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0382 - Claudines Schreckensnacht

0382 - Claudines Schreckensnacht

Titel: 0382 - Claudines Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vergessen Sie’s«, sagte er schroff. Das fehlte ihm noch, daß ihm noch ein zweiter besorgter Vater an den Hals ging. Er trat ins Freie. Plötzlich fühlte er sich beobachtet. Er fuhr herum und sah am Haus empor, zu den Fenstern hinauf. Aber da war niemand, nicht einmal ein blitzschnell zurückweichendes Gesicht.
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, war im nächsten Moment wieder verschwunden.
    Langsam kehrte Zamorra zu seinem Wagen und den dort versammelten, schaulustigen Menschen zurück.
    ***
    Norman Lafayette hatte vom Fenster seines Zimmers aus den weißen Mercedes beobachtet, dem ein Mann im weißen Anzug entstieg. Was will denn der mit seiner dicken Bonzenschleuder bei den Focaults? dachte er erstaunt.
    Nach einer Weile wurde es ihm zu dumm. Was gingen ihn die Focaults an? Was ging ihn Claudine noch an? Wenn sie Besuch von einem Fremden hatten, war das ihre Sache. Dennoch konnte er sich irgendwie nicht des Gefühls erwehren, daß der Besuch des hochgewachsenen Mannes Claudine galt.
    Was wollte der von ihr?
    Neugierig trat er wieder ans Fenster. Aber draußen hatte sich nichts verändert.
    Erst, als es knallte, wurde Norman Lafayette abermals aufmerksam. Erstaunt sah er nach draußen. Der Bonzenschleuder flogen die Reifen weg!
    Claudine! entfuhr es ihm, und seine Fäuste ballten sich. Der Poltergeist, der sie immer wieder heimsucht und sie nicht in Ruhe läßt! Wenn man doch nur etwas tun könnte…
    Er sorgte sich um das Mädchen!
    Augenblicke später schalt er sich einen Narren. »Norman Lafayette, vergiß die Kleine. Sie will nichts von dir wissen, und sie ist entschieden zu jung für dich. Sie spielt nur mit dir, und wenn sie hundertmal unter einem Poltergeist leidet und die Leute in ihrer Umgebung mit… laß sie! Es geht dich nichts mehr an!«
    Und dann tauchte der Fremde in Vaters Schlepptau hier im Haus auf. Norman hörte ihn unten am Postschalter telefonieren. Das mochte ja alles ganz normal sein und seine Richtigkeit haben. Aber… etwas stimmte mit diesem Mann nicht.
    Norman lauschte. Und er hörte, wie der andere nach ihm fragte!
    Er konnte sich einfach nicht vorstellen, worum es ging. Aber - er wollte in Ruhe gelassen werden!
    ***
    Die Leute, die sich um den Wagen versammelt hatten, ergingen sich immer noch in wilden Spekulationen. Sie wußten von dem Poltergeist im Focault-Haus, aber es war das erste Mal, daß sich das Phänomen in dieser Form zeigte - so weit von dem Mädchen entfernt, von dem nicht einmal das Gesicht am Fenster zu sehen gewesen war, als es auf der Straße knallte. Und vor allem ahnte ja kaum jemand die Zusammenhänge. Die Leute hielten Zamorra für einen gänzlich Unbeteiligten, der zufällig Opfer des Poltergeistes geworden war. Unmutsäußerungen gegenüber Claudine wurden laut. Solange sich die Phänomene auf Claudines nächste Umgebung und das Focault-Haus beschränkten, konnte man sie immerhin noch unwillig tolerieren - man konnte dem Mädchen ja schließlich aus dem Weg gehen. Aber wenn jetzt schon Unbeteiligte betroffen waren…
    Henri Focault kam jetzt auf Zamorra zu. Er sah niedergeschlagen aus. »Ich komme natürlich für den Schaden auf«, bot er an. »Ich nehme zwar an, daß meine Versicherung sich weigern wird, aber… irgendwie werde ich das Geld schon aufbringen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »So etwas zählt bei mir zum Berufsrisiko«, sagte er. »Sie werden durch den Poltergeist schon genug Unkosten haben. Lassen Sie’s, Monsieur Focault.«
    »Sagen Sie mir, was die Reifen und Reparaturen kosten… ich weiß wohl, daß das bei Mercedes teuer ist, aber…«
    »Schon gut«, wehrte Zamorra erneut ab. »Sie können ja nichts dafür - und ich bin sicher, daß auch Claudine nichts dafür kann.«
    »Ja, natürlich, es ist dieser Geist… oder das Psi-Feld, wie Sie es nennen, aber trotzdem…«
    »Claudine wird manipuliert«, sagte Zamorra leise. Jetzt, da die ihm zu skeptische Birgit nicht in der Nähe war, riskierte er es, Andeutungen zu machen. Von den Umstehenden lauschte niemand. Die überboten sich gegenseitig mit Spekulationen und Beschuldigungen.
    »Was soll das heißen, Professor?« entfuhr es Focault. Er sprach ebenso leise wie Zamorra. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Jemand bedient sich Claudines Gabe«, sagte Zamorra. »Ihr Psi-Feld wird gesteuert.«
    »Von wem? Und woher wollen Sie das wissen? Warum haben Sie das vorhin noch nicht gesagt?«
    »Ich hatte meine Gründe dafür«, sagte Zamorra. »Und ich habe meine Methode, etwas in Erfahrung zu

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