0383 - Die phantastische Reise der FD-4
geschafft."
Darunter konnte sich nun niemand etwas vorstellen, aber als der Graben scharf nach Süden abbog, begriffen sie, was mit den „Springenden Steinen" gemeint war.
Zu beiden Seiten des Grabens gab es keine Vegetation, nur Geröllfelder, mit Gesteinsbrocken aller Größen übersät. Es mußte in der Nähe einen Fluß geben, der aus dem westlich gelegenen Gebirge kam und zeitweise sehr viel Wasser führte. Er brachte die Steine zur Westseite des Grabens und lagerte sie dort ab.
Der Orkan aber beförderte sie weiter nach Osten.
Und zwar genau über den Graben hinweg.
Der Yrek duckte sich und raste dann, so schnell ihn seine Beine trugen, bis zur nächsten Grabenbiegung. Die Entfernung betrug knapp einen halben Kilometer, aber die drei Männer hatten der kleinen Affenmenschen noch nie so schnell rennen sehen. Und das hatte seinen guten Grund.
Die Steine waren verschieden groß, wie sie schon bemerkt hatten, aber der Orkan fegte in fast gleichbleibender Stärke über die Ebene dahin. Die schweren Steine erhoben sich nicht in die Luft, sondern eilten in unterschiedlichen Sprüngen dahin, und einige von ihnen landeten sogar auf dem Grund des Grabens, der sicherlich bald zugeschüttet sein würde, wenn er nicht immer wieder geräumt wurde.
Andere Brocken wiederum wurden wie Geschosse rasant durch die Luft getrieben und strichen dicht über den Grabenrand dahin. Was sie trafen, wurde zerschmettert.
„Ungemütliche Gegend", schimpfte Kharon. Er versuchte, sich tief genug zu bücken, was ihm natürlich nicht gelang. „Keine Deckung für uns. Das zwingt uns, die Individualschirme einzuschalten."
„Dazu würde ich nicht raten", lehnte Kurohara ab.
„Der Graben ist zu eng. Wir würden steckenbleiben.
Also los - laufen wir. Wer zuerst bei dem Yrek ist, hat gewonnen ..."
Er rannte los und verließ sich auf seine schnelle Reaktion und noch viel mehr auf sein Glück. Als er bei Four Strong Winds ankam, setzte er sich einfach auf den Boden und sah zurück.
Auch Kharon hatte Glück und landete wohlbehalten neben ihm. Nur Mervin schien ein zu breites Kreuz zu haben, denn ein faustgroßer Stein traf ihn an der rechten Schulter und warf ihn zu Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht legte er den Rest der Strecke kriechend zurück.
„Nicht so schlimm", konstatierte Kurohara nach einer kurzen Untersuchung. „Hätte wesentlich unangenehmer sein können." Er stand auf und klopfte dem Yrek vorsichtig auf die Schulter.
„Weiter, mein Sohn. Wir haben nicht mehr viel Zeit."
Four Strong Winds zeigte sein strahlendstes Lächeln.
„Jetzt geht es schneller. Keine Gefahren mehr.
Wenigstens nicht, bis wir dort sind."
Sie alle dachten über seine geheimnisvollen Worte nach, während sie weiter marschierten.
Die Sonne stand schon hoch, und es war unerträglich heiß geworden, als der Yrek plötzlich anhielt und nach vorn deutete.
„Wir sind da", sagte er, und seine Stimme schwankte erheblich.
Der Graben endete abrupt am Rand eines Talkessels, dessen Wände steil mdie Tiefe fielen.
Auf dem Grund des Tales aber stand auf seinen beschädigten Teleskopstützen ein Kugelraumer mit einem Durchmesser von zweihundertfünfzig Metern.
Ein Explorerraumschiff des Solaren Imperiums.
Die Beschriftung war deutlich zu erkennen.
Es war die EX-1068 - eins der vermißten acht Schiffe ...
5.
Das Schiff war ein Wrack, schwer beschädigt und flugunfähig.
Deutlich konnte Kurohara die Einwirkungen energetischer Einschüsse sehen, die riesige Löcher in die Hülle gerissen und Brände im Innern des Kugelraumers verursacht hatten Wenn es überhaupt Überlebende gab, so mußten sie sich rechtzeitig aus dem Schiff in Sicherheit gebracht haben.
Die EX-1068 also ...
Kurohara hatte die Liste der vermißten Schiffe genau studiert. Kommandant des auf einer Zelle eines Schweren Kreuzers aufgebauten Explorerschiffes war der Geologe Major Gun DeLabrin gewesen, ein hervorragender Wissenschaftler, der einen guten Ruf in der Raumflotte besaß.
Gewesen ...?
Kurohara sah hinab in den fast runden Talkessel, in dem die EX-1068 stand. Nichts rührte sich dort.
Die Windverhältnisse waren schlecht zu überprüfen, aber sicherlich gab es Luftwirbel und gefährliche Strudel. Immerhin rasten über den Talkessel Stürme bis zu einer Geschwindigkeit von vierhundert Stundenkilometern dahin.
Der Abstieg würde sich sehr schwierig gestalten, nicht allein wegen der sporadisch auftretenden Winde. Er war steil. Wege oder Gräben gab es nicht.
Es sah
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