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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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bewusstlos geworden und gegen die Tür gefallen sein.
    ***
    Ein grauhaariger Alter öffnete die Tür. Mike Burnett schob ihn wortlos beiseite und ging auf den Treppenabsatz zu. Der Alte schlurfte wieder in seine Kammer zurück und drückte auf den Knopf einer Sprechanlage. Burnett hörte, wie er seinen Namen nannte, und grinste bewundernd. Der Mann, den er besuchen wollte, hatte sich gut abgeschirmt.
    Oben im ersten Stock erwartete ihn ein Mann in einem Korbsessel. Er legte ein Magazin zur Seite, in dem er bislang geblättert hatte, und führte den Besucher in einen Raum, der nach hinten hinaus lag. Zwei Typen, von denen jeder in einem Gruselfilm eine Starrolle hätte spielen können, vertrieben sich die Zeit mit Pokern.
    »Hallo, Boys!«, sagte Mike. »Wer zieht wem die Hosen aus?«
    Die beiden nickten ihm zu und legten ihre Karten verdeckt auf den Tisch. Dann standen sie auf und klopften Burnett nach Waffen ab. Burnett hatte nichts dagegen einzuwenden. Er kannte die strenge Etikette des Hauses von früheren Besuchen her.
    »Ihr solltet euch allmählich daran gewöhnen, dass ich außer Schlüsselbund und Feuerzeug kein Metall mit mir herumschleppe«, bemerkte er anzüglich, als ihm die beiden Leibwächter ungeniert die Taschen umkrempelten.
    »So was weiß man nie genau, und deswegen werden wir bezahlt«, kommentierte der eine Gorilla, eine Ringerfigur mit Speckwülsten im Nacken. »Aber du bist ein vernünftiger Bursche, Burnett. Du machst uns keine unnötige Arbeit.«
    Sie führten ihn in ein Zimmer auf demselben Gang. Eigenartigerweise gab es in dem Raum einen Lift, der durch eine Tapetentür verdeckt war. Der Stiernackige schob ihn hinein und drückte die Tür hinter ihm zu. Die Kabine war schmal und eng, sie hätte im Notfall zwei Personen Platz bieten können. Burnett musste drei oder vier Minuten in dem engen Gehäuse warten, ehe sich der Lift abwärts senkte. Wieder einmal versuchte er zu ergründen, in welchem Stockwerk die Kabine zum Stillstand kam, aber es gelang ihm nicht. Als der Lift zum Halten gekommen war, stieß er die Tür auf und ging auf einen Tisch in der Mitte des Raumes zu, wo er sich hinsetzte.
    Burnett saß am Tisch und wartete. Er wusste, dass er nicht weitergehen durfte. Ein Drahtgitter sperrte die andere Hälfte des Raumes ab. Und dieses Drahtgitter war angeblich elektrisch geladen. Es gab für den Gangster keinen Grund, daran zu zweifeln, und er hatte keine Lust, sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu prüfen.
    Zwei starke Scheinwerfer strahlten Burnett jetzt von der anderen Seite des Gitters her an, sodass er geblendet die Augen schloss. Von dem Mann dahinter sah man nichts, Mike hörte lediglich, wie ein Stuhl gerückt wurde.
    »Muss das sein, Brown?«, fragte Burnett ungehalten und deckte die Hand über die Augen.
    »Es ist besser für uns beide, Burnett«, kam die Antwort aus einem Lautsprecher direkt über dem Tisch. Browns Stimme klang seltsam quäkend. Der Verstärker gab sie absichtlich verzerrt wieder, um ein Wiedererkennen unmöglich zu machen. »Also, worum handelt es sich?«
    »Ich brauche drei oder vier Tommy-Guns, zwei Kilo Sprengstoff und eine Kiste Handgranaten.«
    Der Mann hinter dem Tisch pfiff hörbar durch die Zähne. »Wollt ihr euch an die Tresore der Federal Reserve Bank heranmachen?«
    »Das ist unsere Angelegenheit. Wir zahlen bar und wollen keine Fragen!«
    Brown kicherte laut in das Mikrofon. Aus dem Lautsprecher klang es wie Höllengelächter. Burnett fuhr nervös zusammen. Wieder erklang die quäkende Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Das kostet euch einen Haufen Bucks. Wie viel wollt ihr ausgeben?«
    »Das kommt darauf an. Wie viel verlangst du?«
    »Fünfhundert für jede Tommy-Gun, hundert Schuss pro Knarre gratis. Zweihundert pro Kilo für den Teig und vierhundert für die Eier.«
    »Du hast vielleicht zehn Prozent davon bezahlt«, schrie Mike wütend und sprang auf.
    »Vorsicht, mein Lieber. Bleib sitzen und komm meinem Weidezaun nicht zu nahe!« Brown sprach jetzt scharf und akzentuiert. Mike hatte sich immer noch nicht beruhigt.
    »Du verlangst zu viel«, keuchte er. »Tausend Dollar alles zusammen, und nicht mehr.«
    Aus dem Lautsprecher lachte es dumpf und brummend.
    »Hör zu! Du willst mir doch nicht weismachen, dass ihr mit dieser Ausrüstung einem Girl von der Heilsarmee die Sammelbüchse abnehmen wollt. Ihr habt euch was ausgedacht, was jedem von euch ein paar Tausend einbringt. Da braucht ihr die paar Bucks für das Handwerkszeug nicht zu

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