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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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Blick in den Rückspiegel genügte, um mir zu zeigen, dass die Jungs in dem Cadillac sofort erkannt hatten, dass sich irgendetwas abgespielt hatte. Der Cadillac erhöhte seine Geschwindigkeit und schoss meinem Schlitten nach.
    Ich sagte schon, dass die linke Straßenseite nicht bebaut war, sondern dass sie auf der Kuppe eines Abhangs entlanglief, der sich zum See senkte. Die Fahrbahn verlief gerade und in leidlich gleichbleibender Höhe.
    Klar, dass der Cadillac schneller war als mein alter Schlitten. Sie rückten rasch auf.
    Ein Schild sprang mir ins Auge.
    Ende der Fahrbahn nach dreihundert Yards.
    Auch das noch! Da Phil die gleiche Strecke benutzt hatte, musste er sich festgefahren haben. Vielleicht hatte er seinen Wagen schon gewendet und kam zurück. Die Folge musste ein Zusammenprall sein, bei dem nicht nur Phil und ich in Gefahr gerieten, sondern auch der Rauschgiftamateur. Dass dabei auch meine Gangsterrolle platzte, war selbstverständlich. Ich aber wollte sie weiterspielen. Es ging ja nicht nur darum, McCrown kaltzustellen, sondern auch Tasbeen und Raag. Ein erledigter McCrown hätte nichts anderes bedeutet, als dass die beiden anderen größer geworden wären.
    Diese Gedanken schossen mir in Sekundenschnelle durch den Kopf.
    Wahrscheinlich hatten die Gangster im Cadillac noch nicht erkannt, wer hinter dem Steuer des Dodge hockte. Diese alte Mühle hatte ein relativ kleines Rückfenster, und da ich durch den fehlenden Sitz tief hockte, konnten sie nicht mehr sehen als höchstens meinen Hut.
    Ich musste sie von Phil ablenken, das Heroin durfte nicht in ihre Hände fallen, und ich musste ihnen entwischen. Drei Aufgaben, die nur auf eine Weise zu erledigen waren.
    Sie waren so dicht hinter mir, dass sie mich spielend hätten überholen können, aber die Fahrbahn war schmal, und ich hielt den Dodge in der Mitte.
    Im Rückspiegel sah ich das Gesicht des Fahrers. Es war Storsky. Der Mann neben ihm hatte ein viereckiges Gesicht mit ungewöhnlich ausgeprägten Kiefern. Ich hatte dieses Gesicht auf einem Bild gesehen. Pash McCrown persönlich saß mir auf den Fersen.
    Ich trat auf die Bremse und hoffte, dass Storsky rasch genug reagieren würde. Einen Sekundenbruchteil lang sah es aus, als würde er den Cadillac in das Heck des Dodge knallen, aber dann gelang es ihm, den Wagen rechtzeitig abzubremsen. Der Gangster bremste härter als nötig. Der Cadillac fiel einige Yards zurück, denn ich gab schon wieder Gas, steuerte scharf zur rechten Seite hinüber, um die ganze Fahrbahnbreite zur Verfügung zu haben und riss dann däs Steuer mit einem harten Ruck nach links.
    Die alte Mühle donnerte fast im rechten Winkel quer über die Straße. Sie brach in die Büsche des Abhangs ein wie ein wild gewordenes Nashorn. Die Federn krachten. Der Schlitten sprang, als wäre er ein bockendes Pferd. Ich klammerte mich am Steuer fest, rammte den Fuß auf die Bremse. Unmittelbar hinter dem Heck des Dodge schoss der Cadillac in wilden Schlingerbewegungen vorbei.
    Der Abhang senkte sich sanft zum Seeufer hinunter, und das gab mir eine reelle Chance, meine Knochen zu retten.
    Ich musste nur verhindern, dass der Wagen sich überschlug, und das versuchte ich, indem ich ihm durch hartes Bremsen die Geschwindigkeit nahm.
    Ich blockierte die Räder. Dreißig, vierzig Yards rutschte die Karre holpernd und springend den Hang hinunter. Sie walzte eine Menge Grünzeug nieder, aber sie blieb nicht hängen, sondern verlor nur an Fahrt. Ich spürte, dass sie hinten wegrutschte und sich querstellen wollte. Im richtigen Augenblick nahm ich den Fuß von der Bremse. Sie bekam wieder etwas mehr Fahrt und blieb mit der Schnauze vorn.
    Selbstverständlich spielte sich alles in wenigen.Sekunden ab.
    Ich trat die Kupplung durch, stieß die Seitentür auf, nahm auch die zweite Hand vom Steuer, zog den Handgashebel ganz heraus, stemmte den rechten Fuß gegen das Armaturenbrett und tat alles, um mich mit möglichst großem Schwung aus dem Wagen zu werfen.
    Ich fiel in ein Gesträuch, zog die Beine an, blieb in einem Busch liegen und hatte es überstanden. Ich richtete mich auf, um zu sehen, was mit dem Dodge geschah.
    Im Augenblick, in dem ich absprang, packte die Kupplung. Der hochtourig laufende Motor trieb den Schlitten in einem Satz nach vorn. Die ungesteuerten Räder schlugen quer. Zwei Sekunden lang brach sich der Wagen quer zum Hang Bahn durch die Sträucher. Dann fassten die Räder nicht mehr. Das Auto neigte sich. Die Räder auf der rechten Seite

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