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0382 - Claudines Schreckensnacht

0382 - Claudines Schreckensnacht

Titel: 0382 - Claudines Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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reden. Ich muß dir etwas sagen, Claudine.«
    Er ging auf sie zu.
    Claudine Focault rührte sich nicht.
    ***
    Lucifuge Rofocale, der Beobachter, registrierte, daß Zamorra plötzlich wieder in der Nähe war.
    »Der Kerl ist ja lästiger als ein Schwarm Fliegen«, murmelte der Erzdämon. Er wollte, daß das Mädchen Selbstmord beging! Dieser Zamorra würde so unverschämt sein, das verhindern zu wollen!
    »Na, mein Lieber, dann wollen wir mal etwas anderes ausprobieren«, brummte der Dämon. »Du bist doch bestimmt nicht ohne dein Amulett gekommen, mein lieber Feind.«
    Ihm war eine Idee gekommen. Er stellte seine Beobachtung zwischenzeitlich auf Zamorra um und sah, daß dieser sich tatsächlich von Merlins Stern führen ließ. Lucifuge Rofocale grinste. Er wußte nicht, ob das, was er jetzt vorhatte, funktionierte. Aber es kam auf einen Versuch an, der ja nicht schaden konnte. Im ungünstigsten Fall bemerkte Zamorra die Manipulation, aber dann würde sich der Dämon sofort wieder von ihm zurückziehen.
    Lucifuge Rofocale setzte sein Amulett ein! Aber nicht, um gegen Zamorras Amulett zu kämpfen. Er hatte nur erkannt, daß Zamorra mit Merlins Stern die Spur verfolgte, die ihn zu dem Mädchen bringen sollte. Und der Dämon hoffte, daß sein Amulett stark genug war, die Spur zu verfälschen. Zamorra besaß zwar das »Haupt des Siebengestirns«, aber das sechste in der Schaffensreihenfolge der Amulette mußte auch schon recht stark sein.
    Lucifuge Rofocale ließ seine Silberscheibe kaum merklich auf Zamorras stärkeres Amulett ein wirken.
    ***
    Obgleich er eine Lampe mit sich führte, stolperte Zamorra hin und wieder. Er fragte sich, wie Claudine es geschafft hatte, einen solchen Vorsprung zu erreichen - er war sicher, daß sie ohne Lampe unterwegs war. Mit Sicherheit war sie in ziemlicher Verwirrung und überstürzt aufgebrochen und hatte nicht daran gedacht, für Licht zu sorgen… Wie es mit Norman Lafayette war, den Zamorra vor sich vermutete, konnte er nicht sagen.
    Einmal glaubte er eine Stimme zu hören, die in weiter Ferne etwas rief, aber er konnte weder die Worte verstehen noch die Stimme einem Menschen zuordnen. Sie wurde auch nicht wieder laut. Möglicherweise hatte Zamorra sich getäuscht.
    Er ließ sich vom Amulett leiten. Den Koffer mit den magischen Utensilien hatte er unten am Wagen gelassen. Erst einmal mußte er Claudine finden und nach Hause zurückbringen. Dann erst konnte er sich um das Psi-Feld und den schwarzmagischen Einfluß kümmern.
    Der Druck, den das Amulett ausübte, um Zamorra die Richtung zu zeigen, wurde unmerklich stärker. Er ging schneller. Wie weit mochte Claudine vorgestoßen sein? Sie konnte ihre Sinne nicht mehr so ganz beisammen haben, sonst wäre sie längst umgekehrt. Auch wenn sie noch so weit in die Einsamkeit hinausfloh, würde das nicht helfen. Der Poltergeist klebte an ihr.
    So wurde sie ihn jedenfalls nicht los!
    Plötzlich änderte das Amulett die Richtung. Kurzzeitig verhielt es sich indifferent. Einmal zuckte es noch geradeaus, dann drängte es stärker zur Seite weg. Es entschied sich endgültig für die neue Richtung.
    Da erkannte Zamorra im Lampenstrahl abgeknickte Zweige. Die Richtung, die Merlins Stern ihm zeigte, stimmte also wohl. Er ging der neuen Spur nach.
    Er ahnte nicht, daß dies der Augenblick gewesen war, den Lucifuge Rofocale nutzte, eine falsche Fährte zu legen. Dabei war sie nicht einmal ganz falsch. Hier war Lafayette dem Geräusch des berstenden Baumes nachgegangen, und hier war er wieder zurückgekehrt, um auf dem Weg weiterzugehen. Lucifuge Rofocale verstärkte nur ein wenig die Spur, die zum Baum führte.
    Wenig später traf Zamorra dort ein. Verblüfft begutachtete er den zertrümmerten Baum und suchte nach weiteren Spuren. Aber unvermittelt ging es nicht weiter. Es führte keine normale Fährte mehr von hier fort und weiter durchs Unterholz, und der leichte Druck des Amuletts war verloschen.
    Es zeigte die Spur nicht mehr an.
    Denn zwischen zwei Richtungen in einer Strecke konnte es anscheinend nicht unterscheiden…
    Ratlos stand Zamorra in seiner Sackgasse und fragte sich, was er nun tun sollte.
    ***
    Unmittelbar vor Claudine blieb Norman stehen. Er erschrak. Im ersten Moment hielt er sie für tot. Aber Tote lehnen nicht aufrecht an einem Baum.
    »Claudine…« Er hob eine Hand, wollte das Mädchen berühren. Da endlich bewegte sie sich. Sie stieß ihn mit beiden Händen heftig zurück. »Verschwinde«, zischte sie.
    Norman stürzte über

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