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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts."
    „Arsali wird entweder mich oder Fanra verprügeln, sollte sie zugehört haben", entgegnete Vivier.
    „Aber wie ist das mit dem Funkspruch?"
    „Ich bin hier Chef", sagte Halsterby, wie um seinen Vorgesetzen zu schützen und ihm jede Möglichkeit zu nehmen, sich die Gründe Bontainers zu eigen zu machen. „Und ich setze in dem Moment einen Spruch ab, in dem ich erkenne, daß wir uns in die Gefahr begeben."
    „Dann kann es zu spät sein", gab Vivier zu bedenken. „Es kann doch nur bedeuten, daß dort vor uns Maschinen angelaufen sind. Entweder ist eine Falle der Lemurer, gegen die Haluter aufgestellt, in Tätigkeit gesetzt worden, oder... muß ich an die Tätigkeit der akonischen Energiekommandos erinnern oder an die galaktische Untergrundbewegung Condos Vasac?"
    „Mann! Sie sehen verdammte Gespenster!" murmelte Halsterby.
    „Ich sehe keine Gespenster!" rief Bontainer scharf. „Ich zähle nur die Möglichkeiten auf, die unser verdammtes Boot bedrohen können."
    „Unsinn, Sir", erwiderte Halsterby. Wir müssen zumindest melden daß wir das Anlaufen großer Maschinen in diesem Gebiet bemerkt haben. Dazu sind wir moralisch verpflichtet", wehrte sich Bontainer. „Kann ich Sie denn nicht überzeugen?"
    Halsterby saß bereits wieder in seinem schweren Sessel, hatte ihn den Apparaturen zugedreht und steuerte das Boot tiefer. Noel betrachtete unsicher die Schirme, aber er schwieg. Seine kurzen Finger spielten nervös mit einem Rechenschieber, der herumgelegen hatte. Bontainer klammerte sich, als das Boot schräg in einem ziemlich steilen Winkel tiefer glitt, an die Lehne des Kopilotensessels.
    „Wir sind überzeugt, und beim geringsten Anzeichen von Gefahr werden wir tun, was wir müssen", sagte Noel Minth-Kisilan ruhig. „Gönnen Sie uns doch die Entdeckung; wir sind nichts anderes als erlebnishungrige alte Männer."
    „Ich gönne Ihnen alles", knurrte Vivier wütend, „aber ich weise Sie erneut auf die Gefährlichkeit hin.
    Condos Vasac... ASPA... diese abgelegene Stelle - das ist zuviel, um noch harmlos erscheinen zu können."
    Einige Sekunden lang kämpfte Vivier mit der deutlichen Absicht, mit Gewalt einen Funkspruch absetzen zu wollen.
    Aber...
    Geschah nichts, hatte er erstens den Gastgeber beleidigt und sich selbst lächerlich gemacht. Wenn aber etwas geschah, würde ein Funkspruch nicht unbedingt etwas helfen können.
    Die POSEIDON hatte nun die entsprechende Tiefe erreicht und glitt mit voller Fahrt durch das Ende der Schlucht. Die großen Hände des Aquanauten lagen auf den Hebeln der beiden Maschinen, bereit, sie augenblicklich zurückzureißen und das Boot zu wenden oder im Rückwärtsbetrieb aus einer Gefahrenzone herauszubugsieren. Beide Männer, Halsterby und Noel, weigerten sich störrisch, einen Funkspruch an die Unterwasserflotte abzusetzen - aber sie freuten sich wie kleine Kinder auf bevorstehende Entdeckungen.
    Die POSEIDON verließ die Längsschlucht und bewegte sich dreißig, vierzig Meter über dem fast waagrechten, von Schlammablagerungen eingeebneten Grund der Vertikalschlucht.
    Soll ich jetzt in die Funkzentrale gehen und sagen, daß Noel einen Funkspruch wünscht? überlegte Bontainer, aber in dieser Sekunde war es schon zu spät.
    Jemand hatte ihm die Entscheidung abgenommen.
    Ein Ruck ging durchs Schiff.
     
    *
     
    „Gefahr!" schrie Bontainer.
    Halsterby riß beide Fahrthebel zurück, über den Totpunkt hinaus und in den Bereich Volle Kraft zurück hinein. Das Boot schien auf der Stelle anhalten zu wollen, aber jetzt verkantete es sich, und plötzlich fegte das Bild auf dem Schirm nach rechts. Felswände zogen vorbei, immer schneller. Der Alarm gellte durch das Schiff, und Bontainer handelte. Er ließ sich von der Zentrifugalkraft an die Wand drücken, spürte, wie die goldene Chrysantheme seiner Smokingjacke zerquetscht wurde und stemmte sich gegen die Kraft.
    Hinter ihm begann Halsterby zu fluchen, und Noel Minth-Kisilan schrie undeutliche Wortfetzen.
    Vivier klinkte die Tür auf; das Schott schwang nach innen und erschlug ihn beinahe, dann war er draußen auf dem Gang. Noch rotierte die POSEIDON langsam, aber überall waren die kreischenden Schreie der Mädchen und Frauen zu hören.
    Vivier warf sich vorwärts, fiel auf die Hände und kroch den Gang entlang, kam zu der Rampe, wuchtete sich hoch. Dann, eine Ebene höher, erfaßte ihn die Schwerkraft und trieb ihn unaufhaltsam auf die Schottöffnung zu. Er schoß wie eine Billardkugel in die Funkkabine hinein. Hier

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