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0382 - Claudines Schreckensnacht

0382 - Claudines Schreckensnacht

Titel: 0382 - Claudines Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augenblicke registrierte der Beobachter aus der Ferne die Veränderung. Professor Zamorra hatte Verstärkung erhalten.
    Lucifuge Rofocale erkannte die Druidin Teri Rheken!
    Und sofort verstärkte er den Zufluß der Energie. Er handelte reflexhaft. Zamorra allein war interessant gewesen, wenn der aber jetzt Unterstützung durch andere Mitglieder seiner Geisterjäger-Crew erhielt, sah das schon anders aus. Es mußte verhindert werden.
    Die Kraft floß.
    Und die Poltergeist-Energie, das Psi-Feld, das sich stabilisiert hatte, reagierte.
    ***
    Henri Focault sprang zurück, als Motorhaube und Motor des Wagens auseinanderflogen. Er breitete dabei reaktionsschnell die Arme aus und riß drei, vier Menschen, die unmittelbar rechts und links neben ihm gestanden hatten, mit sich zurück. Gleichzeitig sah er, wie der Professor und das langhaarige Mädchen, das plötzlich aufgetaucht war, von einem Moment zum anderen verschwanden.
    Wie Schatten verschwinden, wenn grelles Licht sie trifft!
    Es war, als hätte es sie niemals gegeben!
    Und im nächsten Moment schlug genau dort, wo sie gerade gestanden hatten, der schwere Motorblock ein. Es dröhnte und krachte. Der Motor kippte ein wenig zur Seite. Die Versammelten wichen erschrocken zurück. Die Motorhaube schlug im Vorgarten des benachbarten Hauses ein und zerstörte einen Zierstrauch.
    Focaults Hände formten sich zu Fäusten. Er zitterte. Wieder hatte der Poltergeist sich bemerkbar gemacht! Wieder hatte er versucht - zu töten…?
    Ja!
    Das mußte ein mörderisches Attentat sein. Der Motor hätte Zamorra und das goldhaarige Mädchen erschlagen, wenn sie nicht beide verschwunden wären…
    Verschwunden!
    Aufstöhnend warf sich Focault herum und stürmte zu seinem Haus zurück. Er begriff überhaupt nichts mehr.
    Er schlug die Tür hinter sich zu.
    Er brauchte Ruhe. Er mußte erst einmal wieder zu sich selbst zurückfinden. Was hier geschehen war, ging über sein Begriffsvermögen. Er war zutiefst erschüttert und aufgewühlt.
    Wenn es doch nur endlich ein Ende hätte!
    Henri Focault stürmte in die Küche, nahm ein Glas aus dem Schrank, ohne darauf zu achten, was es für eines war, riß die Kühlschranktür auf und fand die Flasche mit dem Doppelkorn. Er schenkte ein - das Wasserglas wurde voll.
    Und wie Wasser trank er den hochprozentigen Alkohol und merkte es nicht. Aber auch mit dem Schnaps konnte er das Bild der beiden blitzschnell und spurlos verschwindenden Menschen und des Sekundenbruchteile später in den Straßenbelag einschlagenden Motors nicht mehr aus seiner Erinnerung verdrängen. Er sah es noch vor sich, als die Flasche schon leer war.
    ***
    Oben in ihrem Zimmer war Claudine aufgesprungen, als sie das neuerliche Krachen und Poltern auf der Straße hörte, und den Aufschrei der Menge. Sie starrte nach draußen auf die Straße hinaus, öffnete das Fenster.
    Sie hörte die Stimmen.
    »Einfach verschwunden… Teufelswerk… wie weggezaubert…«
    »… ist doch unmöglich, daß der Motor so herausgerissen wird…«
    »… da hat der Teufel seine Hand im Spiel!«
    Sie sah den fremden Wagen, mit dem dieser Parapsychologe gekommen sein mußte. Und sie sah ein Stück entfernt das Haus der Lafayettes. Auch dort war ein Fenster geöffnet. Dort war Norman Lafayette und sah auf die Straße, sah zu ihr, Claudine…
    Sie unterdrückte einen Aufschrei und ballte die Fäuste. Sie reckte sie gegen Norman. »Laß mich endlich in Ruhe«, schrie sie. Zumindest glaubte sie, zu schreien, aber nur ein Ächzen entrang sich ihrer Kehle.
    Sie begriff, daß das, was da unten geschehen war, das Werk des sogenannten Poltergeistes war.
    »Warum hört es nie auf?« stöhnte sie. »Warum nur? Ich will nicht mehr, und ich kann nicht mehr… ich kann nicht mehr…«
    Sie taumelte vom Fenster zurück. Ratlos und verzweifelt.
    ***
    Teri Rheken war mit Zamorra im zeitlosen Sprung verschwunden, als sie die Gefahr erkannte, die von oben kam. In einem Notsprung hatte sie ihn blitzschnell mit sich gerissen, ohne sich auf ein bestimmtes Ziel zu konzentrieren. Dabei brauchte sie nur eine entscheidende Bewegung zu machen und ihre Druiden-Kraft einzusetzen.
    Der Notsprung hatte nur über eine geringe Distanz geführt und die Druidin deshalb kaum Kraft gekostet. Das grelle Leuchten ihrer schockgrünen Augen, welche sie als eine Druidin vom Silbermond verrieten, ließ nach.
    In einem Hinterhof waren sie angekommen. »Wo sind wir?« stieß Zamorra hervor.
    »Bestimmt nicht im Château… willst du da jetzt noch

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