0388 - Götter aus dem Kosmos
Kasom. Dabei versuchte Dephin, Paladin sich so vorsichtig wie möglich bewegen zu lassen, damit er nicht durch die Planken brach.
Ohne viel Worte deutete Kasom auf das unvorstellbar riesige Lebewesen, das sich schnell und zielsicher dem Schiff näherte. Dann rannte er, um die Speere zu holen. Er konnte immer nur einen einzigen davon tragen, soviel wogen sie. Paladin aber nahm einen von ihnen prüfend in die Hand, als sei er nichts anderes als ein gewöhnlicher Pfeil.
Nachdem Kasom zehn Speere gebracht hatte, nahm er sich Zeit, das Monstrum genauer zu betrachten. Es sah in der Tat wie eine Insel aus, war aber mit Sicherheit keine. Es bewegte sich, und es bewegte sich auf das Schiff zu.
Hanrally ließ das Feuer eröffnen, und ein Hagel von Speeren zischte aus den Schleudermaschinen, aber viel zu kurz. Nutzlos klatschten sie ins Wasser und versanken.
Paladin nahm Ziel und holte mit seinem überstarken Wurfarm weit aus. Der Speer schnellte davon, völlig gerade und haargenau gezielt. Er traf den Fleischberg in der Mitte und verschwand völlig darin.
Der zweite folgte Sekunden später.
Der Koloß änderte die Richtung und tauchte tiefer ein, aber das was noch zu sehen war, genügte vollauf drei Schiffe von der Größe des Dampfers zum Kentern zu bringen.
„Der kann noch einige vertragen" stellte Kasom fest und nahm nun selbst auch einen Speer. „Ich helfe dir, Harl."
Das Ungeheuer geriet nun auch in Reichweite der Schiffsschleudern. Ein Hagel von Geschossen deckte es ein, aber nur die Speere Paladins hatten solche Kraft, daß sie gänzlich in seinem Körper verschwanden.
Langsam wurde die Insel kleiner, und dann versank sie endgültig in den Fluten.
Das Jubelgeschrei der Pymocs übertönte selbst Rhodans Stimme, der unbemerkt an Deck gekommen war und den Kampf beobachtete.
„... nicht zu glauben! Wie kann es derartige Lebewesen geben? Sie können nur im Wasser leben, denn allein ihr Gewicht würde sie auf dem Land zu Boden zwingen. Sie könnten sich nicht einmal von der Stelle bewegen. Unglaublich! Harl Dephin, ausgezeichnete Arbeit. Auch Ihnen danke ich, Melbar. Ich weiß nicht, wie die Pymocs allein mit solchen Bestien fertig werden - aber sie müssen es schaffen. Irgendwie."
Auch Hanrally kam und bedankte sich.
„Der fürchterliche und sonst so lange Kampf ist durch eure Hilfe schnell beendet worden - ohne daß ihr die Zauberwaffen benutzt habt. Der große Freund ... „, er deutete auf Paladin, „... ist ein Gott, ein starker und mächtiger Gott. Mit seiner Hilfe würden wir sogar die Tomacs für immer besiegen."
Rhodan sagte ernst: „Mit seiner Hilfe, Hanrally, werden wir den Krieg zwischen euch und den Tomacs beenden. Glaubst du nicht auch, daß diese Aufgabe einem Gott eher gerecht würde?"
Hanrally sah Rhodan nachdenklich an, aber er gab keine Antwort.
Vom Ausguck her rief ein Pymoc: „Vallejo in Sicht!"
Hanrally rannte zur Steuerkabine. Rhodan und seine Freunde aber beugten sich über die Reling, um besser sehen zu können.
Und sie sahen Vallejo am Horizont liegen ...
*
Vallejo war eine felsige Insel vulkanischen Ursprungs. In dem längst erloschenen Krater, dessen Durchmesser nahezu fünf Kilometer betrug, lag die eigentliche Stadt, die größte auf Ukiah. Der vulkanische Ringwall, bis zu vierhundert Meter hoch, bestand aus erkalteter Lava. Er bot den besten Schutz, den man sich denken konnte. Sicherlich war es mit den vorhandenen technischen Mitteln unmöglich, diese Stadt jemals zu erobern oder gar zu zerstören.
Vor der Insel patrouillierten bewaffnete Raddampfer der Tomacs, aber keiner von ihnen machte Anstalten, das Schiff Hanrallys anzuhalten oder anzugreifen. Die Kuriere aus der Bucht im Großen Strom hatten ihre Botschaft überbracht.
Trotzdem zog Hanrally es vor, in einiger Entfernung vom Hafen Anker zu werfen und ein Ruderboot auszusetzen. Ein wenig verlegen kam er dann zu Rhodan, der mit Armond Bysiphere auf dem oberen Deck stand, und entschuldigte sich für sein übervorsichtiges Verhalten: „Wir wurden schon oft angegriffen, wenn wir als Parlamentäre kamen. Euch wird man nichts tun Warum nehmt ihr nicht das kleine Boot und geht allein? Ich warte hier, bis ihr mir ein Zeichen gebt.
Dann fahren wir nach Toggery zurück und wir hoffen, ihr begleitet uns wieder."
Rhodan nahm dem Pymoc seine Furcht vor dem Gegner nicht übel.
„Ich gehe und nehme Kasom und Bysiphere mit.
Niemand wird euch angreifen. Der eiserne Gott und seine beiden Freunde werden euch
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