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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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Harold Warren durch, das ich aus der Reisetasche genommen hatte, die bei Dick lagerte.
    In einer fast unleserlichen Handschrift hatte der ermordete Assistent eine Art Tagebuch über die Forschungsarbeit geführt.
    Das Notizbuch enthielt auch private Notizen, etwa wie: »Dr. Biggs bietet mir hohes Gehalt«, »heute Brief von Jil, ich werde antworten, muss jemandem von meinem Glück berichten«, fanden unser großes Interesse.
    »Ich habe keine moralischen Bedenken, es ist eine Art private Rache.«
    Phil blätterte ungeduldig um. Die letzte Eintragung hieß: »Ich habe mich entschieden, die Würfel sind gefallen.«
    Ich sah Phil fragend an. »Das scheint was mit unserem Fall zu tun zu haben«, meinte ich. Noch wussten wir nicht, was Harold Warren mit seiner geheimnisvoll klingenden Eintragung gemeint hatte.
    Phil trug das Buch ins Labor, um es untersuchen zu lassen. Unsere Schriftexperten sollten es sich auch noch ansehen.
    Nach dem Mittagessen fuhren wir wieder in die Kongresshalle. Der CCAP tagte noch immer.
    In einer Ecke sah ich den glatzköpfigen Cummings stehen. Er unterhielt sich mit Cyrus D. Arnold. Ich sah die ehrwürdigen Chemiker jetzt mit ganz anderen Augen an, denn ich wusste, dass einer von ihnen der Boss sein musste. Jener Boss, der Dick und Bob den Befehl gegeben hatte, mich in die Luft zu sprengen.
    Und jetzt stand ich da und hatte keinen blassen Schimmer, wer es war. Ich runzelte die Stirn und starrte zu Stanley hinüber, der gerade irgendetwas mit Slim Ridges besprach. Dabei fiel mir ein, dass ich heute nicht dazu gekommen war, die Zeitungen zu lesen. Slim hatte sicher eine Räübergeschichte aus den gestrigen Ereignissen gemacht.
    Ich merkte, dass Phil seine blonde Dolmetscherin entdeckt hatte, Trudy Trent. Aber ich hielt ihn am Ärmel fest.
    »Häng dich an Slim«, flüsterte ich ihm zu, dann ließ ich ihn stehen und verdrückte mich. Slim kam wie ein Aasgeier auf Phil zugestürzt.
    Als ich mich umdrehte, sah ich in das lachende Gesicht von Jil Howard.
    »Na, hat es Sie sehr interessiert?«, fragte sie.
    »Was?«, fragte ich.
    »Na, mein Vortrag. Ich habe eine Stunde und zwanzig Minuten über die Verwendung von…«
    »Bin eben erst gekommen«, sagte ich knapp. Auch von Jil hörten sich chemische Fachausdrücke nicht berückend an.
    »Na, na, der große Sherlock Holmes ist böse?«, lachte sie und zog mich auf die Seite, weil zwei Leute ein riesiges Gebilde aus Plastik vorbei trugen.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich, »ich musste nur gerade an Harold Warren denken.«
    Sie stutzte einen Augenblick und sah mich scharf an. Dann sagte sie: »Der Kongress geht weiter. Natürlich ist es schade um Harold, aber der Fachkram kann nicht umgeworfen werden.«
    »Sie sind wirklich bemerkenswert schön für eine Chemikerin«, sagte ich plötzlich.
    »Allgemein wohl nicht.«
    Ich dachte an Harold Warrens Tagebuch.
    »Ich habe Sie etwas zu fragen«, sagte ich ernst.
    Sie lachte noch immer. »Bitte. Wollen Sie mir einen Heiratsantrag machen?«
    »Bekommen Sie oft Heiratsanträge?«
    »Es geht. Nicht mehr als drei in der Stunde, ist das guter Durchschnitt?«
    »War einer von den Dreien von Warren? Von Harold Warren?«
    Das Lachen fror ein. Sie sah mich lange schweigend an. Ich glaubte schon, keine Antwort zu bekommen.
    Dann fragte sie ganz langsam, stockend. »Was meinen Sie damit?«
    »Vielleicht hat Warren Ihnen sehr viel bedeutet. Er sah in Ihnen nicht nur die Studienkollegin. War’s so?«
    Sie senkte die Augen. Als sie mich wieder ansah, erschrak ich fast. Es war, als hätte sie endlich die kühle Maske der Wissenschaftlerin fallen gelassen.
    »Wir haben sein Tagebuch gefunden«, fügte ich noch hinzu.
    »Zeigen Sie es mir«, sagte sie fast leidenschaftlich.
    Wir wurden unterbrochen, als Cummings auf uns zukam.
    »Ich finde Ihren Vortrag einfach großartig, Doktor Howard. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gern einmal Ihre Unterlagen genauer ansehen«, sagte er. Mich übersah er. Jetzt kamen auch Stanley und der Engländer William Wilson herangeschlendert.
    »Hallo, Agent Cotton«, sagte Stanley kühl. Ich winkte freundlich zurück. Dann wandte er sich auch an Jil Howard.
    Ich nahm Jil am Arm und sagte zu den Herren höflich: »Entschuldigen Sie, Gentlemen, aber wir haben gerade etwas zu besprechen, es dauert nur eine Minute.«
    Ich zog Jil in die Ecke, und die Chemiker starrten uns entgeistert nach.
    »Aber das können Sie doch nicht«, protestierte Jil, als wir allein waren.
    »Sie wollten mir etwas

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