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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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Illinois begangen.
    ***
    Phil saß am Steuer des blauen Ford, ich auf dem Beifahrersitz. Ich hielt die Generalstabskarte auf den Knien und dirigierte ihn.
    »Zweite Straße nach links«, sagte ich. »Danach die erste rechts. Das ist dann schon die Straße, die zum Seeufer hinunterführt.«
    Sobald er die Straße erreicht hatte, hielt er den Wagen an.
    »Besser, wir gehen den Rest des Weges zu Fuß.«
    »Im Gegenteil! Schließlich sitzen wir in Froods Wagen. Wir können damit bis vor die Haustür fahren.«
    Ich blickte auf die Armbanduhr. Es fehlten noch zwanzig Minuten bis sieben Uhr!
    »Entweder hält Storsky sich schon in dem Bungalow auf, dann kassieren wir ihn und jeden, der sich bei ihm befinden sollte, warten auf den Mann, der das Heroin bringt, und nehmen auch ihn fest. Sind frir die Ersten am Schauplatz, so verziehen wir uns ins Gebüsch und kassieren die Mitspieler in der Reihenfolge, in der sie auftauchen. Dieser Ford erregt keinen Verdacht.«
    Phil brachte den Wagen wieder in Gang. Die Straße senkte sich sanft und in Kurven dem Seeufer zu. Links und rechts lagen Bungalows und Ferienhäuser in großen Gärten. Zwischen den Bäumen und Sträuchern blinkte die blaue Oberfläche des Sees.
    Ich studierte noch immer die Karte.
    »Der nächste Bungalow auf der rechten Seite müsste es sein.«
    Die Straße machte noch eine Kurve, die enger war als die vorhergehende. Auf der linken Seite war sie jetzt nicht mehr bebaut. Ein sanfter, mit Büschen und Sträuchern bewachsener Abhang senkte sich zum See.
    Hundert Yards weiter rechts lag der Bungalow, den wir suchten. Er war kleiner, als ich erwartet hatte, und er musste erst vor wenigen Wochen fertig geworden sein. Der Garten war noch nicht hergerichtet. Ein sehr breiter Kiesweg führte zum Hauseingang.
    »Ein Wagen«, sagte Phil und stieg auf die Bremse. »Mit einer kanadischen Nummer!«
    »Fahr weiter!«, zischte ich.
    Während Phil den blauen Ford über den Kiesweg holpern ließ, wurde eine Tür des kanadischen Autos geöffnet. Ein großer, hagerer Mann in einer Lederjacke stieg aus. Er hielt einen altmodisch aussehenden Revolver in der Hand. Langsam wich der Mann bis hinter den Kühler seines Wagens zurück.
    Phil brachte den Ford zum Stehen. Wir kletterten gleichzeitig ins Freie. Ich reckte mich, als hätte ich eine lange Fahrt hinter mir, grinste den Mann an und sagte: »Hallo!«
    Der Bursche hatte ein langes, faltiges Gesicht, in dem die Muskeln nahezu ununterbrochen nervös zuckten. Er richtete seine Wildwestkanone auf uns. Ich sah, dass er seine Hand so wenig ruhig zu halten vermochte wie sein Gesicht.
    »Wer seid ihr?«, schrie er mit einer Stimme, die sich fast überschlug. »McCrown hat versprochen, selbst zu kommen.«
    »Er kommt schon noch«, antwortete ich gelassen und bewegte mich auf den Mann zu.
    »Bleib stehen!«, kreischte er sofort. »Pash hat versichert, er käme allein, und er brächte das Geld mit! Habt ihr das Geld?«
    Phil und ich wechselten einen Blick. Dieser nervöse Mann war kein Berufsgangster, kein echter Rauschgifthändler.
    Er musste auf irgendeine Weise an das Heroin gelangt sein und unternahm nun einen ungeschickten Versuch, es zu verscheuern.
    »Über die große Kasse verfügt der Boss.«
    »Ihr seid gefährlich!«, schrie der Mann und sah dabei aus, als hätte er am liebsten geweint. »Wenn ihr euch nicht genau an die Verabredung haltet, bekommt ihr kein Gran von dem Zeug zu sehen.«
    Er fuchtelte mit dem Revolver herum, als wäre es ein Regenschirm, der sich nicht auf spannen ließ.
    »Geht aus dem Weg! Ich fahre weg! Ich habe McCrown gesagt, er muss sich genau nach meinen Wünschen richten. Ich lasse mich von euch nicht abknallen. Geht zurück!«
    Der Junge tat mir fast leid, aber es war zehn Minuten vor sieben Uhr. Wenn Storsky pünktlich war, musste er in wenigen Minuten auf tauchen, und bis dahin musste ich diesen Hysteriker unschädlich gemacht haben.
    »Also schön«, sagte ich. »Von mir aus können Sie unternehmen, was Sie wollen. Ich bin ja nicht der Chef. Ich bekomme mein Gehalt, gleichgültig, ob Sie Geschäfte mit ihm machen oder nicht.«
    Ich wandte mich um und tat, als wollte ich zu dem Ford zurückgehen. Nach zwei Schritten blieb ich stehen und wühlte in meinen Taschen, als suche ich nach Zigaretten. Ich drehte den Kopf zur Seite und konnte so Phil sehen, der den Mann weiter im Auge behielt.
    Zehn Sekunden verstrichen. Dann sagte Phil ganz ruhig und gelassen: »Jetzt!«
    Ich nahm die Hände aus den Taschen,

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