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0386 - Götzentanz im Märchenpark

0386 - Götzentanz im Märchenpark

Titel: 0386 - Götzentanz im Märchenpark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte beide vernichtet.
    Das wollte ich auf keinen Fall, da mir eine fast wahnsinnige Idee durch den Kopf schoß.
    Wenn dieser Reiter das Flugtier benutzen konnte, mußte es mir auch gelingen.
    Und so ließ ich ihn kommen.
    Die Frau schrie nicht mehr. Dafür herrschte unter den Zuschauern ein großes Durcheinander. Alle waren von ihren Sitzen hochgesprungen. Eltern hielten ihre Kinder fest und schauten ebenso gebannt und angstvoll wie sie auf den tobenden Götzen, der sich durch nichts mehr aufhalten ließ.
    Wie auch der Krieger, der sich mich als Ziel ausgesucht hatte. Er stach schräg von oben nach unten mit seiner Lanze zu, doch ich war einfach zu schnell. Mit einem Sidestep glitt ich zur Seite, die Lanze verfehlte mich, der Krieger beugte sich nach vorn, so daß er fast vom Kücken seines Flugtieres gekippt wäre.
    Ich nahm ihn in den Klammergriff. Mit beiden Armen umschlang ich seinen Nacken, riß ihn vom Rücken des Flugdrachens, kümmerte mich nicht weiter um ihn und sprang hoch, um mit beiden Händen den Hals des Flugtieres zu umfassen.
    Das gelang mir.
    Plötzlich hing ich an diesem künstlichen Drachen, wurde weitergeschleift, und meine Füße prallten noch gegen den oberen Handlauf des Geländers, bevor ich darüber hinwegschwang.
    Ich flog, warf ein Bein hoch, drückte es auf den Rücken des Tieres, stemmte mich dort ab, konnte das andere Bein nachziehen und so die Position einnehmen, die auch der Krieger gehabt hatte.
    Im gleichen Moment raste das Tier so schnell in die Tiefe, daß ich das Gefühl hatte, in die Zuschauer hineinzujagen. Ich hielt den Atem an, wurde wieder hochgerissen und dachte auch daran, daß ich mich durch diese Aktion eigentlich in die Falle der Samaranschen Magie begeben hatte. Er konnte mit mir machen, was er wollte.
    Mir kam es vor allen Dingen auf die bedauernswerte Frau an, die auch weiterhin in der Faust des Riesen klemmte und nur mit ihrem Kopf hervorschaute.
    Der allerdings war zur Seite gesunken. Sie sah aus, als wäre sie bewußtlos geworden.
    Die Hälfte der Distanz hatte ich bereits zurückgelegt. Begleitet wurden wir von den drei anderen Flugtieren, die gegen den Götzen angingen und ihn mit ihren Waffen niederstrecken wollten.
    Dann aber hatte die Magie eingegriffen und die Kontrolle übernommen.
    Sokk-Ull war stärker und brutaler geworden.
    Auch die Krieger bekamen das zu spüren. Menschen waren es nicht, sondern ferngelenkte, magisch beeinflußte Figuren, die von der Rache des anderen voll erwischt wurden.
    Seine rechte Faust öffnet er.
    Wie ein Stein fiel die Frau in die Tiefe und zwischen die unten stehenden Zuschauer. Ob sie zur Seite spritzten oder versuchten, sie aufzufangen, konnte ich nicht erkennen, da ich mich auf den verdammten Götzen konzentrieren mußte.
    Der hatte jetzt beide Hände frei.
    Ich war der letzte in der Reihe der Angreifer. Deshalb erwischte es zuerst die beiden vor mir fliegenden Gestalten. Der heftige Rundschlag traf zwei von ihnen zur gleichen Zeit. Er fegte sie nicht nur von ihren Flugtieren, sondern schleuderte sie dem Boden entgegen, wobei sie noch in der Luft zerbrachen.
    Aus…
    Der dritte griff weiter an. Er sah die gewaltige linke Pranke auf sich zukommen und stach sein Schwert hinein.
    Eine tiefe Wunde riß es in den Ballen. Hervor strömte eine dunkle Flüssigkeit, vielleicht dämonisches Blut, wer konnte das schon nach dieser magischen Verwandlung sagen?
    Der Götze brüllte dumpf. Ein Rauchstoß quoll aus seinem Mund.
    Er nebelte nicht nur den Krieger ein, auch mich und nahm mir die Sicht auf die vor mir fliegende Figur.
    Als der Blick endlich freier wurde, sah ich von dem Krieger und seinem Flugtier nur noch Fragmente, die mir entgegenwirbelten, bevor sie unter mir in der Tiefe verschwanden.
    Wieder einmal war der Götze stärker gewesen!
    Samaran wollte das Chaos, er war auf dem besten Wege dazu, seine blutige Handschrift zu setzen und damit Hugo de Valois noch mehr in die Enge zu treiben.
    Vielleicht hielt er mich auch für einen Idioten, weil ich vorerst darauf verzichtet hatte, den zweiten Würfel einzusetzen. Jetzt allerdings spielte er mit mir und ließ mich gegen den Götzen anfliegen.
    Ich näherte mich ihm.
    Unter mir tobten die Menschen. Sie hatten den kalten Horror dieser Szenen mitbekommen, starrten in den Nebel und sahen, ebenso wie ich, daß der Götze beide Arme ausgebreitet hatte, als wollte er in die Hände klatschen.
    Das hatte er bestimmt auch vor, nur hätte ich mich dann zwischen ihnen befinden

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