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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschafft hatte, überhaupt die erste Blätterreihe hinter sich zu lassen.
    Es kam darauf an, im richtigen Moment einen heftigen Schwimmstoß zu machen.
    Die Achse machte drei volle Umdrehungen, bevor ich das Risiko einging. Schräg unter mir begannen zwei Blätter auseinanderzugleiten. Sie würden unmittelbar mit mir den weitesten Abstand erreicht haben.
    Ich konzentrierte mich.
    Es wäre sinnlos gewesen, das Flugaggregat zu benutzen. Kein noch so guter Schwimmer hätte im richtigen Augenblick den Schub ein- und wieder ausschalten können.
    Diesmal mußte ich mich auf die Kraft meiner Arme und Beine verlassen.
    Ich stieß mich ab. Die Blätter wurden riesengroß, als ich zwischen ihnen hindurchschoß. Sofort bremste das Wasser meine Geschwindigkeit. Ich wurde mir kaum der Tatsache bewußt, daß das erste Blattpaar bereits wieder nach unten abgedreht hatte und sich zusammenschloß.
    „Ausgezeichnet!" rief Danton.
    Ich wagte nicht, ihm zu sagen, was ich jetzt empfand. Rings um mich wimmelte es von Schaufelblättern, die sich in alle Richtungen bewegten. Es war unmöglich, sich hier zu orientieren. Wie hatte Hinshaw es geschafft, noch weiter zu kommen?
    Da ich einen Anfang gemacht hatte, wollte ich nicht mehr umkehren. Als ich zwischen den beiden nächsten Blättern hindurchschwamm, traf mich eine der schaufelförmigen Verbreiterungen des Blattendes. Zum Glück war der Schlag nicht so heftig, daß ich abgetrieben wurde.
    Meine Unsicherheit ließ nach. Trotzdem war ich so angespannt, daß ich zitterte. Inmitten der wirbelnden Blätter wurde ich zu einem instinktiv reagierenden Wesen.
    Schneller als erwartet, ließ ich die zehn ersten Blattpaare hinter mir.
    „Jetzt sind Sie an der Reihe, König", sagte ich.
    „Ich komme", klang Dantons Stimme über das Rauschen des Wassers hinweg.
    Er würde es leichter haben als Hinshaw und ich.
    Der Ertruser hatte inzwischen ein Drittel der zu überwindenden Strecke zurückgelegt. Wenn man seinen Worten glauben konnte, kam er noch immer gut voran.
    Als ich etwa hundert Blattpaare hinter mir gelassen hatte, legte ich eine Pause ein. Ich schwamm langsam innerhalb des nur zwei Meter breiten Zwischenraums, der zwischen den Filtern bestand.
    Ein Schrei in meinem Helmempfänger ließ mich zusammenzucken.
    „Hinshaw!" hörte ich Danton gleich darauf rufen. „Hinshaw, was ist passiert?"
    Keine Antwort.
    „Los, Ontioch!" schrie Danton. „Sie sind näher bei ihm. Sehen Sie nach, was los ist. Wenn er das Bewußtsein verloren hat, werden ihn die Blätter in Stücke hauen."
    Ich setzte mich in Bewegung. Es war zweifelhaft, ob ich Hinshaw überhaupt finden würde. Immerhin durchmaß die Filtrieranlage ebenso wie der Tunnel vierzig Meter. Vielleicht schwamm Hinshaw auf der anderen Seite, und ich verfehlte ihn.
    Warum hatte er geschrien?
    War er von einem Blatt getroffen oder von den Unbekannten angegriffen worden?
    Als ich sicher zu sein glaubte, Hinshaws Vorsprung aufgeholt zu haben, verlangsamte ich mein Tempo. Ich schwamm einmal rund um die Achse, ohne den Ertruser zu finden.
    Langsam schwamm ich weiter zwischen den sich bewegenden Blättern hindurch.
    Kurz darauf holte mich Danton ein. Da wir uns über Funk verständigen konnten, fand er mich mühelos „Wenn er wenigstens sprechen könnte", sagte Danton. „Dann wäre es kein Problem, ihn zu finden."
    Wir teilten uns. Danton schwamm jetzt auf der anderen Seite.
    Dann sah ich Hinshaw.
    Er hing an einem der wirbelnden Blätter. Die Schnallen seines Energietornisters hatten sich am Filter verfangen. Das war Hinshaws Glück, denn dadurch wurde verhindert, daß er von anderen Blättern erfaßt wurde.
    „Ich habe ihn", informierte ich den Freihändlerkönig. „Er hängt an einem Blatt, das gleich bei Ihnen vorbeikommen muß."
    „Jetzt sehe ich ihn auch. Er ist tot oder bewußtlos."
    „Wir müssen ihn losmachen", sagte ich.
    „Das wird nicht so einfach sein" sagte Danton.
    Ich beschloß zu handeln, bevor Danton sich einschalten konnte. Ich war körperlich stärker als der Terraner.
    Der Plasmasymbiont hätte Hinshaw wenig genutzt, wenn ihn die Blätter erfaßt hätten. Der Bra-Extrakt konnte Wunden verschließen und Organe kurze Zeit ersetzen, aber einen zerstückelten Körper konnte er nicht retten.
    Unter mir tauchte die breite Metallstrebe mit Hinshaw daran wieder auf.
    Ich griff kurz entschlossen zu. Ich bekam Hinshaws Hand zu fassen und wurde mitgerissen.
    Sträflicherweise hatte ich überhaupt nicht an die Möglichkeit gedacht, daß

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