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0384 - Im Land des Satans

0384 - Im Land des Satans

Titel: 0384 - Im Land des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Räumlichkeiten hinter der Schankstube. »Maria, Kaffee! Zwei Portionen! Schnell«
    Ted Ewigk schlenderte heran.
    »Tut mir leid, daß ich so in Gelächter ausgebrochen bin«, murmelte er. »Aber es sah einfach zu köstlich aus, als die Tür aufging und die Fässer kamen. Der einzige schadenfrohe Lichtblick hier. Weißt du, daß ich mich über eine Stunde gelangweilt habe? Wenn wenigstens ein paar hübsche Mädchen zu sehen gewesen wären…«
    Zamorra winkte ab. »Ich habe eine ganz heiße Spur«, murmelte er. Dann sah er den Wirt an. »Gestern vormittag, kurz nachdem Sie geöffnet haben, hat ein Mädchen mit hüftlangem hellen Haar Ihre Taverne betreten«, sagte er. »Das Mädchen heißt Teri Rheken. Es hat Ihr Haus nicht wieder verlassen.«
    »Das ist unmöglich«, sagte der Wirt ohne Zögern. »Scusi, Signore, da müssen Sie sich irren. Ganz bestimmt. Es wäre mir aufgefallen.«
    Ted Ewigk hob verblüfft die Brauen. Das war ja in der Tat eine brandheiße Sache!
    Zamorra beobachtete derweil den Wirt. Aber dem war nicht anzumerken, ob er log.
    »Ich irrte mich nicht, Signore «, behauptete Zamorra. »Das Mädchen ist gesehen worden. Es betrat…« Er warf einen kurzen Blick auf die Armbanduhr und nannte die Zeit, die er aus seiner Beobachtung errechnete, »… den ›Roten Hahn‹. Goldblondes Haar bis auf die Hüften, grüne Augen, helle dünne Bluse und Jeans-Shorts.«
    » Niente «, erwiderte der Wirt. »Dieses Mädchen war nicht hier. Es wäre mir doch aufgefallen.«
    Zamorra sah ihn durchdringend an. »Das Mädchen hat bis heute dieses Haus nicht wieder verlassen«, wiederholte er.
    »Da sehen Sie. Das ist der Beweis. Wenn das Mädchen nicht wieder nach draußen gegangen ist, ist es auch erst gar nicht hereingekommen. Denn sonst müßte es ja noch hier sein. Und das ist nicht der Fall. Ich wüßte davon. Ich hätte zwei blaue Augen.«
    Zamorra sah ihn fragend an. Ted Ewigk grinste.
    »Na, Maria würde nie erlauben, daß…«, murmelte der Wirt.
    Maria kam herein, ein breitschultriges Mannweib mit Händen wie Bratpfannen. »Was wird hier geredet?« fragte sie und stellte den Kaffee vor Zamorra und Ted ab. »Was würde ich nie erlauben, he? Raus mit der Sprache, Vittorio. Was versuchst du schon wieder hinter meinem Rücken für Geschäfte zu machen? Du bist ein krummer Hund, geliebter Mann!«
    Vittorio erzählte von Zamorras Behauptungen. Maria stemmte die Fäuste in die nicht vorhandene Taille und schüttelte heftig den Kopf.
    »Unmöglich, Signore. Vittorio mag ein krummer Hund sein, aber er hat recht. Wenn er das Mädchen hier im Haus versteckt hielte, wüßte ich davon und hätte ihm beide Augen blau geschlagen.«
    »Aber das Mädchen wurde gesehen, als es…«
    »Von wem?« fragte Maria schnell.
    Zamorra schluckte.
    »Von mir«, half Ted schwindelnd aus.
    »Sie lügen«, sagte Maria! »Der Wagen da draußen, dieser Angeberschlitten, ist Ihrer, nicht? Mit einer römischen Zulassung. Wenn der Wagen gestern hier im Dorf gewesen wäre, wüßten wir davon. Sie waren nicht hier, also können Sie das Mädchen auch nicht gesehen haben. Wer lügt, kriegt keinen Kaffee.« Blitzschnell schnappte sie Teds Tasse weg, und der Einfachheit halber nahm sie die von Zamorra auch gleich mit.
    »He«, protestierte der.
    »Sie sind sein Freund. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Haus unverzüglich verließen«, sagte Vittorio kühl. »Leute, die lügen, mögen wir hier nicht.«
    Schulterzuckend wandte Zamorra sich um und faßte Ted am Arm. »Gehen wir, Teodore«, sagte er.
    In diesem Moment trat Julia ein.
    ***
    Es war Olson nicht anzusehen, daß er wenig geschlafen, dafür aber viel getrunken hatte. Von zwei seiner Männer flankiert, trat er auf die Dorfstraße hinaus. Die Morgensonne beschien den entflohenen Skalven, den man an einen Baum gefesselt hatte.
    »Wir haben ihn fünf Meilen von hier gefunden«, sagte Pablo. »Er hielt sich für verdammt schlau. Aber wir haben ihn erwischt und hinter dem Pferd hierhergeschleift.«
    »Gut«, sagte Olson knapp. Er verschwendete kein Wort daran, daß die Männer recht lange gebraucht hatten, den Sklaven aufzuspüren. Wichtig war, daß sie ihn hatten. Man hatte ihm die erbeutete Kleidung wieder abgenommen. Er sah übernächtigt und mitgenommen aus. Sein Kopf hing herab.
    Olson blieb vor ihm stehen.
    »Du hast also zwei meiner Männer umgebracht«, sagte er rauh. »Was hast du dir dabei gedacht, Sklave? Du hättest dir einen angenehmeren Tod

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