Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
davor einige Soldaten. dann einen der Zweitkonditionierten. Wenn er, Vivier, hier etwas ausrichten wollte, dann nur durch List und Schnelligkeit, aber nicht durch Gewalt. Die Explorer-Leute schwangen sich auf die Ladefläche des Wagens, und das Gefährt setzte sich in Bewegung. Das letzte, was Bontainer sah, war, wie sich die inneren Schleusentore schlossen.
    Sie waren gefangen, aber noch unentdeckt.
    Niemand scheint Wert auf das Unterseeboot zu legen, dachte Vivier bitter. Das bedeutet den Tod für uns alle.
    Die Fahrt nahm zu und führte durch ein System beleuchteter Korridore, entlang langer Rampen und vorbei an Stahlschotten von großen Durchmessern. Einmal, inmitten eines runden Verteilerkreises, hielt der Wagen an. Einige unverständliche Kommandos wurden gewechselt und Vivier sah fünf Fremde stehen.
    „Drei Akonen...", flüsterte er „und zwei, die wie Antis aussehen."
    Der Wagen ruckte wieder an, jagte über eine Rampe hoch und ging in eine Kurve. Teile der Ladung begannen zu rutschen, man hörte einen Fluch, und Bontainer fühlte auf seinem Magen den Griff des schweren Energiegewehres.
    „Wir werden verhört, Vivier", sagte Arsali leise. „Ich höre auf, etwas zu schildern. Ich weiß nur, daß wir in der Nähe der Zentrale sind. Wir haben erfahren, daß der Wohnbezirk in der Nähe der Zentrale liegen muß, also wird man die Lebensmittel vermutlich auch dorthin bringen. Ende."
    Endlich hörte die Fahrt auf.
    Wenn jetzt jemand Appetit auf Toast hat und unsere Kiste öffnet, wird er erschrecken, dachte Bontainer.
    Die Terraner begannen, die Lebensmittel einzulagern.
    Ein winziger Zufall verhinderte, daß Halsterby und Bontainer jetzt schon handeln mußten. Da die Kiste geleert worden war, befanden sich im Magazin Hunderte von Toastbrotpaketen. Jeder würde, vor die Wahl gestellt, zuerst diese Pakete aufbrauchen, ehe er eine seefest versiegelte Kiste mit denselben Produkten öffnete. So war es auch.
    „Was jetzt?" flüsterte Guriman tonlos.
    „Wir warten weiter", gab Bontainer ebenso leise zurück.
    Sie blieben in der Dunkelheit ihres Leichtmetallsarges und in der quälenden Ungewißheit zurück, daß sich hinter ihnen eine tödliche Falle geschlossen hatte.
     
    *
     
    Die Stunden krochen dahin, ereignislos und viel zu langsam. Irgendwann wachten die Männer auf.
    „Riskieren wir es?" fragte Bontainer leise.
    „Meinetwegen", knurrte Halsterby. Er hatte den Mund voller Schokolade.
    Beschmieren Sie mir mit Ihrer Schokolade den Smoking nicht!" warnte Vivier und entsicherte den Handstrahler. Dann drehte er sich auf den Bauch herum und stemmte sich hoch. Die Plastikstreifen an den Seitenkanten des Deckels rissen mit mißtönendem Geräusch.
    „Ich helfe Ihnen!"
    Dann hob sich der Deckel. Vivier fuhr herum: Dunkelheit umgab sie. Sie krochen, die Strahler in den Händen, vorsichtig aus der Kiste, und ihre Augen versuchten, die Finsternis des Raumes zu durchdringen. Sie wagten nicht zu atmen, aber hier war niemand.
    „Los. Deckel zu, vorher Waffen herausnehmen!"
    Sie tranken einen Schluck aus der Thermosflasche, warfen sie zurück und hängten sich die schweren Karabiner um. Bontainer steckte einen leichten Strahler in den Kummerbund des Abendanzugs, schnallte sich einen Waffengurt um und beulte die Taschen des Smokings mit schweren Energiezellen aus. Dann nahm er die Reservewaffe in die rechte Hand und half Guriman, den Deckel wieder zu verschließen. Sie wuchteten die zweite Toastbrotkiste auf ihr ehemaliges Versteck und schlichen geradeaus. Von dort waren sie gekommen - dort mußte sich eine Öffnung befinden. Sie sprachen nicht.
    Bontainer sah kurz auf seine Uhr.
    „Seit dem Einschleusen sind verdammt viele Stunden vergangen", sagte er. „Ob wir draußen in den Korridoren jemanden antreffen werden?"
    Halsterby tastete an den Riegeln des Schotts herum und zog an einem Hebel.
    „Das werden wir gleich sehen. Wohin wenden wir uns?"
    „Nach rechts. Dort muß die Zentrale liegen. Wer die Zentrale in der Hand hat, kann diese Festung kontrollieren."
    Halsterby pfiff durch die Zähne. „Fragt sich nur, wie lange."
    Lautlos öffnete sich die Tür. Es war ein quadratisches Stahlschott mit Kunststoffdichtleisten, die offensichtlich die fünfzig Jahrtausende gut überstanden hatten. Die mächtigen Scharniere quietschten nicht. Bontainers Kopf bewegte sich vorsichtig nach draußen; die Augen suchten den Korridor ab. Es war ein flacher, breiter Gang, in den Kanten zwischen Wänden und Decke leuchteten indirekte

Weitere Kostenlose Bücher