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0382 - Claudines Schreckensnacht

0382 - Claudines Schreckensnacht

Titel: 0382 - Claudines Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hin?«
    Er wollte nicht mehr.
    Er wollte jetzt in Erfahrung bringen, was sich an seinem Auto abgespielt hatte und ob Menschen verletzt worden waren, die nicht so schnell hatten verschwinden können wie die Druidin mit ihrer Magie. »Ich bin so schnell gekommen, wie es nur eben ging, Zamorra, und in einer Hauseinfahrt aufgetaucht. Dort hat mich keiner gesehen, als ich erschien…«
    Sie sah wirklich so aus, als hätte sie sich beeilt. Mit einem Tanga-Höschen und einem weißen, hautengen T-Shirt trug sie nur das allernötigste, und ein Teil ihrer goldenen, glänzenden Haarpracht steckte noch unter dem Shirt. Jetzt zupfte sie daran und lockerte die hüftlange Mähne. »Was, bei Merlins Kontaktlinsen, hast du hier wieder angestellt, daß ich dich aus der Klemme holen mußte? Das war doch ein Killer-Angriff auf dich…«
    »Hat Nicole dir nichts von dem Poltergeist gesagt?« Als sie den Kopf schüttelte, berichtete Zamorra ihr in knapp gefaßten Worten, was sich an diesem Spätnachmittag, der mittlerweile zum Abend geworden war, ereignet hatte.
    »Na, dann hast du ja zu tun gehabt«, erkannte Teri. »Im Château ist’s stinklangweilig. Die Lafittes sind aufgekreuzt, noch drei weitere junge Leute aus dem Dorf, und Fenrir hat so ganz nebenbei mal zur Unterhaltung das kalte Büfett abgeräumt… aber das interessiert dich jetzt wohl nur am Rande…«
    Mehr interessierte Zamorra, wohin sie der kurze zeitlose Sprung gebracht hatte. Als er die Polizeisirene hörte, ahnte er, daß sie nicht weit vom Ort des Geschehens entfernt waren. Wahrscheinlich hatte Gustave Lafayette die Beamten angerufen, die aus Roanne angerückt kamen. Neulise selbst war zu klein, um mit einem eigenen Polizeiposten ausgestattet zu sein.
    Zamorra verließ mit Teri hinter sich den Hinterhof und erreichte die Straße. Es war dieselbe, aber am anderen Ende. Die Menschentraube um den Mercedes befand sich ungefähr fünfhundert Meter weiter entfernt. Dort stoppte auch der Polizeiwagen. Zamorra sah zwei Beamte aussteigen. Eine heftige Diskussion entbrannte. Schließlich fotografierten die Uniformierten den Mercedes und rückten anschließend wieder ab.
    Ein Krankenwagen tauchte zu Zamorras Erleichterung nicht auf. Also hatte der neueste Anschlag des Poltergeistes keine Verletzten gefordert.
    »Und nun?« fragte Teri, die ein paar Meter hinter Zamorra im Schatten eines Baumes im Vorgarten stand. »Soll ich dich jetzt zurückbringen? Du siehst aus, als könntest du erstens eine Stärkung, zweitens einen neuen Anzug und drittens Unterstützung gebrauchen. Ich hätte dir deinen Dhyarra-Kristall mitbringen sollen.«
    Zamorra wandte sich um.
    »Schaffst du es, den Wagen und die Schrotteile fortzuschaffen?«
    Teri schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Ich müßte sie mit in die Bewegung einbeziehen, und dafür sind die Brocken wohl doch ein wenig zu schwer. Vergiß es. Du wirst den Abschleppdienst kommen lassen müssen.«
    Zamorra seufzte. »Na gut. Wir warten noch ein paar Minuten, bis die Menge sich zerstreut hat. Ich möchte mir die Sache noch ansehen.«
    Jetzt, da es nichts mehr zu sehen gab, zogen sich die Menschen tatsächlich schon nach ein paar Minuten zurück. Zamorras Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt, aber immer wieder sah er sich mißtrauisch um, ob er nicht irgendwo die nächste Aktion des Poltergeistes im Ansatz erkennen konnte. Was er bisher erlebt hatte, reichte ihm völlig.
    »Springen wir…«
    Teri hob die Brauen. »Bist du verrückt? Vorhin meintest du noch, es sei zu auffällig…«
    »… und dann sind wir vor aller Augen verschwunden wie ein Spuk! Wenn wir jetzt noch einmal kurz auftauchen, wird man das für einen weiteren Spuk halten. Wissen möchte ich ohnehin, wie die Augenzeugen unser Verschwinden der Polizei erklärt haben…«
    Teri griff nach seiner Hand und führte mit ihm den Sprung durch. Die beiden Menschen hörten im Vorgarten auf zu existieren und entstanden in der gleichen Sekunde rund fünfhundert Meter entfernt am Wagen neu.
    Zamorra beugte sich über die Frontpartie des Wagens. Er konnte nur noch staunen.
    Die Motorhaube war nicht mit Gewalt losgerissen worden. Als sie meterweit in die Luft flog, um anschließend einen Zierstrauch zu zerstören, war sie vorher blitzschnell entriegelt worden, und die Befestigungsschrauben an den Scharnieren waren auch sorgfältig gelöst worden! Ähnlich war es mit dem Motor. Die Aufhängung war säuberlich losgeschraubt worden und der Motor mit seinen Zusatzaggregaten sorgfältig von

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