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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Worte.
    Er verschwand vor meinen Augen und nahm Akim Samaran, seinen Diener, mit auf die magische Reise.
    Ich atmete auf, spürte die Erschöpfung in mir, das Zittern der Knochen und ließ mich auf einen noch heilen Stuhl in meiner Nähe fallen.
    Für die nächsten Minuten war mir alles egal…
    ***
    Marsha wuchs über sich selbst hinaus. Sie sorgte für den Abtransport der Leute. Zum Glück hatte es nur einige Leichtverletzte gegeben. Auch der Frau, die sich in den Pranken des gewaltige Götzen befunden hatte, war nicht viel geschehen. Über Walkie-Talkie setzte ich mich mit Suko in Verbindung und erfuhr von ihm, daß Homunkulus nicht mehr existierte.
    »Endlich mal eine gute Nachricht von dir. Wie hast du es denn geschafft?«
    »Mit der Peitsche.«
    »Gratuliere.«
    »Holt ihr mich ab?«
    »Ja, bleib so lange da.«
    Es dauerte seine Zeit, bis Marsha alles geregelt hatte. Sie wußte, wo sich mein Freund befand. Zu Fuß war es zu weit, deshalb nahmen wir einen der Elektrowagen.
    »Haben wir nun gewonnen?« fragte sie mich.
    Ich hob die Schultern. »Das ist so eine Sache. Zumindest konnten wir einen Teilsieg erringen.«
    »Adventure World ist außer Gefahr!«
    »Das hoffe ich.«
    Marsha lenkte den Wagen. Wir fuhren über schmale Wege, die von tropischen Bäumen gesäumt wurden.
    »Sie werden doch der Spur folgen?«
    »Sicher.«
    »Ich glaube, daß Sie Erfolg haben werden, was die Abstammung der de Valois angeht.«
    »Wieso?«
    Marsha lächelte. »Da sind Sie wie mein Boß. Auch der gibt nicht auf.«
    »Finden Sie das gut?«
    »Ich mag erfolgreiche Männer.«
    Als Antwort winkte ich ab. »Was glauben Sie, Marsha, wie viele Mißerfolge ich schon habe einstecken müssen. Wenn Sie mich näher kennenlernen würden, redeten Sie anders.«
    »Da bin ich mir nicht sicher.«
    »Es stimmt aber.«
    Wenig später hatten wir Suko erreicht und sahen auch die junge Frau. Marsha Devine bekam einen nicht geringen Schreck, als sie Baby de Valois in den Ketten hängen sah. So kannte sie die Frau ihres Chefs nicht. Suko zeigte mir die Überreste des Menschleins. Viel war es nicht.
    »Hoffentlich war das das einzige Exemplar«, murmelte ich.
    »Das walte Hugo.«
    Wir ließen Handwerker kommen, die Rita de Valois von den Ketten befreiten. Von allein konnte die Frau nicht laufen. Wir mußten sie stützen. »Ihr Mann wartet«, sagte ich aufmunternd zu ihr, erntete aber keine Reaktion, weil sie einfach zu apathisch war.
    Marsha Devine managte alles. Sie ließ einen Chauffeur kommen.
    In dem klimatisierten Cadillac hatten wir alle Platz. Marsha unterhielt sich mit dem Fahrer, der sich darüber wunderte, von seinem Boß lange nichts mehr gehört zu haben.
    »Er ist nicht in der richtigen Stimmung.«
    Nein, das war er wirklich nicht. Das konnte er auch gar nicht sein.
    Als wir sein Büro betraten, lag er über dem Schreibtisch. In seinem Rücken steckte ein Messer.
    Wir blieben wie erstarrt stehen. Keiner wagte, ein Wort zu sagen.
    Die Stille war schon unheimlich.
    Ob Baby de Valois überhaupt etwas mitbekam, wußte niemand von uns. Bis Suko einen Satz flüsterte und damit den Nagel auf den Kopf traf. »Das war Kamikazes Rache…«
    ***
    Mit einem schlechten Gefühl flogen wir wieder zurück nach London. Es war schlimm gewesen, denn mit dem Tod des Hugo de Valois war auch sein Imperium zusammengebrochen. Und Rita würde auch nie mehr so werden, wie sie vor ihrer Entführung einmal gewesen war.
    »Ist die Spur noch heiß?« fragte Suko irgendwo über dem Atlantik.
    Ich drehte mein Bierglas in den Händen. »Keine Ahnung. Jedenfalls werden wir dranbleiben. Der dunkle Gral, Aibon, die Templer und mein Kreuz. Irgendwo sind alle Dinge miteinander verwoben. Hoffentlich bekommen wir die Chance, es vor Akim Samaran herauszufinden, sonst sehe ich verdammt schwarz!«
    Suko sprach nicht dagegen. Vielleicht wären wir optimistischer gewesen, hätte es nur dieses eine Problem gegeben, aber da waren noch andere Dinge, die sich wie eine Wand vor uns aufbauten.
    Darüber nachzudenken und immer zu grübeln, war sinnlos.
    Deshalb lehnte ich mich zurück, schloß die Augen, schlief auch ein und träumte von einem wilden, tanzenden Götzen, der all meine Gegner, die ich kannte, verschlang, so daß sie nie mehr zurückkehrten…
    ENDE

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