Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
Vom Netzwerk:
Eddie klappte sie hoch und stieß mich die steilen Stufen hinunter. Ich landete mit abgeschürften Händen und blutender Stirn auf einem Betonfußboden.
    »Mach ihm Licht, Eddie«, sagte der Boss. »Er soll wenigstens sehen, welches Luxusapartment er bewohnen wird.«
    Hinter einem Drahtgeflecht flammte eine matte Glühlampe auf und erhellte einen etwa vierzig Quadratyards großen Raum, der sich ausnahm wie das Innere eines Betonwürfels. Die Unterseite der Tür war mit starkem Stahlblech beschlagen.
    »Überlass ihn mir«, bat Sidney Jones den Boss. »Ich hab noch ‘ne Rechnung mit ihm zu begleichen. Es wird mir ein Vergnügen sein, sie zu präsentieren.«
    »Du wirst gar nichts, Sidney. Ein G-man ist auch lebend viel wert, wenn er in unserer Gewalt ist.«
    Und dann klappte die Falltür zu.
    ***
    Das 123. Revier ist das größte Polizeirevier in Harlem, es ist eine Art Kommandozentrale für diesen Stadtteil, in dem die sozialen Gegensätze härter als anderswo in der Millionenstadt New York aufeinanderprallen.
    Phil und Jimmy Reads parkten den Jaguar direkt vor dem Revier. Selbst zu dieser späten Nachtstunde trieben sich noch allerhand zweifelhafte Figuren in den Straßen herum. Die beiden G-men achteten nicht darauf und betraten das Revier.
    »Ich brauche den Revierleiter, Sergeant.«
    Der uniformierte Beamte blickte neugierig auf. Das waren keine geneppten Touristen, die sich beschweren wollten und die Polizei für ihre eigene Dummheit verantwortlich machten. Jedenfalls waren sie nüchtern.
    »FBI«, sagte Phil. »Lassen Sie uns durch. Wo ist der Captain?«
    Der Sergeant erwachte aus seinen philosophischen Betrachtungen und löste den Riegel, der den Durchlass freigab.
    »Hier hinten, Agent«, erwiderte er dienstbeflissen und warf einen kurzen Blick auf den Ausweis, den Phil ihm hinhielt. Ays einer Tür, deren oberer Teil verglast war und in schwarzen Buchstaben die Aufschrift Criminal Investigation Department trug, trat Lieutenant Krott, die Mütze in der Hand.
    »Hallo, Lieutenant«, rief Phil. »Was tun Sie denn hier?«
    »Komische Frage«, gähnte der Lieutenant. »Ich habe hier zu arbeiten.«
    »Kommen Sie doch mit, Krott«, schlug Phil vor. »Wir sind hinter der Sache Limerick her.«
    »Habt ihr denn schon Spuren?«, erkundigte sich der Lieutenant.
    »Brandheiße, Krott! Aber Jerry ist verschwunden. Und ich glaube, sie haben ihn irgendwo hier oben versteckt. Dave Limerick hatte hier in der Nähe seine Bleibe, und das deutet darauf hin, dass sich die Bande auch nicht weit weg etabliert hat.«
    Der Sergeant stieß eine Tür auf und ließ Phil, den Lieutenant und Jimmy Reads an sich vorbeimarschieren.
    Hinter dem Schreibtisch saß Captain Holden, ein schnauzbärtiger Polizeioffizier der alten Sorte. In der linken Hand hielt er den Hörer des Telefons, mit der anderen schlürfte er aus einem Pappbecher Kaffee. Er sah auf und stellte den Becher auf die Schreibtischplatte. Ein Wink rief den diensttuenden Sergeanten zurück.
    »Bringen Sie Kaffee, Mann. Wie können Sie die drei hereinlassen, ohne zu wissen, dass sie ihn nötig haben wie Noah die Arche?«
    »Danke, Captain«, sagte Phil. »Es gibt nichts, was ich im Augenblick nötiger hätte als einen Schluck heißen Kaffee. Und dann eine Auskunft.«
    »Rufen Sie mich in zehn Minuten wieder an«, brüllte der Captain in den Apparat und knallte den Hörer auf die Gabel. »Fragen Sie, Decker. Was wollen Sie wissen?«
    »Kennen Sie das Haus 343, 130. Straße?«
    Holden dachte einen Augenblick nach.
    »Ja, ich denke schon. Das ist so eine Bruchbude, in der praktisch niemand mehr wohnt. Nächsten Monat soll sie abgerissen werden.«
    »Dave Limerick hat es als Adresse angegeben, Captain. Ich würde mich gerne mal dort umschauen. Können Sie mir einen Mann mitgeben, der sich in der Gegend auskennt?«
    »Ah, Dave Limerick«, sagte der Captain. »Ich habe im Rundschreiben von ihm gelesen. Ist das nicht der junge Bursche, den man Downtown mit einem Messer im Rücken gefunden hat? Sehen Sie, mein Gedächtnis funktioniert noch, wenn ich auch in einem Jahr in Pension gehe. Der soll sich dort versteckt haben? Natürlich kriegen Sie den Mann mit! Jesse Calwer ist hier in der Gegend groß geworden und kennt jeden Winkel auf drei Meilen im Umkreis.«
    Holden drückte auf einen Knopf, und knappe zehn Sekunden später spritzte der Sergeant zur Tür herein.
    »Jesse Calwer soll kommen.«
    Der Sergeant verschwand ebenso schnell, wie er gekommen war, und nach unglaublich kurzer Zeit

Weitere Kostenlose Bücher