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0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

0388 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0388 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (1 of 2)
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ihr. Das ist ja zum Totlachen. Jetzt weiß ich, an welchen Fall ihr denkt. Ich habe auch davon gelesen, aber mir den Namen des Mörders nicht gemerkt. Aber«, ich hielt inne und starrte den Rothaarigen an, »tatsächlich, Ralph, du hast eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kerl.«
    »Was heißt Ähnlichkeit?« polterte Massa los. »Er sieht ihm ähnlich wie ein Ei dem anderen.«
    »Na, ganz so schlimm ist es nicht.« Massa hegte noch immer Zweifel. »Sie haben also mit diesem Korman wirklich nichts zu tun?« fragte er den Rothaarigen in rührend naiver Weise.
    Der Gefragte schüttelte den Kopf. »Wäre ja auch toll gewesen«, ließ sich Netti jetzt vernehmen. »Soviel ich weiß, hat dieser Korman ungeheuer wertvolle Pläne über einen völlig neuartigen Treibstoff verschwinden lassen. Das neue Zeug soll billig und so kraftvoll sein, daß man,gewaltige Raketen damit auf den Mond schießen kann. Kein Mensch weiß, wie das Zeug hergestellt wird. Dieser Chemiker — ich glaube, er hieß Sam James— hat den Kram erfunden. Korman hat die Unterlagen über die abgeschlossenen Versuchsreihen nach dem Mord entwendet und ist seitdem verschwunden.«
    Massa zog an seinen Fingern, daß die Gelenke knackten. »Ja, man vermutet, daß dieser Korman die Pläne an feindliche Mächte verscheuern will.«
    »Hoffentlich fängt man ihn vorher«, sagte ich leichthin. »So, auf den Schreck müssen wir jetzt einen Schluck trinken. — Setzen wir uns!«
    Ich schob die Hausbar heran. Während der nächsten Minuten tröpfelte das Gespräch dahin. Eine unbeschwerte Stimmung wollte nach dem Zwischenfall nicht mehr aufkommen. Jeder hielt sich an seinem Glas fest und trank mehr, als ihm guttat. Der Rothaarige erzählte eine simple Geschichte, die sein plötzliches Auftauchen erklären sollte Er war angeblich heute aus New York gekommen, um hier Geschäfte zu erledigen. Was für Geschäfte es waren — darüber schwieg er. In New York hatten ihm gemeinsame Freunde von uns meine Adresse gegeben. Er war mit einem Taxi vom Westside-Hotel gekommen, um meinen Bungalow geschlichen und hatte dann mit uns Verstecken gespielt.
    Die Zeit verging. Die Karten blieben unberührt. Der Pegel in den Whiskyflaschen sank. Nach der dritten Pulle gab Massa die ersten Schnarchtöne von sich. Netti blinzelte schläfrig und meinte, es sei an der Zeit, aufzubrechen.
    »Ihr könntet bei mir übernachten«, sagte ich, nachdem wir Massa wachgerüttelt hatten. »Das Gästezimmer vorn verfügt über zwei Betten und ist tadellos in Schuß. Ralph schläft in dem zweiten Raum. Wir ihr seht, bin ich bestens auf Besuch eingerichtet.«
    Die drei sträubten sich nicht lange. Kurz vor Mitternacht wankten Massa und Netti in ihr Zimmer. Die beiden hatten eine Menge Alkohol getrunken. Ich war überzeugt, daß sie schlafen würden wie Murmeltiere.
    Das Zimmer, in dem der Rothaarige schlafen sollte, hatte nur ein Fenster. Es lag nach hinten hinaus, war von mittlerer Größe und konnte durch eine Jalousie von außen abgedeckt werden. Versteht sich, daß der Rothaarige darauf verzichtete. Er begnügte sich damit, von innen die Vorhänge zuzuziehen. Er schien von etwas ängstlicher Natur zu sein, denn — wie sich bald herausstellen sollte — verschloß er die einzige Tür zu seinem Zimmer von innen und ließ den Schlüssel stecken.
    ***
    Um sieben Uhr war ich wach. Das heißt, ich war in der Lage, aus dem Bett zu kriechen und mich unter die Dusche zu stellen. Von Munterkeit, konnte keine Rede sein, denn ich hatte knapp zwei Stunden geschlafen, fühlte mich zerschlagen, müde, verkatert und fror unter der Dusche wie ein junger Hund im November-Regen. Nachdem ich mich angezogen hatte, setzte ich Kaffeewasser für drei Personen auf und goß öl in die Spiegeleier-Pfanne. Dann ging ich in die Diele, hämmerte mit der Faust gegen die Zimmertür des Rothaarigen und brüllte laut und vernehmlich:
    »Aufstehen, Ralph! Frühstück!«
    An der nächsten Tür wiederholte ich das Hämmern. Nur brüllte ich diesmal: »Aufstehen, Harry! Aufstehen, Peter! Es gibt Frühstück.«
    Nach ein paar Sekunden antwortete mir ein schwaches: »Ja, wir kommen.«
    Es vergingen fast zehn Minuten, bis sich die beiden mit knittrigen und verkaterten Gesichtern zeigten. Sie hatten darauf verzichtet, sich zu rasieren und waren kein sonderlich erfreulicher Anblick. Sie kamen zu mir in die Küche Ich hatte vier Teller auf den Tisch gestellt, verteilte Schinken, gebackene Eier und goß starken Kaffee in vier Tassen. Massa und Netti

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