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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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was der Anrufer wollte.
    »Wer ist da?«, fragte er. »Was wollen Sie?«
    »Ich will meinen Anteil haben, Seltzer. Und wer ich bin, tut nichts zur Sache.«
    Der Boss begriff langsam. Hier war jemand, der Wind von der Sache bekommen hatte und nun beteiligt werden wollte, ohne einen Finger dazu gerührt zu haben. Unfassbare Wut stieg in ihm auf, und der Hörer in seiner Hand begann zu zittern.
    »Kein Geschäft zu machen«, sagte er keuchend. »Ich wüsste nicht, woran Sie einen Anteil verlangen könnten.«
    »Dann eben nicht, Seltzer. Ich werde Ihnen ein Beileidstelegramm in die Zelle schicken müssen. Schade, ich hielt Sie für einen Mann, der vernünftigen Argumenten durchaus zugänglich ist.«
    Der Boss überlegte. Eine Minute lang hörte man nur das Atmen der beiden Männer in der Leitung. Dann machte Harvey einen Vorschlag.
    »Wo können wir uns treffen?«
    Die Stimme am anderen Ende klang belustigt.
    »Daraus wird nichts, Seltzer. Ich bin zu alt, um in eine Falle zu gehen. Ihre Operation startet heute Nacht, wenn ich mich nicht irre. Sie packen dann achtzigtausend Dollar in eine Aktentasche. Ich werde Ihnen noch sagen, wo und wann die Übergabe des Geldes zu geschehen hat.«
    »Sie sind verrückt!«, brüllte Harvey, ächzend vor Wut.
    »Was Sie von mir halten, ist mir völlig gleich. Aber wenn Sie mich übers Ohr hauen wollen, werden Sie Ihre Meinung bald ändern. Ich wünsche Ihnen viel Glück für diese Nacht. Sie werden’s brauchen können, Harvey!«
    Der Boss stürzte die Treppe hinab, den anderen nach. Er war drauf und dran, in ein Wutgeheul auszubrechen, aber er riss sich zusammen. Mike und Jas standen zusammen auf dem Gehsteig. Sie schauten ihn neugierig an.
    »Wer war’s?«, fragte Mike. Harvey dachte einen Augenblick lang nach, aber dann sah er keinen Grund, die Forderung des Anrufers vor Jas zu verheimlichen.
    »Er droht, uns auffliegen zu lassen, wenn er nicht kassieren kann«, schloss er seinen Bericht.
    »Und wer könnte dahinterstecken?«, fragte Jas, der ein ungläubiges Gesicht dabei machte. Seit der Geschichte mit Larry traute er dem Boss nicht mehr recht. Vielleicht wollte Harvey den Löwenanteil auf diese Weise in seine Tasche stecken. Doch Mikes Haltung zerstreute seine Bedenken. Zu Mike hatte Jas immer Vertrauen gehabt.
    »Das kann nur dieser Brown, unser Waffenlieferant, gewesen sein«, meinte Burnett.
    »Wir müssen hin zu ihm«, meinte Harvey.
    Der Gangster hatte seinen Wagen, einen uralten Buick, am Randstein geparkt und kam auf die Gruppe zu. Sein Gesicht drückte Schuldbewusstsein aus, aber der Boss war jetzt nicht in der Laune ihn wegen seines eigenmächtigen Ausflugs zu tadeln.
    »Sid kann uns fahren«, sagte Harvey mit ärgerlicher Stimme. »Ich werde diesem Burschen seine unverschämte Forderung in den Hals stopfen, dass er daran erstickt.«
    Sidney Jones, der froh war, fürs erste einer gepfefferten Strafpredigt entronnen zu sein, riss die Wagentür auf.
    »Zum Bus Terminal in der 40. Straße«, kommandierte Mike, der neben Sidney Platz genommen hatte.
    Sidney Jones stellte den Wagen auf dem Parkplatz des Bus Terminal ab. Dann gingen sie zurück bis zu dem großen Sandsteinhaus. Mike Burnett drückte auf den Klingelknopf, und das Gesicht des Alten erschien am Fenster. Als er gleich vier Mann anmarschieren sah, zögerte er, die Tür zu öffnen. Den Gangstern draußen vor der Tür wurde es ein bisschen ungemütlich. Direkt vor dem Haus stand eine Straßenlaterne und tauchte den Eingang in helles Licht. Mike drückte noch einmal auf den Klingelknopf. Endlich summte es, und der elektrische Türöffner betätigte sich.
    »Wir haben’s eilig«, sagte Mike entrüstet. »Wir legen keinen Wert darauf, uns mit einem zufällig vorbeikommenden Bullen herumschlagen'zu müssen.«
    Der alte Mann zuckte die Achseln.
    »Ihr seid ein bisschen viel auf einmal«, beklagte er sich. »Ein Mann allein hätte auch genügt.«
    Burnett beachtete ihn nicht weiter. Er sah das rote Lämpchen der Rufanlage glimmen.
    »Ist Brown da?«
    »Ich weiß nicht, ob er für euch zu sprechen ist.«
    »Er wird uns anhören«, sagte Mike, und er sprach lauter als gewöhnlich. »Wir haben fünftausend Dollar in der Tasche, die wir loswerden wollen. Ich weiß, dass mindestens viertausend an seinen Fingern kleben, und solche Geschäfte macht auch Brown nicht alle Tage.«
    »Sie sollen herkommen«, krächzte eine Stimme. Sie kam aus dem Lautsprecher der Sprechanlage. »Aber nehmt ihnen die Kanonen ab und was sie sonst noch

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