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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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versteckt halten könnten, aber außer Kellys Bude in Downtown konnte sie uns keine Adresse angeben.
    Steve und ich waren ziemlich enttäuscht, als wir nebeneinander die Treppe hinabgingen, obwohl wir keine Wunder erwartet hatten. Ich ließ mich von Steve über den Inhalt des Fernschreibens unterrichten, das unsere Kollegen aus Montpelier geschickt hatten.
    David Limerick senior wurde darin als fleißiger und ehrenhafter Geschäftsmann geschildert, der nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war. Mit seinem Sohn standen die Dinge allerdings anders. Statt sich im Süßwarenhandel seines Vaters nützlich zu machen, trieb er sich herum und ging der Arbeit aus dem Weg. Der Junge fuhr nach New York und fand Anschluss an eine Gangsterbande, der er aus irgendeinem Grunde unbequem wurde.
    »Mit dem Selbstmord des Vaters stimmt was nicht«, sagte Steve. »Ich glaube nicht mehr daran, dass der alte Mann sich aus dem Fenster gestürzt hat. Ich glaube, dass da jemand nachgeholfen hat. Und zwar jemand, der auch etwas mit dem Mord an David junior zu tun hat.«
    »Das liegt nahe«, meinte ich, »aber es fehlen die Beweise.«
    Ich saß schon im Jaguar, als ich durch die Windschutzscheibe Larry Kirby erspähte, dem ich bei seiner Entlassung in Atlanta eine Stelle als Automechaniker angeboten hatte. Ich stieg wieder aus und vertrat ihm den Weg.
    »Hallo, Larry«, sagte ich. »Haben Sie Ihre Stellung schon angetreten?«
    »Ich habe Arbeit, Agent Cotton. Vielen Dank auch noch für Ihre Bemühungen.«
    Ich hatte den Eindruck, dass Larry nicht davon erbaut war, mich zu sehen. Der junge Mann war reichlich unsicher.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Larry?«, fragte ich, aber er schüttelte den Kopf.
    »Doch, es ist alles in Ordnung. Es ist nur, ich meine, ich arbeite nicht bei Ihrem Freund, sondern bei einer anderen Firma. Aber ich verdiene sehr gut!«
    »Hauptsache, Sie arbeiten und kommen auf keine dummen Gedanken mehr.«
    Steve Dillaggio war ebenfalls ausgestiegen und kam jetzt heran. Er musterte Kirby schärf.
    »Sie arbeiten für Norman Kelly!«
    Das war auch für mich eine Überraschung.
    »Ich habe Sie heute Nachmittag da gesehen. Sie fuhren einen Lieferwagen«, stellte Steve erklärend fest.
    »Ja, ich arbeite für Kelly«, nickte Kirby. »Er zahlt mir achtzig Dollar die Woche, und ich bin mit meinem Job zufrieden. Sie sind einer von den beiden G-men, die heute draußen in der Werkstatt waren, nicht wahr?«
    »Stimmt«, sagte Steve, »aber woher wissen Sie, dass ich G-man bin? Sie fuhren ja gerade weg, als wir ankamen.«
    »Ich dachte es mir«, erklärte Kirby und versuchte ein schwaches Lächeln. Diese Erklärung befriedigte mich nicht, sie trug alle Anzeichen einer ungeschickten Ausrede. Ich wollte gerade nachhaken, als Larry hinzufügte: »Und Kelly hat es mir gesagt, als ich zurückkam.«
    »Es wäre vielleicht doch besser gewesen, Sie hätten sich eine andere Stelle besorgt«, meinte ich. »Sie sollten vorsichtiger werden, Larry. Beim nächsten Ausrutscher werden es mehr als drei Jahre, das wissen Sie. Sie sollten sich lieber mir anvertrauen, bevor Kelly Sie in eine unsaubere Geschichte hineinzieht.«
    »Ich werde schon auf mich aufpassen, Agent Cotton«, versprach er lächelnd und verabschiedete sich.
    »Kommen Sie zu uns, bevor es zu spät ist«, warnte ich ihn noch, aber er ging weg, ohne sich umzudrehen.
    »Wir könnten uns anhängen«, schlug Steve vor. Ich nickte, und wir trennten uns. Steve blieb auf der gleichen Seite, während ich die Straße überquerte und Kirby von dort aus beobachtete. Er schlug eine schnelle Gangart ein! Anscheinend hatte er es eilig, ans Ziel zu gelangen. Doch plötzlich sprang er auf einen anfahrenden Bus.
    »Der Bursche hat etwas gemerkt, Jerry«, sagte Steve, als wir uns wieder zusammengefunden hatten. Es hatte keinen Zweck, mit dem Jaguar eine Verfolgung aufnehmen zu wollen. An der nächsten Haltestelle war Kirby sicher schon wieder ausgestiegen und benutzte ein Taxi oder die Subway.
    »Ich hab’s gut mit ihm gemeint«, sagte ich ärgerlich. »Aber wenn er es nicht anders haben will…«
    Wir marschierten gerade auf den Jaguar zu, als ein Mann sehr auffällig vor uns die Straßenseite wechselte.
    »Der geht uns aus dem Weg, Jerry!«, grinste Steve. »Kennst du ihn?«
    »Der hat auch allen Grund dazu. Das ist Bleeker. Er war mal Anwalt, bevor er es mit Erpressung an seinen Klienten versuchte. Jetzt treibt er sich mit Gesindel herum und verkauft gute Ratschläge an kleine Ganoven.«
    Ich

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