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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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schnellte herum und raste mit drei Panthersätzen auf den Mann zu.
    Phil hatte mir das Startzeichen genau in dem Augenblick gegeben, in dem der Mann, der um den Kühler herumgekommen war, den Schlag seines Autos geöffnet hatte. Ein echter Gangster hätte seinen Gegner dabei nicht den Rücken zugewandt. Dieser Amateurrauschgifthändler war so von dem Gedanken besessen, aus der Sache wieder herauszukommen, dass er jede Vorsicht vergaß.
    Als ich lospreschte, hatte er schon einen Fuß im Wagen. Zwar versuchte er noch, sich umzudrehen, aber er hatte den Fuß noch nicht zurückgezogen, als ich schon gegen ihn prallte.
    Ich schmetterte ihm die Faust auf den Oberarm. Er schrie auf.
    Der Schmerz zwang ihn, seine Finger zu öffnen, und die altertümliche Kanone entfiel seiner Hand.
    Ich packte ihn.
    »Du hast Glück, dass wir keine Gangster, sondern FBI-Beamte sind. Wären wir Gangster, so lägest du in zwei Minuten als Leiche im See.«
    Ich schob ihn Phil zu.
    »Verschwinde mit dem Knaben, so schnell du kannst! Es fehlen nur noch ein paar Minuten an sieben Uhr. Storsky kann jede Sekunde auftauchen.«
    Phil übernahm den Rauschgifthändler, der jetzt völlig willenlos war.
    »Wenn ich die Straße zurückfahre, laufe ich Gefahr, Storsky zu begegnen.«
    »Versuche, am Seeufer entlang einen anderen Weg zu finden.«
    Phil nahm seinen Gefangenen mit zu dem Ford, verfrachtete ihn im Fond, sprang hinter das Steuer und ließ den Motor auf heulen.
    Ich riss noch einmal die Tür auf.
    »Das Heroin!«, schrie ich den Mann an. Ich bekam keine Antwort. Der Junge war ohnmächtig auf den Polstern zusammengesunken.
    »Fahr ab!«, schrie ich Phil zu, donnerte die Wagentür ins Schloss und rannte zu dem Wagen mit der kanadischen Nummer. Es war ein alter Dodge, ein Modell, das seit zehn Jahren nicht mehr gebaut wird.
    Ich durchwühlte den Kofferraum, fand zwei Koffer und eine Unmenge Gerümpel. Die Koffer waren unverschlossen. Sie enthielten Wäsche und Anzüge, aber nichts, was nach Heroin aussah.
    Ich stürzte mich in das Innere des Wagens, riss die Rückpolster und die Sitze von ihren Plätzen. Nichts!
    Auch unter dem Beifahrersitz fand sich nichts. Ich zögerte nicht, auch den Fahrersitz aus dem Wagen zu reißen.
    Bei den alten Modellen ergibt sich unter den Sitzen gewöhnlich ein Hohlraum, der nicht höher ist als einige Zoll.
    Im Normalfall liegt dieser Hohlraum offen, aber hier hatte jemand daran gebastelt und ihn mit einer Blechplatte, die an den Seiten festgeschweißt war, verschlossen.
    Noch einmal sauste ich zum Kofferraum, angelte mir einen Hammer aus dem Werkzeugkasten und schickte mich an, die Blechplatte zu zerschlagen.
    Die Platte war massiv. Ich brauchte ein halbes Dutzend Hammerschläge mit der spitzen Seite, bis ich ein Loch hineingeschlagen hatte. Ich spürte, dass der Hammer in etwas Weiches, Nachgiebiges traf. Weiße Kristalle hingen an seiner Spitze. Ich streifte ein paar Kristalle ab und probierte sie mit der Zunge. Der bitter-salzige Geschmack verriet mir, dass ich gefunden hatte, was ich suchte: Heroin.
    Schon hob ich den Hammer zum nächsten Schlag, als ich ein Motorengeräusch hörte, das sich rasch näherte. Das Geräusch kam von oben, nicht aus der Richtung des Seeufers. Es musste also Storsky sein.
    ***
    Vor einer Viertelstunde hatte ich Phil noch großartig auseinandergesetzt, dass wir den ganzen Verein der Reihe nach festnehmen würden, aber jetzt sah die Sache anders aus. Ich hatte damit gerechnet, dass wir das Heroin vorher in Sicherheit bringen konnten, denn ich hatte mir vorgestellt, dass es sich in einem Koffer befand, den ich mitnehmen konnte. Jetzt, da das Gift in einem fest mit dem Wagen verschweißten Behälter steckte, musste ich vor allen Dingen dafür sorgen, dass es den McCrown-Leuten nicht in die Finger fiel.
    Der Schlüssel steckte im Zündschloss. Ich drehte ihn und ließ den Motor an. Den Fahrersitz hatte ich herausgerissen, und das Motorengeräusch war viel zu nahe, als dass ich Zeit gehabt hätte, ihn wieder einzubauen. Ich setzte mich 44 auf die Blechplatte, klammerte mich am Steuerrad fest und gab Gas. Auf diese Weise saß ich so niedrig, dass ich kaum über das Armaturenbrett hinwegsehen konnte.
    In einer harten Kurve riss ich den Dodge herum und steuerte ihn über den Kiesweg auf die Straße. Ich erreichte die Straße im gleichen Augenblick, in dem ein Wagen, ein dunkler Cadillac, um die obere Kurve bog. Mit kreischenden Reifen zwang ich den Dodge in die Biegung hinunter zum Seeufer.
    Ein

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