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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem der getarnten Beobachter verwickelt worden, und als Masut das Signal betätigte, sah er an einigen herumliegenden Blättern und einer zertrampelten Frucht, daß auch die zweite Gruppe inzwischen zurückgekommen war. Die Schleuse öffnete sich und die Kontrollen waren eher noch sorgfältiger als sonst. Es stellte sich aber heraus, daß die Männer normal und nicht übernommen waren.
    Hinter ihnen versperrte die schwere Schleuse das Schiff.
    Danton ging auf Oro zu und sagte halblaut: „Leider war das nicht deine letzte Jagd, Oro. Wir müssen daran denken daß in der Korvette eine Mindestmenge von Proviant verstaut sein muß, denn, vorausgesetzt, wir starten und können fliehen, wir wissen dann nicht, wie lange der Flug dauert. Ist das klar?"
    Oro verzog sein narbenbedecktes Gesicht.
    „Völlig klar, Sir."
    Langsam verging auch dieser Tag.
    Die wenigen Überlebenden, die nicht ihrer Genesung entgegenschliefen, begannen sich in der Korvette einzurichten. Sie brachten all die Dinge, die für sie wertvoll und wichtig waren, in die Mannschaftsräume, testeten weiterhin die Maschinen und setzten die wenigen noch intakten Robots ein, um Kisten mit Ersatzteilen, Proviant, Bändern und Spulen, Waffen und Magazinen in das Beiboot zu bringen. Die FD-8 füllte sich mit der Ahnung von Leben.
    Noch dreißig Stunden bis zum Erwachen der dreiundfünfzig Männer.
     
    *
     
    Man hatte die entsprechenden Leitungen eingerichtet, und die Schirme der Bordkommunikation der FD-8 übertrugen das Bild der wenigen unzerstörten Linsen des Wracks. Um das Schiff herum war Nacht. Das Binnenmeer, die Geröllwüste und der Dschungel von Prison II zeichneten sich undeutlich auf dem Sichtschirm ab, der am Kopfende der Kabine glühte. Nicht viele Sterne waren zu sehen.
    „Warum sind wir hier, Sir?" fragte eine Stimme.
    Sie gehörte einem Mann mit wilden Zügen und schwarzem Bart.
    „Das werde ich Ihnen gleich erklären können, Rasto", erwiderte Roi Danton. „Es haben sich nach dem Einsatz von Oro Masut gewisse Überraschungsmomente ergeben, die uns zwingen, uns etwas auszudenken."
    „Ehe Sie damit anfangen", sagte Oro grollend, „lassen Sie mich sagen, Sir, daß die Arbeiten gute Fortschritte machen. Wir haben bis auf drei sämtliche Roboter eingesetzt, um die Korvette mit dem Notwendigsten auszustatten. Die letzten Tage können wir uns ganz den endgültigen Reparaturen widmen."
    „Einverstanden, Oro", sagte er. „Was ich vorhabe, klingt einfach, ist aber nicht weniger schwer."
    „Was liegt an?"
    Oro Masut, der gigantisch gebaute Ertruser mit den charakteristischen blauroten Narben an den Wangen, ahnte, was Danton wollte.
    „Es hängt mit dieser Pseudogazelle zusammen, nicht wahr, Sir?"
    „Ja."
    „Wer außer uns wird davon wissen?" fragte Rasto Hims.
    Danton lächelte kurz und entgegnete: „Niemand."
    Er holte einen Block aus einem der Fächer und begann zu zeichnen. Stark vereinfacht bildete er die Polschleuse mit der Schleusentür ab, die Anschlüsse der ausfahrbaren Rampe und die einzelnen Bodenplatten.
    „Hier, an dieser Stelle, werden wir eine Bodenplatte aufschweißen. Wir installieren unter ihr vier Federelemente mit positronischer Schnellanzeige. Das bedeutet, daß jeder, der die Schleuse verläßt oder sie betritt, unweigerlich auf diese Platte treten wird."
    Danton sah Hims ins Gesicht und wartete auf Verständnis.
    „Und wenn jemand auf der Platte steht, drückt er sie mit seinem Gewicht nach unten. Wir lesen irgendwo sein Gewicht ab."
    „Ich sehe, ich bin verstanden worden", sagte Danton. „Wir wissen genau, daß die etwa zwei Tonnen dieser fremden Wesen ein untrügliches Zeichen sind. Sonst fehlen uns die unauffälligen Möglichkeiten, einen Freihändler von einer Nachahmung zu unterscheiden. Die Fremden haben eine so schwere Struktur und Körpermasse daß sie ihr natürliches Gewicht bei jeder Übernahme mitnehmen müssen.
    Also wird die verstecke Waage jeden Übernommenen entlarven."
    „Das ist klar", sagte Hims. „Wie stellen Sie sich die einzelnen Folgerungen vor? Was ist, wenn wir einen Übernommenen anhand seines Gewichts feststellen?"
    Danton schwieg einige Sekunden, dann erwiderte er: „Dann werden wir ihn töten."
    Oro Masut hob die Hand und schüttelte energisch seinen schweren Schädel.
    „Wir wissen aber auch, daß die Fremden gegen so lächerliche Dinge wie Thermostrahler und Desintegratoren, gegen Ultraschallwaffen und andere Kleinigkeiten aus unseren Arsenalen so gut wie immun und unzerstörbar

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