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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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eine Blutübertragung, und außerdem wurde ihm natürlich die Kugel aus der Schulter herausgeholt. Vom Krankenhaus aus rief ich Lieutenant Hendrikson vom Revier an. Er sagte, man hätte alle Festgenommenen zum FBI-Districtsgebäude gebracht. Ich bedankte mich noch einmal bei ihm und seinen Männern für die tatkräftige Hilfe, dann rief ich im Office an und bat, man möchte einen Kollegen zum Krankenhaus schicken, damit er Sammy liebevoll pflegen könnte. Denn wenn man Kakteen-Sammy allein in einem Krankenzimmer hegen ließ, bestand immer die Gefahr, dass es ihm dort zu langweilig werden könnte, und er ohne Abmeldung spazieren ging.
    Ich brachte Batton zum Districtsgebäude und Unterzeichnete das Formular für seine Einlieferung in eine Zelle. Anschließend brachte mich ein Streifenwagen wieder hinauf zu Battons Baustoffhandlung, wo ich den Mercury abholte, zur Mordabteilung fuhr und dort endlich in meinen Jaguar kletterte. Als ich soweit war, zeigte die Uhr inzwischen auf halb fünf Uhr früh. Im Osten begann es schon zu dämmern.
    Im Office erschien ich am nächsten Morgen erst gegen zehn Uhr. Als ich das Büro betrat, hockte mein Freund Phil hinter seinem Schreibtisch und studierte emsig irgendwelche Papiere.
    »Morgen«, brummte ich müde.
    »Guten Morgen, Jerry«, sagte er ironisch-freundlich.
    Ich rief die Kantine an und bat um ein Kännchen starken Kaffee.
    »Du bist mir ein feiner Kerl«, maulte Phil, als ich den Hörer zurücklegte.
    Ich war mir keiner Schuld bewusst und sah in fragend an.
    »Musst du alles allein machen? Konntest du mir gestern Abend nicht ein Sterbenswörtchen davon sagen, dass du heute Nacht gegen eine ganze Bande anrücken wolltest?«
    »Mein lieber Freund«, erwiderte ich gedehnt, »wer hat dich äußerst missbilligend angesehen, als du gestern Abend auf einen pünktlichen Feierabend bestandest? Ich. Wer hatte zu der Zeit keinen blassen Schimmer, was in der Nacht noch alles passieren würde? Ich. Und wer hat sich heute Nacht ausschlafen können, während wir im Schweiße unseres Angesichtes versuchten, uns unser Gehalt auch wirklich zu verdienen? Du. Also? Wer hat hier ein Recht zu knurren? Ich.«
    Ich fand meine Beweisführung geradezu klassisch. Begeisterte Zustimmung erwartend, blickte ich zu Phil. Der hob den Kopf und sagte lapidar: »Idiot. Du weißt genau, dass keine Verabredung für mich so wichtig sein kann, dass ich einen solchen Coup wie den von heute Nacht deswegen versäumen möchte.«
    »Dann würde ich dir empfehlen, selbst, wenn du eine Verabredung befolgst, stündlich hier anzurufen, ob vielleicht irgendwo ein Gangster darauf wartet, von dir festgenommen zu werden.«
    Phil grinste.
    »Okay«, meinte er. »Es war sowieso ein Reinfall, Ich dachte, sie hätte sich wegen meiner schönen Augen mit mir verabredet. Nicht die Spur. Drei Stunden lang sollte ich ihr pausenlos aufregende Kriminalfälle erzählen, so im Stile, von: Ganz allein umzingelte ich die vierzig Mann starke Bande.«
    Ich musste lachen. Mein Kaffee kam. Unsere Kantine weiß, was sie zu tun hat, wenn G-men extrastarken Kaffee verlangen, und als ich zwei Tassen getrunken hatte, spürte ich, dass mein Herz eine erhöhte Geschwindigkeit vorlegte.
    »Was hast du eigentlich den ganzen Vormittag hier gemacht, außer Papiere von der linken Schreibtischkante auf die rechte zu legen?«, fragte ich.
    »Ich saß fast eine Stunde bei Mr. High. Er informierte mich über deine Heldentaten von heute Nacht. Inzwischen war auch Lieutenant Brackly eingetroffen, und er beteiligte sich mit unseren Vernehmungsspezialisten am Verhör der eingelieferten Burschen.«!
    »Ist dabei schone etwas herausgekommen?«
    »Allerhand, Rüster Batton packte vorbehaltlos aus. Er überschlägt sich geradezu in dem Bestreben uns jedes Detail seiner schmutzigen Geschäfte ausführlich zu erklären. Offenbar hofft er nur noch auf mildernde Umstände, günstige Beurteilung und so weiter.«
    »Das sind auch die einzigen Hoffnungen, die er noch hegen kann. Was ist mit dieser Carola Full? Hat er sich dazu schon geäußert?«
    »Nun, die Diebstähle von Baumaterial, das Batton dann hinterher offiziell durch seine Baustoffhandlung verhökerte, interessieren uns natürlich erst in zweiter Linie angesichts des Todes der Privatdetektivin. Aber ausgerechnet ist hier aus Batton bisher nichts herauszuholen gewesen. Er behauptet steif und fest, das Mädchen niemals gesehen zu haben. Auch ihren Namen hat er nie gehört. Sagt er. Und davon, dass sie einer Bande

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