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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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keinen Ton heraus. Er schien mich noch für einen Geist zu halten.
    Wahrscheinlich hatten Dick und Bob‘die Explosion abgewartet, hatten sie womöglich aus nächster Nähe miterlebt. Musste ja auch recht malerisch wirken in der Nacht. Und jetzt stand ich da. Sein naives Gemüt konnte es immer noch nicht verkraften. Er beobachtete mich mit einem stupiden Gesichtsausdruck, wie ich den Koffer öffnete und die Sachen untersuchte.
    Es waren nur Klejder. Ich machte mich an die Reisetasche und öffnete sie. Zuerst fiel mir ein Notizbuch in die Hand. In diesem Moment machte Phil einen schnellen Schritt nach vorn. Dick Fulton war aufgewacht. Er sprang auf mich zu, wollte mir das Buch entreißen. Phil stieß ihn zurück. Das Notizbuch flog auf den Boden. Ich wollte danach greifen, aber Dick packte meinen Arm.
    Phil nahm seine Smith & Wesson aus dem Halfter.
    In dem Moment ertönte unten vor dem Haus eine Autohupe.
    Ein Signal für Dick? Was hatte das Hupzeichen zu bedeuten?
    »Hände hoch und zurück!«, befahl Phil.
    Dick gehorchte. Langsam wich er an die Wand. Seine Hände waren hinter dem Nacken verschränkt. Ich ließ ihn nicht aus den Augen. Er hatte die Wand erreicht.
    »Stehen bleiben«, sagte ich.
    Er gehorchte. Ich bemerkte die Bewegung seiner Schultern zu spät.
    Es wurde mit einem Mal stockdunkel in dem Zimmer. Dick hatte den Lichtschalter hochgedrückt. Ich machte einen Satz nach vorn. Dick stand noch an der Wand, er hatte sich nicht gerührt.
    Selbst seine Hände hielt er noch hinter dem Kopf verschränkt.
    In diesem Augenblick durchfuhr mich ein Gedanke. Dick hatte erreicht, was er wollte - er brauchte sich nicht mehr zu widersetzen.
    »Er hat sie gewarnt, Phil, komm runter«, schrie ich.
    Wir rasten die Treppe hinunter, ohne uns noch einmal umzusehen. Hoffentlich hatte der Streifenwagen die Gangster verfolgen können. Denn ich zweifelte nicht daran, dass sie ausgerissen waren, nachdem Dick sie durch das Löschen des Lichts gewarnt hatte.
    Wir sprangen in den Jaguar und hetzten um den Häuserblock herum. Wir sahen gerade noch die roten Schlusslichter des Streifenwagens.
    Ich schaltete die Sprechanlage ein.
    »Hier Wagen 32«, meldete sich der Cop am Steuer.
    »Haben Sie den Pontiac noch im Auge?«, fragte ich.
    »Ja, aber er beschleunigt immer mehr. Ich weiß nicht, ob wir noch lange die Geschwindigkeit halten können.«
    »Hat er Sie bemerkt?«
    »Fürchte ja, er fährt wie besessen.«
    »Gehen Sie mit dem Gas zurück, behalten Sie ihn aber bis zur nächsten Kreuzung im Auge. Geben Sie uns die Richtung durch, die er einschlägt.«
    »Okay.«
    Ich drückte das Gaspedal hinunter.
    »Warum soll sich nicht Wagen 32 weiter an seine Stoßstange kleben?«, fragte Phil und stöpselte für mich das Sprechgerät auf Empfang.
    »Weil der Pontiac einen schwer kranken Mann fährt. Ich kann nicht riskieren, dass Biggs etwas passiert, nur weil wir die Gangster in die Enge treiben. Ein Streifenwagen fällt zu sehr auf.«
    »Sie werden nichts riskieren«, meinte Phil. »Sie brauchen den Chemiker doch.«
    »Darauf würde ich mich lieber nicht verlassen«, sagte ich.
    »Na, aber…« Phil wurde vom Zeichen der Sprechanlage unterbrochen.
    »Hier 32«, meldete sich der Streifenwagen. »Wir sind mit der Geschwindigkeit heruntergegangen und sind geradeaus weitergefahren, der Pontiac scheint rechts…« Ich hörte nicht mehr hin.
    Ich hatte meinem Jaguar bereits die Sporen gegeben. Wir zischten auf die nächste Kreuzung zu, legten uns in die Kurve und sahen vor uns die roten Schlusslichter des Pontiac. Jetzt blieb ich zurück.
    ***
    Der Pontiac schien uns nicht für gefährlich zu halten, denn er verlangsamte die Fahrt.
    Plötzlich wurden wir von einem dunklen Mercury überholt.
    Ich bemerkte, wie der Fahrer auf die andere Seite sah, als er an uns vorbeikam. Ich konnte sehen, dass er kräftig und groß war, aber sein Kopf wurde von einem breitrandigen Hut verdeckt.
    Ich drosselte den Motor noch etwas.
    Die Straße mündete hier auf ein breites, unbebautes Feld. Ich sah, dass vorn der Pontiac bremste und hielt. Uns trennten ungefähr 200 Meter. Ich hielt ebenfalls. Einen Moment lang geschah nichts.
    Dann sprangen zwei Gestalten aus dem Pontiac. Der Mercury fuhr langsam auf den Pontiac zu, die beiden Gestalten sprangen hinein, und der Wagen zischte ab.
    Ich gab Gas. Der Jaguar pfiff los wie ein Geschoss. Aber schon, als ich bei dem Pontiac angekommen war, musste ich bremsen. Die roten Rücklichter des Mercurys verschwanden am Ende der

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