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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Danton. „Das ist wichtig für die Eingeborenen. Sie fertigen aus den gefundenen Überresten ihre Messer."
    Der Eingeborene packte alle Metallreste wieder in die Tasche „Jetzt gehen wir langsam auf ihn zu", ordnete. Danton an.
    „Glauben Sie, daß wir das schon riskieren können?"
    „Ja", sagte Danton und setzte sich in Bewegung.
    Die grünen Augen des Eingeborenen blickten mißtrauisch in unsere Richtung. Es war deutlich zu erkennen, daß dieses Wesen einen inneren Kampf mit sich austrug. Alles in ihm drängte danach, sofort die Flucht zu ergreifen. Wahrscheinlich hielt ihn nur die Aussieht auf weitere Geschenke an seinem Platz.
    „Wir sind Freunde", sagte Danton.
    Der Translator sprach zu meiner Überraschung an. Er hatte also in der kurzen Zeit bereits wichtige Sprachsymbole gespeichert.
    Der Eingeborene starrte betroffen auf das Gerät, aus dem er in seiner eigenen Sprache angeredet wurde. Er riß es von seiner Schulter und hielt es weit von sich.
    „Keine Angst", sagte Danton. „Das ist ein Apparat, der dir hilft, unsere Stimme zu verstehen."
    Noch immer schwieg der Eingeborene. Er war jetzt so verwirrt, daß wir ihn mühelos hätten überwältigen können. Doch das war nicht unsere Absicht.
    „Kannst du uns verstehen?" fragte der Freihändlerkönig. „Sage uns deinen Namen."
    Aus dem Translator kamen krächzende Laute, die der Fremde jedoch zu verstehen schien. Er lauschte angespannt.
    „Wir tun dir nichts" versicherte Danton noch einmal. „Wir wollen uns nur mit dir unterhalten und ein paar Fragen stellen."
    „Ich bin Canoga vom Volk der Hobnobs", sagte der Eingeborene zögernd. Er stieß Laute aus, die mich an Vogelschreie erinnerten. Der Translator übertrug die seltsame Sprache einwandfrei.
    „Canoga", wiederholte Danton. „Wir heißen Anaheim und Danton. Wir sind mit einem Schiff von den Sternen gekommen, um nach Freunden zu suchen."
    „Ich weiß", sagte Canoga. „Wir haben Angst vor euch. Ich habe mich nur in eure Nähe gewagt, weil mein Volk in Not lebt und Hilfe braucht. Wir benötigen vor allem Nahrungsmittel, denn unsere Vorräte werden immer knapper."
    Danton hörte aufmerksam zu und unterbrach den Hobnob nicht. Canoga fuhr fort, die Sorgen seines Volkes aufzuzählen. Ich wußte schon jetzt, daß wir nur vorübergehende Hilfe leisten konnten, wenn die Hobnobs ihre Lebensweise nicht änderten. Sie betrieben keine Landwirtschaft, sondern begnügten sich mit dem, was wild zwischen den Trümmern wuchs. Tierzucht war ihnen völlig unbekannt.
    Wir konnten ihnen ein paar Tonnen Samen für den Anbau nahrhafter Pflanzen und ein paar Zuchttiere zurücklassen, aber ich glaubte nicht, daß sie damit etwas anfangen konnten. Die Hobnobs führten ein Nomadendasein. Sie wanderten von Stadt zu Stadt, immer auf der Suche nach Nahrungsmitteln und Metallüberresten.
    Wir werden deinem Volk helfen" versprach Danton. „Vielleicht kannst du uns jetzt ein paar Fragen beantworten."
    Canoga bewegte zustimmend seine großen Tellerohren.
    „Was weißt du von der Geschichte deines Volkes?" erkundigte sich Danton. „Sind die Hobnobs aus jener Zivilisation hervorgegangen, die einst diesen Planeten beherrschte?"
    „Ich weiß nichts über die Geschichte meines Volkes", sagte Canoga. „Es gibt keine Berichte über die Tage, die nicht mehr sind."
    Danton war enttäuscht.
    „Eine andere Frage", sagte er. „Gibt es außer den zerstörten Städten noch andere Gebiete, in denen man leben kann?"
    Canoga überlegte einen Augenblick.
    „Du meinst sicher die Untergrundsiedlungen", vermutete er.
    Danton und ich wechselten einen raschen Blick.
    „Die meine ich", sagte Danton. „Kannst du uns dorthin führen?"
    „Diese Stätten sind heilig und für unser Volk verboten", sagte Canoga.
    „Nicht für uns", sagte Danton. „Auch du hast nichts zu befürchten, wenn du in unserer Begleitung bist.
    Was hältst du davon, wenn du uns zur nächsten Untergrundsiedlung führst?"
    Der Hobnob kämpfte mit der uralten Furcht, die sein Volk vor den Untergrundsiedlungen zu empfinden schien. Weder Danton noch ich wußten, welche Geschichten es über diese Stätten der Vergangenheit gab. Wie fast alle primitiven Völker waren auch die Hobnobs abergläubisch.
    „Je schneller du uns zu den Untergrundstätten führst, desto schneller können wir die versprochenen Vorräte für dein Volk beschaffen", sagte Danton.
    Das wirkte. Canoga erklärte sich bereit, uns zu führen.
    „Wir möchten noch ein paar Freunde mitnehmen", sagte Danton.

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