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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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gehen«, keuchte Eddie. Der Boss widersprach ihm nicht, er wollte ihn bei guter Laune halten.
    Erleichtert wandte sich der Boss zum Gehen. Es war nicht einmal so schwer gewesen, wie er gedacht hatte. Jedenfalls durfte er jetzt darauf hoffen, Mike Burnett loszuwerden. Mike hatte sich also doch getäuscht, wenn er dachte, man müsse durch zwei teilen.
    Seine Stimmung grenzte geradezu an Heiterkeit, als er die Wohnung betrat. Mike war nicht da, und er fragte Jas, der sich auf dem kleinen Elektroherd in der Kochnische ein paar Eier in einer Pfanne briet.
    »Keine Ahnung«, sagte der junge Mann und musterte Harvey mit einem seltsamen Blick. »Ich bin eben zurückgekommen. Hier ist der Garagenschlüssel.«
    Harvey nahm den Schlüssel aus der Hand des Gangsters und steckte ihn in die Tasche. Alles schien nach Wunsch zu laufen. Plötzlich fragte Jas: »Wo ist Larry?«
    »Larry ist tot«, sagte der Boss. »Er lief drüben in Jersey City einem Cop vor den Lauf.«
    »In den Nachrichten…« Jas brach plötzlich ab und scharrte die Eier in der Pfanne zusammen.
    Das Schweigen wurde unerträglich. Harvey empfand es als körperlich drückend, so als presse ihm jemand die Kehle zusammen. Jas zwang sich dazu, mit seiner Beschäftigung fortzufahren.
    Harvey spürte, dass er etwas sagen musste.
    »Du kannst ja Mike fragen, er war dabei.«
    »Mike ist nicht da. Er hat nicht einmal eine Nachricht hinterlassen, wo er hingegangen ist.«
    »Jetzt hör mir mal gut zu, mein Junge«, sagte Harvey, so ruhig er konnte. »Ein Cop hat Larry abgeknallt, weil er unvorsichtig war. Wenn du etwas anderes glaubst, dann haben die Bullen mit ihrer Meldung genau das erreicht, was sie sich davon versprachen. Ich denke, du musst noch einiges lernen.«
    Jas gab keine Antwort. Harvey spürte, dass ihm der junge Mann nicht glaubte.
    Harvey machte sich Sorgen wegen Mike. Wenn er nicht bald kam, verpasste er den Treffpunkt, den er mit Eddie verabredet hatte, und der Mikes Letzter sein sollte. Oder hatte Mike geahnt, was kommen würde? Harvey traute diesem verschlagenen Burschen auch das zu, und eine unbehagliche Unruhe überkam ihn.
    Der Boss griff nach der Zeitung und tat, als lese er darin. In Wirklichkeit war er nicht imstande, einen einzigen Buchstaben zu entziffern. Die Geschichte mit Larry ging ihm im Kopf herum. Er hatte sich eine furchtbare Blöße gegeben. Jetzt hielt Mike alle Trümpfe in der Hand. Sollte er plötzlich auftauchen und sich gegen ihn stellen, war er geliefert. Harvey hegte eine schwache Hoffnung, dass Mike sich klugerweise auf seine Seite stellen und seine Version, ein Cop hätte Larry auf dem Gewissen, bestätigen würde.
    »Hat Mike nicht gesagt, wo er sich rumtreiben will? Er tut ja, als ob er Ferien hätte.«
    »Mike war nicht da, als ich kam«, sagte Jas zwischen zwei riesigen Bissen, die seinem Appetit alle Ehre machten. »Ich kann also auch nicht wissen, wo er hin ist.«
    Harvey schwieg wieder.
    Dann stand plötzlich Mike Burnett in der Stube.
    »Ich glaube, wir müssen hier raus«, sagte er sehr bestimmt. »Wegen der Sache mit Larry. Er ist nämlich nicht tot. Jeden Moment können die Cops hier sein, also beeilt euch.«
    Jas ließ seine Gabel sinken und starrte Burnett verwundert an.
    »Nicht tot?«, fragte Jas und nahm seine Lederjacke von der Rückenlehne, wo er sie vorher aufgehängt hatte. Er stand schon an der Tür und warf einen auffordernden Blick auf die anderen beiden.
    »Nicht tot?«, der Boss wiederholte unbewusst die Worte des anderen. Rasch sah er sich im Zimmer um.
    »Komm jetzt, wir haben keine Zeit zu verlieren«, forderte Mike den Boss auf. »Seit einer Stunde beobachtete ich das Haus, und ich wundere mich, dass sie noch nicht da sind.«
    Harvey stolperte hinter den anderen die Treppe hinab. In seinem Kopf spielten die Gedanken Ringelreihen.
    »Larry wurde von einem Cop angeschossen«, sagte er stur. »Sag ihm das, Mike! Jas hat nämlich Zweifel!«
    Oben, in der Wohnung, die sie gerade verlassen hatten, schrillte das Telefon. Harvey rannte zurück. Er hörte nicht mehr, welche Antwort Mike dem beunruhigten Jas erteilte. Die Ahnung eines neuen Unheils befiel ihn. Niemand hatte Grund, ihn anzurufen. Die Organisation selbst lief wie am Schnürchen, und der Anruf konnte nur bedeuten, dass etwas schiefgegangen war. Seine Nervosität stieg, als sich eine unbekannte Stimme meldete.
    »Ich möchte meinen Anteil haben, Seltzer«, sagte der Anrufer.
    ***
    Phil, Steve Dillaggio und ich saßen in unserem Office, um uns über

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