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0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.
    »Nein, normale Tote.«
    »Aber ich verstehe nicht, weshalb er zu mir gekommen ist, um hier seine Kräfte auszuprobieren«, beschwerte sich Lady Sarah.
    »Das müssen wir eben herausfinden.«
    »Ist denn an der Figur etwas Besonderes?« fragte ich. »Kann er sie gesucht haben?«
    »Sie gleicht ihm aufs Haar.«
    »Das habe ich ebenfalls schon festgestellt. Könnte die Figur möglicherweise ein Unikat sein?«
    »Nein, kein Einzelstück. Es gab Menschen, die verehrten den dicken Piu Hang sogar und wünschten sich ihn als Hausgeist. Ich weiß nicht, ob Lady Sarah auch so gedacht hat…«
    »Nie, Suko, nie. Es war ein Geschenk von meinem Mann wie vieles andere auch.«
    »Und der Mann ist tot.«
    »Ja, das weißt du.«
    »Hatte er Kontakt zu Piu Hang?« fragte ich.
    »Das kann alles gewesen sein, John. Nur weiß ich nichts davon. Auf seinen fernöstlichen Reisen habe ich ihn kaum begleitet. Das habe ich dir schon alles gesagt.«
    »Dennoch müssen wir eine Stelle finden, wo wir ansetzen können.«
    Suko gab mir recht.
    »Weißt du nichts? Ich meine, du hast doch tausend Vettern, die Piu Hang sicherlich auch kennen…«
    Mein Freund winkte ab. »Ich weiß schon, auf was du hinauswillst. In die Szene rein und nachforschen.«
    »Eben.«
    »Dann wollt ihr die mitnehmen?« fragte die Horror-Oma.
    »Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht.«
    Sie winkte mit beiden Händen ab. »Nehmt sie mit, in Gottes Namen. Ich will Sie nicht mehr sehen. Hätte nicht gedacht, daß mein Mann mir einen solchen Teufelsspuk hinterläßt. Der war doch sonst nicht so und eigentlich normal.«
    Irgend etwas an dieser Antwort hatte mir nicht gefallen. Vielmehr hatte es mich auf eine Idee gebracht, die im Augenblick noch keine klare Gestalt angenommen hatte, aber sie drehte sich um diesen Richard Emmerson Goldwyn.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und deutete mit der Glutspitze auf die ältere Lady. »Ich komme einfach nicht von deinem dritten Mann los.«
    »Er ist tot.« Sie beugte sich vor. »Daran glaubst du doch, John?«
    »Natürlich.«
    »Kein Zombie? Nicht daß du damit rechnest, er würde als Zombie aus dem Grab steigen.«
    »Ehrenwort, das meine ich nicht.«
    »Ich hätte ihn auch nicht mehr sehen wollen«, erklärte die Horror-Oma entschieden.
    »Das kann ich verstehen. Er böte keinen sehr angenehmen Anblick…«
    »So meine ich das zwar auch, aber nicht so direkt. Ich… ich … sagen wir so, ich habe mich mit ihm nie so großartig verstanden, als daß ich Sehnsucht nach ihm gehabt hätte.«
    »Kannst du da näher darauf eingehen?«
    »Ungern. Man gibt ja nicht freiwillig Fehler zu. Es war ein Fehler von mir, ihn geheiratet zu haben. Er gehörte zu den Typen der königlichen Indien-Offiziere, war sehr standesbewußt und hat mich oft allein gelassen. Nicht nur während seiner Reisen, nein, er ging auch sonst immer weg. Fast jeden Abend besuchte er seinen British Indian Club. Kurz BIG genannt. Da trafen sich die alten Kämpfer dann und diskutierten über die angeblich herrlichen Kolonialzeiten.«
    »Und wie ist er gestorben?«
    »Durch einen Herzschlag. Er kippte plötzlich um und war tot.«
    »Wie hast du dabei reagiert?«
    Lady Sarah lächelte. »Überhaupt nicht. Man rief mich vom Club aus an und erklärte mir den Vorfall. Dort haben sie ihn auch bis zur Beerdigung aufgebahrt. Nicht ich war der wichtigste Teil in seinem Leben, sondern der Club und die Reisen. Da ist er auch gestorben. Er kippte plötzlich weg. Herzschlag.« Sie hob die Schultern.
    »Es war also nichts Ungewöhnliches an diesem Todesfall festzustellen?« hakte ich nach.
    »Nein. Offiziell nicht. Was inoffiziell geschehen ist, darüber möchte ich mich nicht äußern, weil ich es einfach nicht weiß.«
    »Es könnte demnach etwas geschehen sein?«
    »Keine Antwort, John. Ich möchte hier niemand verdächtigen. Er ist tot und soll es auch bleiben. Ich habe ihn noch einmal kurz vor der Beerdigung im Sarg liegen gesehen, das ist alles, Freunde.«
    »Was sagst du, Suko?«
    Der Chinese lächelte breit. »Ich würde meine Vettern mal aus dem Spiel lassen. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß der Poltergeist etwas mit Lady Sarahs verstorbenem Mann zu tun hat. Da dieser sich oft im Club hat sehen lassen, sollte man da den Hebel ansetzen.«
    Der Ansicht war ich auch. »Existiert der Club noch?« fragte ich Lady Sarah. »Oder sind die alten Kämpen mittlerweile verstorben?«
    »Er müßte noch existieren, allerdings mit reduzierter Mitgliederzahl. Die meisten starben sehr

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