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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn zu suchen, denn hinter der großen Scheibe nahm eine Bewegung meine Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Eine Gestalt erschien. Aus der Hocke schob sie sich in die Höhe.
    Dabei grinste sie breit und siegessicher, wobei sie mit einer pedantischen Bewegung den Würfel des Unheils auf das Steuerbord mit den zahlreichen Schiebern und Knöpfen stellte.
    Es gab eigentlich nur einen, der sich so diabolisch freuen konnte.
    Das war Akim Samaran!
    Er stand in der Zentrale, ich hielt mich davor auf und klopfte auch gegen die Scheibe.
    Nein, das war kein normales Glas, sondern dickes, sicheres, vielleicht auch kugelfestes.
    Samaran sah meine Bemühungen und lachte. Lässig und gleichzeitig überheblich wirkte sein Kopfschütteln, als er einen Arm ausstreckte und mit der Spitze des Zeigefingers auf einen bestimmten Punkt am Board zielte. Ich konnte die Stelle nicht genau erkennen, reckte mich und sah, daß er einen Hebel umlegte.
    Sekunden später hallte ein Kreischen durch die große Höhle. Und die große Eingangstür schob sich langsam und quietschend zu.
    Ungefähr acht Sekunden dauerte es, bis das Eingangsloch endgültig geschlossen war.
    Gehörte das zum Götzentanz?
    Ich schaute auf die Zuschauer unter mir. Sie saßen gespannt auf ihren Sitzen und schauten auf den gewaltigen Götzen vor sich.
    Niemand ahnte etwas von der Gefahr, in der sie schwebten. Da gab es einen Menschen namens Samaran, der keine Rücksicht kannte und mit dem Leben der Menschen spielte, nur weil dies seinen Plänen eben entgegenkam.
    Das faßte ich nicht.
    Er winkte mir sogar zu, bevor er damit begann, die Anlage in Betrieb zu setzen.
    Samaran wußte genau Bescheid. Plötzlich durchlief ein gewaltiges Zittern die große Höhle.
    Der Götze lebte und begann mit seinem makabren Tanz!
    ***
    Irgend etwas hatte Kamikaze vor, er reagierte einfach atypisch. Normalerweise ging er nicht auf die gestellten Bedingungen ein.
    Suko wurde vorsichtig. Besonders, als ihn Kamikaze in eine Gegend führte, in die sich sonst keine Besucher verirrten. Dort standen Transportwagen, da gab es ein graues Gebäude, das als Werkstatt diente, und einen Ziegelsteinbau, auf den Kamikaze zulief.
    »Haltet ihr sie dort gefangen?« fragte Suko.
    »Ja.«
    Der Inspektor hatte seine Beretta wieder hervorgeholt. Die Mündung deutete auf den Rücken des Killers, der einen knappen Befehl hörte und vor der Tür des Ziegelsteinbaus stoppte.
    »Was ist los?« Kamikaze drehte sich langsam um.
    »Ich will, daß du sauber wirst.«
    »Wieso?«
    »Weg mit den Waffen!«
    Er hob die Schultern und knöpfte seine Jacke auf. Suko sah ein Messer und einen Revolver im Gürtel stecken und an der anderen Seite abermals eine Klinge.
    Kamikaze schleuderte die Dinge fort, als wären sie ihm lästig. Er trennte sich sehr schnell und ohne Widerspruch von ihnen, was Suko abermals stutzig werden ließ.
    Welchen Trick hielt er noch in der Hinterhand? Hing er vielleicht mit der Gefangenen zusammen?
    Suko spürte die Strahlen der Sonne im Nacken. Der glühende Ball war gewandert, stand nicht mehr so hoch, aber noch immer schien er mit einer nahezu ungebrochenen Intensität.
    Die meisten Wagen standen unter den ausladenden Ästen dicht belaubter Bäume, die wenigstens an einigen Stellen einigermaßen Schatten gaben.
    »Ich bin sauber«, sagte Kamikaze. Er schaute Suko lauernd an und wartete auf dessen nächste Handlung. Das Blut auf seinem Gesicht war getrocknet. Als krustiger Streifen zog es noch eine Spur von der Nase, über die Lippen bis hin zum Kinn.
    »Was befindet sich in dem Bau hinter dir?« fragte Suko.
    »Ein Lager.«
    »Wofür?«
    »Alte Kulissen und so. Säulen, bemalte Flächen, abgestellte Dinge, die man nicht mehr braucht.«
    »Und das Mädchen?«
    »Ja.«
    »Hast du einen Schlüssel zur Tür?«
    »Soll ich ihn dir zeigen?«
    »Nicht nur das, schließ auf.« Suko blieb von der Situation nicht unberührt. Er, der sonst immer ruhig wirkte, spürte ein ungewöhnliches Kribbeln in sich. Das mußte an den Verhältnissen liegen und an der Person des Kamikaze.
    Suko konnte sich kaum daran erinnern, jeweils auf einen Menschen einen so großen Zorn gehabt zu haben wie auf Kamikaze. Es kam daher, weil er ihn des öfteren hatte in Aktion erleben müssen, denn Kamikaze kannte nur die reine Gewalt.
    Leider war es Suko bisher nicht gelungen, ihn zu überwältigen.
    Immer wieder hatte der Killer einen Ausweg gefunden, und auch jetzt besaß er durch die Gefangene einen Trumpf in der Hinterhand.
    Samarans Leibwächter

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