sie es unter ihr Kopfkissen und wollte zu Bett gehen. Sie hatte schon Rock und Bluse ausgezogen, als es draußen klopfte. »Von Mr. Knebworth?« fragte sie erstaunt. »So spät abends?« »Ja, Miss Leamington. Er beabsichtigt morgen eine große Änderung vorzunehmen und muss Sie gleich sprechen. Er

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