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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Welt aus den Angeln zu heben und sie völlig zuverändern, doch durch das Duplikat entstand zum Glück ein gewisses Gegengewicht, so daß sich das Grauen in gewissen Grenzen hielt.
    Die Warnung war deutlich genug gewesen. Und ich glaubte auch daran, daß sich der Helfer Akim Samarans bereits im Haus befand.
    Suko hatte ja die meiste Bekanntschaft mit Kamikaze gemacht. Seinen Worten durfte ich durchaus trauen.
    Kamikaze war so brutal und gnadenlos, daß man ihn kaum mehr als Mensch bezeichnen konnte. Er ging über Leichen, killte, folterte und war eine Ausgeburt der Hölle.
    Bisher hatte ich damit gerechnet, das Problem allein bewältigen zu können. Allmählich bauten sich die ersten Zweifel auf, und ich mußte Suko rechtgeben. Es wäre Wahnsinn gewesen, sich diesem Killer allein zu stellen. Schließlich wohnte Suko nebenan. Er konnte mich bei meinen Plänen unterstützen.
    Ich telefonierte mit ihm. Dabei wußte ich, daß Suko auf den Anruf gewartet hatte. Er saß gewissermaßen auf heißen Kohlen, in Wartestellung, nahm sofort ab.
    »Du hattest recht«, sagte ich.
    »Aha. Und wieso?«
    »Er hat sich wieder bei mir gemeldet und mir gesagt, daß sich der Killer bereits im Haus befindet.«
    Nach dieser Information war es ruhig. Das hatte Suko nun doch die Sprache verschlagen. »Wen hat er denn geschickt?« fragte mein Freund nach einer kurzen Pause des Nachdenkens.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Bestimmt Kamikaze.«
    »Gesagt hat er davon nichts«, erwiderte ich. »Deshalb will ich mich auch nicht festlegen.«
    »Was machen wir?«
    »Auf jeden Fall müssen wir uns umschauen.«
    »Richtig«, erklärte Suko. »Nur eines macht mich mehr als stutzig.«
    »Und das wäre?«
    »Diese Warnung. Wenn er uns killen will, weshalb ruft er dich dann so oft an?« Eine Antwort konnte Suko von mir nicht bekommen. Das sagte ich ihm klar und deutlich.
    »Da steckt mehr dahinter, als wir bisher annehmen«, erklärte der Inspektor. Seine Stimme besaß eine so große Überzeugungskraft, daß ich nicht widersprach.
    »Kommst du rüber, John?«
    »Sicher.« Bevor ich die Wohnung verließ, überprüfte ich meine Waffen. Das Magazin der Beretta war gefüllt, das Kreuz hatte ich auch, leider nicht den zweiten Würfel, denn auf ihn hätte ich mich gern verlassen. Was braute sich da nur zusammen? Es lag wie eine Drohung über meinem Kopf, leider noch unsichtbar, aber das Netz verdichtete sich von Minute zu Minute, das konnte ich fühlen.
    Es war wieder einmal der berühmte Kloß im Magen oder das kalte Gefühl im Nacken, das mich überkommen hatte. Immer wenn eine Entscheidung anstand oder Gefahr drohte, meldete es sich.
    Eine leichte Sommerjacke, kaum schwerer als ein Hemd, streifte ich mir über, bevor ich die Wohnungstür aufzog. Meine Hand lag noch auf der Klinke, als es geschah.
    Urplötzlich verlöschte das Licht!
    Ich stand im Dunkeln und dachte sofort an eines. Das mußte ein totaler Stromausfall sein.
    Zwar hatte ich dafür keinen Beweis bekommen, aber ich ließ mein Gefühl sprechen und öffnete auch die Tür, wobei ich in einen dunklen Gang schaute, in dem nur ein schwaches Licht brannte, die Notbeleuchtung. Demnach mußte es im ganzen Haus so aussehen.
    Dies bewies, daß nichts mehr funktionierte.
    Kein Fahrstuhl funktionierte mehr, kein Kühlschrank, keine Gefriertruhe, kein Elektroherd. Mir war nicht bekannt, wie viele Menschen sich in den Wohnungen aufhielten. Waren der erste Schock oder die anfängliche Überraschung einmal vorbei, konnte man für nichts mehr garantieren. Dann verließen die Bewohner ihre Zimmer, würden sich auf den Flur zusammenfinden, miteinander reden, nach Gründen suchen oder Ursachen forschen.
    Totaler Stromausfall!
    Vor Jahren war New York einmal ohne Strom gewesen. Das Chaos regierte in der Riesenstadt. Ich hoffte, daß diesmal nur unser Haus betroffen war.
    Und in der Dunkelheit lauerte der Killer, von dem außer Shao, Suko und mir keiner etwas ahnte. Er konnte sich jede Geisel nehmen, die er wollte. Sein tödlicher Schatten war nicht auszumachen, deshalb gab es für Suko und mich nur eine Lösung.
    Wir beide – und auf uns kam es schließlich an –, mußten so rasch wie möglich das Haus verlassen.
    Das war mir in wenigen Sekunden durch den Kopf geschossen, als ich sah, daß neben mir eine Tür geöffnet wurde. Zwei Gestalten erschienen. Es waren Shao und Suko.
    Mein Freund drängte seine Partnerin zurück. »Bleib du in der Wohnung«, erklärte er. »Der oder die haben es allein auf uns abgesehen. Das

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