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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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dass selbst ein Captain von der Mordabteilung ein ganz verträglicher Mensch sein kann.«
    Da sieht man, wie man sich täuschen kann, dachte Bright. Ich werde nie wieder einen Vorgesetzten nach dem ersten Eindruck beurteilen. Man muss allein Leuten eine ehrliche Chance geben. Man tut es sogar bei einem Gangster. Gangster… - was mache ich mit diesem Breen? Der Bursche hat Dreck am Stecken, es fragt sich nur, welchen Dreck? Hat er etwas mit dem plötzlichen Tod von Mick Forther zu tun? Ist er es, der den Einbruch in das Landhaus der Scarwaters verübte? Und wie kann man ihn dazu bringen, auszusagen, ein Geständnis abzulegen?
    Alle diese Gedanken schossen Bright durch den Kopf, während er mit dem Captain zur Kantine ging, wo eine müde, mürrische Frau den Nachtdienst versah. Und noch bevor sie sich an einen der Tische gesetzt hatten, hatte Detective-Lieutenant Allan Bright eine Idee.
    ***
    »Wenn Sie genau unter der Laterne anhalten, Batton«, sagte ich, als wir uns der Kreuzung näherten, wo Sammy warten wollte, »dann können Sie was erleben.«
    »Nein, G-man, ich halte ein Stück davor. Dann sitzen Sie im Schatten der Rückenlehne. Genau unter der Laterne würde Sammy sowieso nicht einsteigen. Da würde er nicht einmal zum Vorschein kommen, Kakteen-Sammy ist vorsichtig.«
    »Na schön«, brummte ich und ging vor der hinteren Sitzbank des Fairlane in die Hocke. Ich zog den Kopf so tief wie möglich, aber die Pistole hatte ich vorher gezogen. Der Himmel mochte wissen, ob dies nicht ein raffiniert ausgeklügelter Plan von Batton war, um mich im letzten Augenblick noch aufs Kreuz zu legen.
    Langsam rollte der Wagen aus. Schließlich stand er. Und nichts rührte sich. An meiner linken Schulter drückte die Rückenlehne des Vordersitzes, rechts engte mich die hintere Sitzbank ein.
    »He, Batton«, flüsterte ich, »Was ist los?«
    »Keine Ahnung, G-man. Von Kakteen-Sammy ist weit und breit nichts zu sehen.«
    »Steigen Sie aus, aber bleiben Sie dicht am Wagen stehen. Wenn Sie auch nur einen unnötigen Schritt vom Wagen weg tun, bin ich gezwungen, auf Sie zu schießen.«
    »Warum soll ich überhaupt aussteigen?«
    »Damit er sehen kann, dass Sie es wirklich sind. Wenn er überhaupt in der Nähe ist.«
    »Also gut.«
    Ich versuchte, mich ein wenig zu drehen, damit ich sehen konnte wo Batton ausstieg. Er blieb im Winkel zwischen Wagen und offen stehender Tür stehen.
    »Nichts zu sehen«, murmelte er nach einer Weile. »Die Gegend ist wie ausgestorben.«
    »Dann mag der Teufel wissen, warum er es sich anders überlegt hat. Kommen Sie wider rein, Batton.«
    Er setzte sich wieder ans Steuer. Gerade kam der Fairlane langsam wieder in Bewegung, da schnaufte Batton aufgeregt.
    »Er kommt, G-man. Er kommt.«
    Ich fuhr mir einmal mit dem Ärmel über die nasse Stirn. Vom wurde die rechte Tür auf gerissen, und ächzend kletterte jemand herein.
    »Verdammt«, hörte ich Kakteen-Sammys seltsam raue Stimme, »du hast ja eine Ewigkeit gebraucht, um die paar Piepen aus dem Geldschrank zu holen. Sicher hast du erst deine Krawatten säuberlich eingepackt, he? Und ich steh hier mm, eine Kugel in der Schulter, das Blut läuft mir den Arm runter, und alle Blauen im Umkreis von fünf Meilen stieren sich die Augen aus dem Kopf. Batton sieh zu, das du eine ruhige Stelle findest, wo du mir einen Verband anlegen kannst. Wir müssen wenigstens die Blutung stillen.«
    Ich richtete mich auf und setzte Kakteen-Sammy die Mündung der Pistole zwischen die Schulterblätter.
    »Hübsch ruhig bleiben, Sammy«, sagte ich. »Unser Arzt wird Sie fachgerecht behandeln, darüber brauchen Sie sich jetzt nicht mehr den Kopf zerbrechen.«
    Ich spürte, wie Sammys Nackenmuskeln steif wurden wie sich erhärtender Beton. Zwei oder drei Sekunden war nur Battons aufgeregtes Atmen zu hören. Dann lachte Kakteen-Sammy plötzlich.
    »Das habt ihr ja fein gedreht. Ich hätte es mir denken können, dass so ein Strolch wie Batton seine Kumpel verschaukelt.«
    Sammys Stimme klang leise und sehr schwach. Jetzt sackte ihm der Kopf kraftlos nach vorn. Das Wundfieber musste sich bemerkbar machen.
    »Los, Batton«, befahl ich, »rüber zum Medical Center. Ich fürchte Sammy gehört auf der Stelle auf einen Operationstisch, Er wird wohl inzwischen viel Blut verloren haben. Los, Mann, es muss sehr schnell gehen.«
    Wir brachten den bewusstlosen Kakteen-Sammy zum großen Krankenhaus-Komplex am East River, weil uns das am nächsten lag. Er bekam, wie wir später erfuhren, sofort

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