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0384 - Skylla, die Menschenschlange

0384 - Skylla, die Menschenschlange

Titel: 0384 - Skylla, die Menschenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und zerrten an dem Boot. Ich hielt mich am Ruder fest, Will hatte ebenfalls eine Haltestange gepackt und sogar zu schimpfen aufgehört.
    Plötzlich kränkte das Boot nach steuerbord über. Damit hatten wir nicht gerechnet. Es hatte plötzlich einen Schlag bekommen.
    »Nur nicht naß werden!« schrie ich noch, bevor ich in die Fluten stürzte und nach unten gedrückt wurde. Bei den ersten Schwimmbewegungen schrammte ich bereits mit einer Hand über rauhes Klippengestein, was mir gar nicht gefiel, zudem hatte ich auch Furcht davor, unter das sinkende Boot zu geraten und begraben zu werden.
    Gegen die Wirbel kämpfte ich vergeblich an. Es ging mir darum, mich möglichst heil von ihnen an die Oberfläche schießen zu lassen.
    Das geschah auch. Kurz bevor sich bei mir die Luftknappheit bemerkbar machte, schoß ich aus dem Wasser hervor wie ein Gummiball, drehte mich, mir wurden die Beine weggerissen, aber ich konnte schwimmen und dadurch selbst meine Richtung bestimmen.
    Die Strömung hatte uns in seichteres Wasser transportiert. Als meine Beine nach unten sanken, fanden die Füße sogar auf dem Grund einen ersten Halt, der mir sehr rasch wieder entzogen wurde, so daß ich weiterschwimmen mußte.
    Eine Welle hob mich relativ hoch. Ich schaute über einen Klippenkegel hinweg, sah bereits die weißen Schaumstreifen der Uferwellen, und mir gelang es, mich an den Felskegel zu klammern, bevor mich das zurücklaufende Wasser mitreißen konnte.
    Ächzend kletterte ich hoch, spürte die sengenden Sonnenstrahlen im Nacken, fand eine kleine ausgewachsene Mulde und benutzte sie als Sitzplatz, von dem aus ich mich umschaute.
    Wo steckte Will Mallmann.
    Zunächst sah ich unser Boot. Oder vielmehr das, was von ihm noch übriggeblieben war.
    Nicht mehr viel. Trümmer trieben zwischen den Klippen auf der Oberfläche, wurden geschaukelt, verzogen, wieder zurückgeworfen, erneut gegen die Felsen geschleudert, wo sie in kleinere Teilezerbrachen.
    Will Mallmann entdeckte ich schließlich auch. Er befand sich noch im Wasser und war von mir ziemlich weit abgetrieben worden, allerdings näher am Ufer. Nur bekam er keinen Halt, die Beine wurden ihm von den zurücklaufenden Wellen ständig weggerissen, denn er versuchte, ebenso wie ich sich an einen Felsen zu klammern.
    Der Kommissar kam nicht mehr dazu. Plötzlich erschien über ihm und dabei einen Halbbogen schlagend einer der gewaltigen Tentakelarme des Monstrums Skylla. Ich erkannte auch das Gesicht. Es gehörte der jungen Deutschen. Zusammen mit dem Arm fiel es auf Will nieder.
    Ich schrie ihm eine Warnung zu.
    Meine Stimme wurde vom Rauschen des Wassers übertönt.
    Will merkte die Gefahr, als er ihr nicht mehr entwischen konnte.
    Er schlug noch um sich, traf auch das Gesicht, einen größeren Erfolg erzielte er nicht.
    Wie eine dicke Fessel wand sich der Arm um seine Hüfte, wurde noch stärker zugezogen, und der Kommissar schwebte einen Moment später über dem Wasser. Dabei sehr dicht unter dem Kopf der Schlange, so daß er, wäre es ihm möglich gewesen, in das Gesicht hätte greifen können.
    Selbst aus der relativ großen Distanz erkannte ich die Angst in seinen Zügen, den stummen Schrei nach Hilfe, der sich dort abzeichnete, aber ihn konnte keiner retten.
    Der Tentakelarm raste nach unten.
    Mir stockte fast der Herzschlag, denn es sah so aus, als würde sein Kopf im nächsten Augenblick auf einem der Felsen zerschmettert.
    Eine optische Täuschung. Die beiden Gesichter verschwanden im schäumenden Wasser, und ich hockte allein auf dem Felsen.
    Bis zu dem Augenblick, als es auch mich erwischte. Wahrscheinlich hatte ich mich von Will Mallmanns Schicksal zu sehr ablenken lassen, jedenfalls war es zwei anderen Armen gelungen, sich hinter meinem Rücken lautlos aus den Fluten zu schieben..
    Und sie griffen zu.
    Einer in Höhe der Hüfte. Er preßte mir noch die Arme gegen den Körper, und der andere Tentakel umfaßte mich dort, wo der Hals endet und die Brust anfängt. Durch einen heftigen Ruck flog ich nach hinten, wurde von meinem Sitzplatz weggerissen, landete wieder im Wasser und dachte nur daran, daß ich mich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte.
    ***
    Vor ihr der tiefe Schacht, hinter ihr der lange Labortisch und Bonzo, der Stumme!
    Viel Auswahl blieb Glenda Perkins wahrlich nicht, und sie fühlte sich wie in einer Folterkammer stehend. Wenn sie die Augen senkte und in den Schacht starrte, hatte sie das Gefühl, fliegen zu können.
    Da vereinigten sich bei ihr Höhen- und

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