0384 - Im Land des Satans
Freie kam, merkte sie den Unterschied wieder.
Da erhielt -sie den Stoß, stürzte und drehte sich, sah einen der beiden Männer mit einem Dolch im Rücken zusammenbrechen. Der nackte Negersklave schlug den anderen zu Boden. Aus den Schatten glitt eine schlanke Gestalt, betäubte den Neger mit einem Fausthieb und warf sich dann auf den Verwundeten. Eine Hand faßte zu, riß den Dolch aus dem Rücken des Mannes, drehte ihn und stieß noch einmal gezielt zu. Der Mann erschlaffte.
Den Dolch in der Faust, schnellte sich der Fremde auf den zweiten Bewaffneten, der gerade wieder auf die Beine zu kommen versuchte. Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn.
Da war Teri heran. Ein Mord reichte! Sie riß die Dolchhand zurück und setzte zugleich einen Betäubungsgriff an. Der Degenmann sank in sich zusammen. Der Mörder stieß Teri zurück und wollte erneut mit der Klinge zustoßen.
»Nicht!« zischte die Druidin. »Wenn du ihn tötest, stirbst du mit ihm!«
Der Mann richtete sich auf. Er bewegte sich mit der Gewandtheit eines Raubtieres. »Es ist ein Fehler, ihn am Leben zu lassen«, sagte er hart.
»Niemand ist fehlerlos«, sagte Teri. Sie nutzte die Gelegenheit, den Degen des Toten an sich zu nehmen. Sie richtete die Waffe auf den Mann mit dem Dolch.
»Ich bin dir dankbar, daß du mir geholfen hast, freizukommen, aber meine Dankbarkeit geht nicht so weit, daß ich einen weiteren Mord zulasse.«
Der andere zögerte einen Moment, dann nickte er. »Gut, dann laß uns verschwinden, bevor die anderen etwas merken.« Er reinigte den Dolch im Gras und steckte ihn in die Scheide zurück.
Teri wies auf den Sklaven. »Und er? Willst du ihn hier liegen lassen?«
»Er weiß sich selbst zu helfen, wenn er wieder erwacht«, murmelt der Mörder und wandte sich um. »Komm mit, oder fall Olson wieder in die Hände.«
Er verschwand fast lautlos in der Dunkelheit zwischen Stallungen, Sträuchern und niedrigen Häusern.
Teri war versucht, in die andere Richtung zu flüchten. Aber dann folgte sie dem mörderischen Helfer. Er kannte sich hier garantiert besser aus. Und vielleicht befanden sich irgendwo Olsons Leute, die sofort wieder über die Druidin herfallen würden, wenn sie sie sahen.
Zudem bestand die Möglichkeit, von diesem Fremden mehr zu erfahren. Über das Land, und auch über den Grund, weshalb er eingegriffen hatte. Was, beim Silbermond, hatte ihn dazu gebracht?
Sie folgte ihm, den erbeuteten Degen kampfbereit in der Hand.
***
Samson erwachte nach einer Weile. Sein Hinterkopf schmerzte. Langsam richtete der Slave sich auf. Er erinnerte sich. Jemand hatte neben der Stalltür gelauert und Olaf den Dolch in den Rücken gestoßen. Dann war er selbst, Samson, niedergeschlagen worden…
Er sah sich um.
Das Mondlicht zeigte ihm den toten Olaf. Nur ein paar Schritte weiter lag Alphonse. Samson kroch zu ihm, untersuchte ihn und stellte fest, daß er nur bewußtlos war.
Der Sklave sah sich um. Unwillkürlich tastete er nach dem Sklavenkragen um seinen Hals. Daran würde ihn jeder erkennen! Aber…
Alphonse trug eine Jacke mit hohem Kragen über dem Wams. Dieser Kragen sollte ihn wohl davor schützen, daß ihm bei Regen das Wasser in den Nacken lief. Aber er konnte ebensogut als Sichtschutz dienen…
Samson faßte seinen Entschluß. Er würde jemanden finden, der ihm den Sklavenring vom Hals abnahm. Jetzt aber hatte er die einmalige Chance, zu entkommen, wenn er schnell genug war.
Er zerrte dem Bewußtlosen die Kleider vom Leib und zwängte sich selbst hinein. Nicht alles paßte so, wie es sollte; Samsons Gestalt war muskulöser und massiger als die des Sklavenjägers. Aber für den Anfang mußte es reichen.
Immer wieder sah Samson zum Gasthaus hinüber. Wurden sie noch nicht vermißt? Warum schaute niemand nach ihrem Verbleib?
Olson würde nicht erfreut darüber sein, daß ein Unbekannter die Amazone befreit hatte. Vielleicht hatte sich noch eine zweite Amazone in der Gegend herumgetrieben? Nun, Samsons Sorge sollte es nicht sein.
Alphonse begann sich wieder zu regen.
Sekundenlang erfaßte Panik den Neger. Er mußte fliehen, sofort! Und er mußte verhindern, daß man ihm sofort folgte! Er nahm Alphonses Degen und tötete den Sklavenjäger damit. Dann rannte er in die Dunkelheit davon.
Den Mord an seinem Gegner hielt er für vollkommen normal…
***
In der Tat vermißte Olson seine Leute bereits. So lange konnte es doch nicht dauern, die Gefangene aus dem Stall zu holen! Der Sklavenjäger begann zu argwöhnen,
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