0384 - Rendezvous mit heißem Blei
einem Parkplatz an der Straße zwischen Detroit und Monroe treffen. Bei Hank wird Tachut sein. Der Mann, der das Heroin bringt, will eine Menge Geld für das Zeug, aber ich glaube, der Chef denkt daran, ihn mit ein wenig Blei abzuspeisen.«
»Wird Pash McCrown auftauchen?«
»Keine Ahnung! Über die Absichten des Chefs weiß nur Storsky Bescheid.«
»In Ordnung, Palman. Geh weiter!«
Ich schob ihn um die Ecke. Dort stand Phil, nahm ihn in Empfang. Ehe er richtig begriff, was mit ihm geschah, saß er im Fond des Rambler und an seinen Gelenken klirrten Handschellen.
»Sie stehen unter Haft, Palman«, sagte Phil gelassen. »Ich erinnere Sie daran, dass jede Aussage gegen Sie verwendet werden kann.«
***
Ziemlich pünktlich um fünf Uhr fuhr ein blauer Ford vor dem Haus vor. Ich stand in der Haustürnische, und ich stand dort seit nahezu zwei Stunden.
Ich ließ Jim Frood nicht einmal die Zeit, auszusteigen. Ich sprang aus der Türnische, riss die rechte Tür des Wagens auf und zischte Frood, der die linke Tür gerade geöffnet hatte, an: »FBI, du bist verhaftet. Bleib auf deinem Platz, Freund! Hände ans Steuer!«
Er war von meinem plötzlichen Auftauchen so gelähmt wie ein Kaninchen vom Blick einer Schlange.
»Hier«, sagte ich und hielt ihm mit der linken Hand erst meinen FBI-Ausweis und dann den Haftbefehl unter die Nase.
Die rechte Hand ließ ich in der Nähe des Schulterhalfters.
Er starrte mich verblüfft an. Sein viereckiges Gesicht nahm allmählich eine grünliche Farbe an.
»Ein Held bist du auch nicht, mein Junge!«, sagte ich, griff an ihm vorbei und zog die Tür auf seiner Seite ins Schloss.
»Fahr endlich los!«
Der Zündschlüssel steckte. Ich drehte ihn. Der Motor sprang an.
Der Kerl setzte endlich zum Sprechen an, aber erst beim dritten Versuch brachte er heraus: »Schieß nicht!« Selbst bei diesen zwei Worten stotterte er noch.
»Hast du nicht gehört, dass ich G-man bin«, knurrte ich ihn an. »Wir sind keine Mörder und gebrauchen unsere Waffen nur, wenn man uns ans Leben will!«
Das beruhigte ihn wenigstens so weit, dass er fähig war, den Ford in Gang zu bringen.
Ich sagte ihm, welche Straßen er zu nehmen hatte. Sonst sprach ich während der ganzen Fahrt kein Wort.
Wir erreichten die Landstraße zwischen Detroit und Monroe. Ich erkannte an seinem unruhig zuckenden Gesicht, dass in ihm eine Ahnung aufdämmerte über den Zusammenhang zwischen den geplanten Unternehmen und meinem Auftauchen.
»Nimm die nächste Einfahrt zum Parkplatz!«
Er steuerte den Ford in die Einfahrt, die in einen recht großen Parkplatz mündete, den eine kleine Baumbepflanzung von der Straße trennte.
Nur zwei Wagen standen auf dem Platz: ein Rambler und ein geschlossener Lieferwagen.
»Stopp neben dem Rambler!«
Als der Ford stand, schwang ich mich ins Freie.
»Aussteigen, Frood!«
Er kroch aus dem Wagen. Vor Angst zog er den Kopf zwischen die Schultern.
Mit der linken Hand nahm ich die zusammengefaltete Karte vom Fahrersitz des Ramblers und gab sie Frood.
»Falte sie auf der Kühlerhaube auseinander! Ich hoffe, du besitzt genug Grips, um eine Landkarte lesen zu können.«
Es war eine prächtige Generalstabskarte von Monroe und Umgebung. Phil und ich hatten Zeit genug gehabt, sie uns über das Detroiter FBI-Büro besorgen zu lassen.
»Du sollst mir den Bungalow zeigen, in dem ihr heute zwanzig Pfund Heroin übernehmen sollt.«
Nicht eine Sekunde lang zögerte er, seinen Chef zu verraten. Er beugte sich über die Karte, fuhr mit einem dicken Zeigefinger darauf herum und deponierte ihn schließlich auf eine Stelle.
»Hier!«, stieß er rau hervor.
Ich hielt ihm einen Kugelschreiber hin.
»Mach ein Kreuz!«
Er malte das Kreuz und gab mir den Kugelschreiber zurück.
»Sehr gut, Jim!«, sagte ich und stieß einen schrillen Pfiff aus.
Die Ladetür des Lieferwagens flog auf. Phil und ein G-man des Detroiter Büros sprangen heraus. Phil hielt die Handschellen zwischen den Fingern und legte Frood den gleichen Schmuck an, den sein Freund Palman schon trug.
»Ich verhafte Sie wegen des Verdachtes der Beteiligung an mehreren Verbrechen, in erster Linie wegen eines Erpressungsversuches, begangen an dem Besitzer des Cross Inn in Chicago«, sagte Phil mit einer gewissen Feierlichkeit.
Die Detroiter Kollegen führten den Gangster zum Lieferwagen. Sie würden ihn nach Chicago bringen, denn die Verbrechen, die wir den beiden Gangstern nachweisen konnten, hattensie auf dem Gebiet des Bundesstaates
Weitere Kostenlose Bücher