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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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wenn auch niemand außer ihnen beiden davon wusste.
    »Wann kriegen wir eigentlich die Waffen und den Sprengstoff?«, wollte der Boss wissen.
    Burnett schüttelte missbilligend den Kopf.
    »Was kann ich denn dafür, dass ausgerechnet in dem Augenblick, wo ich angerufen werden sollte, die G-men auftauchen?«
    »Das ist auch so eine Sache«, ereiferte sich Harvey. »Woher weiß dieser Brown, wo er anrufen muss?«
    »Da bin ich überfragt«, erklärte Burnett. »Er wusste es einfach. Von mir hat er kein Wort darüber erfahren, aber er schlug einfach vor, das Zeug vor deiner Haustür abzuladen. Er weiß, dass du der Boss bist, woher er das hat, ist mir ein Rätsel. Von mir jedenfalls nicht.«
    »Er wird hoffentlich Kelly noch mal anrufen. Sonst sind wir einen Haufen Bucks los und haben nichts dafür gekriegt. Aber im Notfall könntest du noch mal zu ihm gehen«.
    Burnett war das gar nicht recht. Vor dem Haus hatte er eine unbestimmte Furcht, es war unheimlich da.
    »Ich glaube nicht, dass er dort ist«, sagte er stirnrunzelnd. »Ein Mann wie Brown lässt sich doch nicht auf so etwas ein. Der kommt nur hin, wenn es notwendig ist, und vor allem, wenn die Luft unbedingt rein ist.«
    »Okay«, sagte Harvey, »aber es gefällt mir trotzdem nicht. Vor allen Dingen passt es mir nicht in den Kram, dass es jemanden gibt, der so genau Bescheid weiß.«
    Burnett zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat einer von uns geplaudert. Aber das kann ich mir nicht vorstellen: Vielleicht blufft er auch nur. Wenn man’s genau nimmt, wusste er eigentlich nur, dass du der Boss bist. Über das, was wir Vorhaben, kann er nicht Bescheid wissen. Er hat eben nur auf den Busch geklopft. Was mir Sorgen macht, sind Nosy Clark, die beiden Girls und der G-man draußen in der Strandhütte. Bei meinem Besuch hatte ich den Eindruck, dass Nosy mit der Lage nicht mehr fertig wird. Am liebsten würde er die Girls umbringen und den G-man dazu.«
    »Ich will keine Leichen, solange es anders geht«, sagte der Boss scharf.
    »Solange es anders geht«, wiederholte Burnett. »Und wenn es nicht mehr anders geht?«
    »Ich habe von Dave Limerick und dem Alten genug, Mike. Mord ist eine Sache, die die Cops auf die Palme bringt. Ich bin der Meinung, wir sollten Nosy und seinen Verein draußen in der Hütte sitzen lassen, bis alles vorbei ist. Und dann brauchen wir uns nicht mehr darum zu kümmern, jedenfalls nicht wir beide.« Er kniff ein Auge bedeutsam zu und sah Mike an. »Soll Nosy dann sehen, wie er mit der Lage fertig wird.«
    »Und wenn er nicht damit fertig wird? Wenn Nosy einfach abhaut, und der G-man wieder freikommt, bevor wir weg sind?«
    Der Boss sah Bennett entsetzt an.
    »Was würdest du tun?«, fragte er schwach.
    »Du bist der Boss!«, erwiderte Burnett scharf. »Der Boss hat die Entscheidungen zu treffen.«
    »Aber du kannst doch sagen, was wir jetzt tun sollen.«
    »Kelly links liegen lassen. Wir kümmern uns überhaupt nicht mehr um ihn. Er soll in seiner Werkstatt hocken bleiben und das Öl von den Schraubenschlüsseln auflecken, wenn es ihm Spaß macht. Die G-men werden immer wieder bei ihm auftauchen und nach seinem Befinden fragen, wenn sie sonst keinen anderen Grund mehr wissen. Jedenfalls wird er überwacht. Und wenn wir klug sind, nützen wir das aus. Wenn wir Kelly ausbooten, werden sie nichts bei ihm finden und ihre Zeit verschwenden. Vielleicht werden sie ihn immer noch ausquetschen, wenn wir schon längst in Europa sind.«
    »Gut«, sagte der Boss heiser, »und wie soll es weitergehen? Wo sollen wir den Lieferwagen panzern?«
    »Die Rückenpanzerung ist fertig, die an den Seitenwänden zum Teil. Das genügt. Ich werde eine kugelsichere Weste anziehen.« Mike verschwieg, dass er dieses nützliche Kleidungsstück schon seit Tagen trug. Bereits seit dem Tag, an dem er Harvey die Flugkarte abgenommen hatte. »Ein Mann soll dauernd mit der Karre herumfahren. Er kann sie ja mal irgendwo eine halbe Stunde stehen lassen, aber nicht länger. Das ist am sichersten. Und an unsere Bewaffnung komm ich schon ran. Das ist das kleinste Problem.«
    »Du bist ein verdammter Optimist, Mike.«
    »Hast du bessere Vorschläge?«
    Der Boss stopfte den Rest seiner Brasilzigarre in den Aschenbecher. Die Geschichte war ihm ein bisschen über den Kopf gewachsen, mit solchen Schwierigkeiten hatte er nicht gerechnet. Im letzten Grunde seiner Seele war er froh, dass er einen Mann wie Mike Burnett an der Hand hatte. Wenn alles glattging, würde Mike nicht einen Cent

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