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0384 - Im Land des Satans

0384 - Im Land des Satans

Titel: 0384 - Im Land des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie unmöglich tragen, um damit zu fliehen. Die Kette selbst war zwar nicht schwer, aber gerade so stark, daß Teri auch bei Aufbietung aller Kräfte nicht in der Lage war, eines der Glieder aufzubiegen.
    Sie war also zunächst hier gefangen.
    Es blieb ihr nur der Trost, daß man sie nicht ewig hierlassen würde. Und wer ihr das Schloß öffnete, der kam in die Reichweite ihrer Hände. Und vielleicht bekam sie auch bald schon ihre Druidenkraft wieder zurück Sie probierte es aus, aber da war noch nichts.
    Olson… das mußte der Massige sein, den sie betäubt hatte. Drei Männer, die auf seiner Seite standen, und der Wirt dazu… Keiner der anderen Gäste hatte eingegriffen. Also hatten sie es stillschweigend gebilligt, was hieß, daß sie entweder verroht oder eingeschüchtert waren. Jedenfalls konnte Teri nicht auf ihre Hilfe zählen. Sie war diesem Olson und seinen Leuten ausgeliefert.
    Sklaverei…
    Das war schon eine brauchbare Information über die Welt, in die sie geraten war. Eine altertümliche, höchstens mittelalterliche Kultur, die Sklaverei tolerierte oder gar förderte. Und sie war ans unterste Ende der Rangleiter gerutscht. Aber dort wollte sie nicht bleiben.
    Sie fragte sich, wieviel Zeit vergangen sein mochte, und versuchte durch die Spalten in den Bretterwänden zu erkennen, wo die Sonne stand. Sie besaß ein recht gutes Orientierungsvermögen und konnte auch hier auf Anhieb sagen, wo Norden und Süden war. Aber sie kam dem Stand der Sonne nicht auf die Spur.
    Aber sie befand sich wohl schon eine ganze Weile hier, denn sie spürte Hunger und Durst, trotz des Frühstücks, das sie in Julias Wohnung noch eingenommen hatte. Dem Hungergefühl nach befand sie sich zwischen fünf und sechs Stunden hier in diesem stinkenden Gefängnis.
    Freie Amazone hatte Olson sie genannt, erinnerte sie sich. Und er hatte in der dritten Person zu ihr gesprochen. Also schien es hier üblich, die Höflichkeit der Anrede zu kultivieren.
    Aber das half ihr nicht aus ihrer Lage heraus. Sie grübelte, ob es einen anderen Weg gab, sich von der Kette zu lösen; sie erprobte jedes einzelne Glied und auch die Verankerung im Stein, aber alles saß fest.
    Nach etwa zwei weiteren Stunden öffnete jemand die Tür. Helles Licht fiel in den Stall und blendete Teri. Sie sah eine große Gestalt hereinkommen. Die Tür blieb offen. Der Mann setzte einen Blechnapf neben Teri in das stinkende Stroh. Ein paar dünne, harte Brotscheiben lagen darin.
    »Gibt’s auch was su trinken?« fragte Teri, deren Augen sich allmählich an die Helligkeit gewöhnten. Sie konnte den Mann jetzt besser sehen. Er war ein Neger, um dessen Hals ein eiserner Reif lag, in den Schriftzeichen graviert waren. Dieser Reif besaß kein Schloß… Auf der Brust des Mannes befand sich ein Brandzeichen; zwei gekreuzte Dolche über einer Faust. Der Mann war offenkundig ein Sklave und nackt.
    Es lief ihr eiskalt über den Rücken. Das Brandzeichen… glühendes Eisen auf ihrer Haut… sie glaubte es schon zu spüren. Sie starrte den Sklaven an, der ihr keine Antowrt gegeben hatte.
    »Mach mich los, dann helfe ich dir, ebenfalls freizukommen«, stieß sie hervor.
    Der Sklave schüttelte nur den Kopf. Es war weniger Ablehnung als Hilflosigkeit, die sie darin sah. Wortlos wandte er sich um und ging. Die Tür fiel wieder ins Schloß. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sie zu verriegeln. Wozu auch? Wer so angekettet war wie sie, brauchte Weder Riegel noch Wächter.
    Sie griff nach dem Brot und betrachtete es. Es war knochenhart und pulvertrocken. Es würde zwar ihren Hunger stillen, aber, dafür den Durst vergrößern. Wenn sie nichts zu trinken bekam, mußte sie darauf verzichten.
    »Heee!« schrie sie laut. »Bringt mir Wasser, ihr verdammten Höllenhunde!«
    Aber niemand kam.
    ***
    Niemand achtete auf den Mann, der fast unbeweglich in einem dunklen Winkel der Schänke saß. Seine sitzende Haltung verbarg die Größe seiner Gestalt ebenso wie der Kaftan, der mit den Symbolen der Zauberergilde bestickt war. Der Mann beobachtete; hin und wieder ließ er sich einen Kartoffelschnaps bringen. Er hatte nicht eingegriffen, als die Freie Amazone von den Sklavenjägern überwältigt worden war. Er wartete noch ab.
    Er hatte allerdings gespürt, daß dieses schöne Mädchen mit dem goldenen, hüftlangen Haar etwas Besonderes war.
    Er lauschte und versuchte zu erfahren, was Olson, der Sklavenjäger, weiterhin beabsichtigte. Wenn er die Goldhaarige verkaufen wollte, konnte der Zauberer

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