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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Tier…
    Möglich war es. Auch in einem Park wie Adventure World gab es Ratten und Mäuse. Sogar Eichhörnchen waren gesichtet worden, und selbst Biber hatte man entdeckt.
    Eines dieser Tiere mußte sich verlaufen haben.
    Sie hielt den Kopf weiterhin gedreht und damit auch die Decke im Blickfeld, die auf einmal angehoben wurde. Direkt an ihrem Ende geschah dies, und ein Schatten huschte hervor.
    Er war sehr schnell, äußerst gewandt, außerdem so flink, daß Rita de Valois ihn nicht hatte identifizieren können. Eines wußte sie mit Bestimmtheit. Eine Maus war es nicht, die ihr Versteck verlassen hatte, und auch keine Ratte.
    Jetzt behinderten sie die Ketten. Sie konnte sich nicht so weit drehen, daß sie das Tier hätte erkennen können. So mußte sie warten, bis es vielleicht in ihre Nähe kam.
    Es wurde wieder still. Auch Rita bewegte sich nicht. Ein Klirren eines Kettengliedes konnte sie verraten. Bisher hatte sie nie viel auf ihre Gefühle oder auf innere Stimmen geachtet. Nun glaubte sie, daß sich innerhalb dieses Verlieses etwas verändert hatte.
    Es war nichts Bestimmtes, das sie hätte sehen können, nur das Gefühl war vorhanden. Und dies sagte ihr, daß sie von jemandem belauert wurde.
    Noch stand sie still. Sogar den Atem hielt sie an, hörte nur mehr ihren eigenen Herzschlag und horchte in die Ruhe hinein, die plötzlich durch Geräusche unterbrochen wurde.
    Schritte…
    Leise, tappend. Auch irgendwie zögernd, aber sich ständig der Gefangenen nähernd.
    In ihrem Rücken waren sie aufgeklungen, und sie hätte sich schon drehen müssen, um die Person zu erkennen. Das allerdings ließen die Ketten nicht zu, denn sie waren schon bis zum Zerreißen gespannt. So mußte die Gefangene darauf warten, daß die unbekannte Person hinter ihr die Richtung änderte.
    Dies geschah auch.
    Der oder die Gestalt schlug einen Bogen, so daß sie sich von der linken Seite her der angeketteten Frau nähern konnte.
    Sie schaute hin.
    Diesmal konnte sie schreien. Es war ein Schrei der Überraschung und des Entsetzens, denn vor ihr auf dem Boden stand ein nackter, haariger Zwergmensch…
    ***
    Es war Homunkulus, das Menschlein und der zweite Helfer des Akim Samaran.
    Ihn hatte er an diesem sicheren Ort als zusätzlichen Wächter zurückgelassen, und bisher hatte sich der Kleine hervorragend verborgen gehabt. Nun aber kam er aus seinem Versteck und baute sich einen normalen Schritt vor der Gefangenen auf.
    Baby de Valois wich zurück, bis sie die Wand im Rücken spürte.
    Das rauhe Gestein kratzte über ihre nackte Haut.
    Der Zwerg grinste diabolisch. Er streckte seine überlangen Arme aus, und Baby de Valois konnte sehen, daß sich seine dicht wachsenden Haare auf den Armen sträubten.
    War er ein Mensch oder ein Affe?
    Sie fürchtete sich vor ihm, schämte sich wegen ihrer Blöße, denn die Blicke des Menschleins glitten begierig über ihren Körper.
    Er schlich näher, und ein leises Trappen war zu vernehmen, sonst nichts. Dicht vor Baby blieb er stehen und berührte sie. Das ließ er sich nicht nehmen.
    Sie zuckte zusammen.
    Es war ein ekliger Schauder, der bei dieser Berührung in ihr hochwallte, und sie vernahm das Flüstern des kleinen Widerlings. »So eine schöne Haut, so eine wunderschöne Haut. Davon müßte es mehr geben, viel mehr…«
    Den Doppelsinn dieser Worte begriff Rita nicht. Sie interessierte sich allein für das Gesicht des kleinen Mannes. Es sah alt, häßlich und gleichzeitig wissend aus. Zusammen mit dem Körper eine widerliche Mischung.
    Aber konnte ihr dieser kleine Mensch nicht auch Hoffnung geben? Bisher hatte er nichts darüber gesagt, daß er zu ihren Feinden gehörte. Wenn er sich in diesem Raum versteckt gehalten hatte, konnte er vielleicht auch für eine Befreiung sorgen.
    Sie überwand ihre Antipathie und sprach den Homunkulus an.
    »He«, flüsterte sie, »he, kannst du mich verstehen?«
    »Ja.«
    »Ich will etwas von dir. Du siehst, daß man mich angekettet hat. Kannst du mich befreien?«
    Natürlich hatte das Menschlein die Worte verstanden. Nur dachte es im Traum nicht daran, auf diese Frage eine Antwort zu geben. Es sprang plötzlich hoch.
    Baby de Valois zuckte noch in den Ketten. Sie hörte das Klirren, aber sie schaffte es nicht auszuweichen. Der Zwerg mit seiner gewaltigen Sprungkraft erwischte sie voll.
    Kleine, aber sehr starke Finger umklammerten ihre Haare, hielten sich fest, wobei der Zwerg seine Beine auf die Schulter der Gefangenen gesetzt hatte. Sein Gesicht brachte er

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