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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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Wenn wir jeden am Tatort herumtrampeln lassen, wie es ihm gerade passt, können wir einpacken und unsere Dienststelle auf geben. Der Doc will ihr ja nur eine Spritzte geben, damit sie sich beruhigt.«
    Martin Romanowski runzelte die Stirn, blickte auf seine heiser, kreischende Schwester, auf den Arzt und wieder auf Bright.
    »Man hätte es ihr schonend beibringen sollen«, murmelt er. »Sie liebte Forther.«
    »Forther?«, wiederholte Bright. »Ist er das?« Sein Kopf zeigte auf die offen stehende Tür des Zimmers, in dem der Tote lag.
    »Ja«, bestätigte Romanowski. »Mick Forther. Das ist er.« Sein-Blick glitt an seiner Brust hinab zu den kräftigen Händen von Bright, die immer noch an den Aufschlägen seiner hellbraunen Cordjacke hingen.
    Bright gab ihn frei. In diesem Augenblick zog der Polizeiarzt die Injektionsnadel zurück und brummte.
    »In ein paar Minuten wird sie friedlich, in höchstens einer Viertelsunde schläft sie.«
    Der Arzt kehrte in das Zimmer Forthers zurück. Die beiden Cops hielten das Mädchen immer noch fest, hatten aber ihren Griff etwas gelockert. Lesly Romanowski trug ein grünes, vom durchgeknöpftes Kleid ohne Ärmel und auf ihrem Arm sah man den winzigen roten Punkt den die Injektionsnadel auf der Haut hinterlassen hatte. Das Mädchen hatte naturblondes Haar, das kurz geschnitten war.
    Ein Cop kam die Treppe herauf und hielt Bright einen Stapel Bücher und Kolleghefte hin.
    »Das hat sie uns vor die Füße geworfen, als sie von draußen reinkam, Lieutenant.«
    »Habt ihr dem Mädchen gesagt, warum wir hier sind?«
    »No, Lieutenant. Als sie zur Haustür reinkam, wusste sie es schon. Auf der Straße stehen wenigstens zweihundert Leute aus der Nachbarschaft. Das ganze Viertel scheint schon Bescheid zu wissen.«
    Bright nickte, nahm die Bücher und gab sie dem jungen Maler, der herumstand, nervös an den Fingern zog und offenbar nicht wusste, was er tun sollte.
    »Bringen Sie Ihre Schwester zu Bett. Sie haben ja gehört, dass sie bald schlafen wird. Es ist das Beste für sie, glauben Sie mir. Unser Doc kennt sich in solchen Dingen aus.«
    »Hm«, brummte Romanowski zustimmend und hakte seine Schwester unter, die allmählich ruhiger geworden war und jetzt einen schlappen, müden Einruck machte. Ihr Kreischen hatte aufgehört, dafür liefen ihr jetzt die Tränen über die ungeschminkten, blassen Wangen. Bright sah dem Mädchen nach, bis es hinter der Tür zu Romanowskis Zimmer verschwunden war. Dann drehte er sich abrupt um und betrat das Mordzimmer.
    Es unterschied sich nicht sonderlich von Romanowskis Raum. Die gleichen hohen Fenster, ähnliche, von Trödlern zusammengetragene Möbelstücke und Malerutensilien verliehen dem Zimmer eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem benachbarten Raum. Bright blieb auf der Schwelle stehen und ließ seinen Blick in die Runde gleiten. Detectives seiner Mordkommission untersuchten langsam, gründlich und routiniert jede Kommode und jeden Schrank. Sie lasen alle Schriftstücke und betrachteten jeden Gegenstand. Nur der Polizeiarzt war mit seiner Arbeit bereits fertig und packte seine Tasche.
    »Na, Doc«, sagte Bright und trat neben den Arzt, »was ist eigentlich los? Es ist kein Anzeichen von äußerer Gewaltanwendung zu erkennen.«
    »Rätselhafte Geschichte«, meinte der Polizeiarzt mit einem Achselzucken. »Irgendeine Vergiftung, vermute ich. Da sind gewisse Symptome… Aber etwas Genaues kann ich noch nicht sagen. Jedenfalls kommen wir um eine Obduktion nicht herum. Der Mageninhalt dürfte von größter Wichtigkeit sein.«
    »Vergiftung, so«, knurrte Bright. »Aber bis jetzt haben wir nichts gefunden, was nach Gift aussieht. Snyder, habt ihr irgendwas gefunden, worin Gift gewesen sein könnte?«
    Einer der Detectives, ein dicker, fünfzigjähriger Mann, wandte den Kopf und antwortete: »Keinerlei Packungen oder Flaschen mit gifthaltigen Mitteln. Da sind zwar ein paar Flaschen mit Flüssigkeiten, aber es scheint sich um den Kram zu handeln, den alle Maler brauchen: Terpentin und was weiß ich.«
    »Okay«, entschied Bright. »Dann möchte ich, dass alle Gefäße und Löffel eingepackt und ins Labor gebracht werden. Alle, Snyder, verstanden? Jede Tasse, jedes Glas, jeder Kochtopf und jede Terpentinflasche. Klar?«
    »Klar, Chef«, sagte der dicke Detective und wühlte weiter in der kleinen Kommode, vor der er hockte.
    Lieutenant Bright trat wieder hinaus in den Flur, weil er eine Zigarette rauchen wollte. Er war ein alter Hase in der Mordabteilung,

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