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0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0388 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (1 of 2)
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Taxi war nicht in der Nähe. Wir wissen jetzt nicht, wo die beiden mit Jerry stecken. Vermutlich haben sie ihn zum ›Boß‹ gebracht. Aber wo das ist, wissen wir nicht. Und Roy Miller versichert, daß auch er das Versteck nicht kennt. Ich habe bereits eine geheime Fahndung nach dem schwarzen Buick angekurbelt. Aber der Schlitten ist wie vom Erdboden verschluckt. Jammerschade, denn vermutlich verpassen wir auf diese Weise eine einmalige Gelegenheit, Tepper und Vazac samt ,Boß‘ zu fassen.«
    »Da zur Zeit also mindestens zwei Agentengruppen hinter Cotton und den Plänen her sind, werden bald die Fetzen fliegen.«
    »Das ist anzunehmen. Ich vermute, daß sich die beiden Gangs untereinander bekriegen, und ich hoffe, daß Jerry dabei nicht der Prellbock ist, der alles auszuhalten hat.«
    »Warum haben Sie eigentlich einen so umständlichen Weg gewählt, um sich und Miß Oats aus dem Bungalow zu befreien?«
    »Nun, wir wissen, daß Roy Miller den Bungalow auf seinen Namen angemeldet hat. Aber wir wissen auch, daß Miller nur eine unbedeutende Marionette in dem großen Spiel ist. Uns geht‘s um den ,Boß‘. Und dieser Mann hat Sicherungen eingebaut. Zur Stunde meiner Befreiung befand er sich vermutlich dort, wo man Jerry hingebracht hat. Deswegen haben wir es auch riskiert, einen FBI-Agenten in den Bungalow zu schicken, nachdem wir Roy Miller von dort weggelockt hatten. Der G-man hat Betty Oats eine Waffe gebracht, mit der Betty uns dann befreien konnte. Mit dem verkehrswidrigen Verhalten des schwarzen Buicks hat es übrigens seine Richtigkeit. Der G-man, der als Beschatter hinter dem Wagen her war, hat den Vorgang genau beobachtet.«
    »Warum hat Ihre Kollegin die Waffe erhalten? Warum hat man sie nicht Ihnen gegeben?«
    »Weil auch bei unserer Befreiung, die aus Gründen von Bettys Sicherheit zu diesem Zeitpunkt über die Bühne gehen mußte, noch der Schein gewahrt werden mußte. Es sollte nach außen hin nicht so aussehen, als habe ich bei meinem Besuch bei.der Polizei geplaudert. Dann hätten die Kerle mißtrauisch werden müssen. Es sollte so aussehen, als hätten wir uns tatsächlich aus eigener Kraft befreit. Daß ich eine Pistole hatte war unmöglich, denn mich hatte man gründlich durchsucht. Betty dagegen war taktvollerweise von den Ganoven nicht gefilzt worden. Sie konnte also einen kleinen Revolver bei sich haben.«
    »Da Sie auch bei diesem Akt des Dramas so gründlich vorgebaut haben, vermuten Sie also, daß der ,Boß‘ durch Roy Miller und einen dritten von dem Befreiungsvorgang erfährt.«
    »Sehr richtig. Allerdings vermag ich nicht zu sagen, wer dieser dritte ist. Es kann der Anwalt sein, den Roy Miller sich bereits hat kommen lassen. Es kann theoretisch jeder andere sein, mit dem Roy Miller nach seiner Verhaftung Kontakt bekommt.«
    »Ein kompliziertes Spiel.«
    »Das kann man wohl sagen. Aber wenn es um eine so große Sache geht, ist nun mal nicht alles so klar und einfach, wie man es sich wünscht. Die Ereignisse sind bisweilen seltsam, scheinbar verwirrend, scheinbar nicht folgerichtig, die Geschehnisse ziehen seltsame Bahnen und schlagen Haken wie gejagte Kaninchen.«
    Die Tür wurde in diesem Augenblick geöffnet, und Betty Oaks trat ein. Die schöne Frau war bei einem Friseur gewesen und steckte in einem eleganten Kostüm.
    »Sie sehen bezaubernd aus, Kollegin«, meinte Phil und strahlte, »wenn ich Sie so ansehe, bedaure ich, daß es im Hinblick auf uns beide nur ein Märchen ist, was ich Tepper und Vazac aufgetischt habe.«
    Es war eine 45er Pistole, das gleiche Modell, das ich bei mir trug, seit ich in die Rolle des Bob Cassidy geschlüpft war.
    Die Griffschalen waren noch warm von der Hand des Farmers, der hier in den Santa Monica Mountains mit seiner Frau zusammen eine einsame, kleine Farm betrieb.
    Er hatte mir erzählt, daß er Jack Walker heiße. Der Vorname seiner Frau lautete Emmy, wie ich vorhin schon gehört hatte.
    Wir standen in dem dunklen Zimmer und lauschten hinaus in die Nacht. Die Frau, die jetzt hinter dem Schrank auf dem Boden kniete, schluchzte leise. Es war ein Laut, der mir ins Herz schnitt.
    »Meine Frau hat Bianca geliebt wie eine Mutter ihr Kind«, sagte Walser. »Diese Lumpen. Wie können Menschen nur so grausam sein und grundlos ein so herrliches Tier erschießen.«
    Ich dachte an den Mann, der im Kofferraum des Buicks lag. Ich biß mir auf die Lippen.
    »Für die Mörder war es nicht grundlos«, sagte ich rauh. »Das Tier war ihnen im Wege. Und Menschen wie

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