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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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und es wurde ihm nachgesagt, dass er den sechsten Sinn für seine Arbeit hätte. Wahrscheinlich war es nur die Summe der in seinem Kopf gespeicherten Erfahrung von neunhundert unnatürlichen Todesfällen, die er im Laufe seiner Dienstzeit erforscht hatte. Aber genau diese Erfahrung sagte ihm, dass dieser plötzliche Tod eines jungen, anscheinend kerngesunden Malers sehr mysteriös war. Aber, wenn es tatsächlich kein unglücklicher Unfall oder kein Selbstmord gewesen war, wer sollte dann ein Interesse daran haben können, einen jungen, mittellosen Kunstmaler umzubringen?
    Bright schnippte den Zigarettenrest weg. Ein paar Funken stoben auf, als der Stummel auf dem Steinboden des Etagenflurs landete. Gedankenverloren starrte Bright vor sich hin, bis ihm endlich bewusst wurde, dass der dicke Snyder neben ihm stand.
    »Ja?«, fragt er. »Was ist los? Haben Sie etwas gefunden?«
    »Ich denke schon, Chef«, erwiderte der beleibte Detective. Um seine dicken, wurstförmigen Finger spannte sich straff die gelbliche Haut der dünnen Gummihandschuhe, die sie immer trugen, wenn sie an einem Tat- oder Fundort arbeiteten. Er hielt ein Päckchen in der Hand, das er aufgeschnürt hatte. Es bestand aus zwei dicken Lagen von grauem, billigem Packpapier. Darunter wurden mehrere, vielfach gefaltete Zeitungen sichtbar. Snyder zupfte sie auseinander. »Da«, schnaufte er aufgeregt.
    Mitten in dem vergilbten Zeitungspapier lag ein Diadem mit acht großen, faszinierend glänzenden Rubinen, die von Kränzen glitzernder, in kaltem Feuer strahlender Brillanten umgeben waren. Snyder packte es vorsichtig an einem Rand und hielt es dem Lieutenant dichter vor die Augen. Auf dem silbrig glänzenden Weißgold hafteten braune, krustenartige Flecken. Die geübten Augen der beiden Detectives erkannten sofort, dass es sich um angetrocknetes Blut handeln musste.
    ***
    »Keine Bewegung!«
    Phils Stimme gellte scharf und zupackend wie das Klatschen einer Peitsche durch die leere Etage. Der Bursche vor mir wandte den Kopf. Mit hocherhobenen Armen balancierte er den schweren Baustein über seinem Haupte.
    Es war, als ob Phils Stimme gleichsam einen Bann von mir hinweggefegt hätte, ich spürte auf einmal heftige Kopfschmerzen, aber ich konnte mich wieder bewegen. Zuerst drehte ich den Kopf.
    Phil kletterte gerade von einem Gerüstaufzug in die Etage herein. Er hielt die Pistole in der Hand und ließ den Mann vor mir nicht aus den Augen. Ich rappelte mich hoch. Jede Bewegung verursachte eine höllische Verstärkung der Kopfschmerzen. Ich tastete meinen Schädel ab und fühlte eine Beule nicht weit vom rechten Ohr.
    Phil kam heran.
    »Legen Sie den Stein hin, Mann«, befahl er. Er war ein wenig blass im Gesicht. »Bist du okay, Jerry?«
    »Ich weiß nicht«, brummte ich.i »Ich bin über diese Steine gestolpert und gestürzt. Warum liegt das Zeug hier noch herum? Die Etage ist doch fertig. Ich konnte mich überhaupt nicht bewegen. Es war, als ob ich gelähmt gewesen wäre.«
    »Vielleicht hat du dir eine Gehirnerschütterung zugezogen«, meinte Phil. »Jedenfalls kannst du von Glück reden, dass ich gerade im richtigen Augenblick kam. Es sah ganz danach aus, als ob er dir wirklich den Brocken hätte verpassen wollen.«
    »Er hätte«, sagte ich. »Sein Gesicht sah ganz danach aus.«
    Ich griff nach den Zigaretten. Die Schmerzen in meinem Kopf hielten unvermindert an. Ich schloss die Augen und lehnte mich gegen einen der Träger. Schwindel erfasste mich, und ich musste mich festhalten. Wie durchwände von mir getrennt, hörte ich Phils Stimme.
    »Augenblick mal! Drehen Sie sich um! Hände hoch! Und versuchen sie keine Tricks, sonst werde ich ungemütlich.«
    Ich atmete langsam und tief. Der bohrende Schmerz in meinem Kopf wurde kein bisschen erträglicher. Aber die Welle von Schwindelgefühl ebbte ab. Ich schluckte, machte einen Zug an der Zigarette und öffnete die Augen wieder.
    Zu meinen Füßen lag der Stein, den der Kerl auf mich hatte schleudern wollen. Ich betrachtete den fußlangen und fast ebenso hohen Stein aus grobkörnigem, blaugrauem Material. Und dann vergaß ich plötzlich meine Schmerzen. Ich bückte mich.
    An der Schmalseite des Steins klebten ein paar rotbraune Haare mit angetrocknetem Blut. Und unten lag die Leiche einer Frau mit rotbraunem Haar. Während Phil den Bauarbeiter nach Waffen abtastete, aber keine fand, ging ich in die Knie und betrachtete meinen Fund. Als ich mich wieder aufrichtete, waren auch die Kopfschmerzen wieder

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