0389 - Der Ghoul und seine Geishas
an.
Ein Monsterghoul, ein wahrer Schleimberg. Wahrscheinlich gehörte das gesamte Zeug, in dem ich mich befand, ebenfalls noch zu seinem widerlichen Körper, so daß beides eine Einheit bildete.
Dieser Gedanke zuckte nur flüchtig durch mein Hirn. Für mich zählte der riesige Ghoul, der vor mir stand.
Er zeigte sich ganz!
Ich sah sein Maul, eine Öffnung im Schleim, die zahnerfüllt war, wobei zwischen den Reihen noch lange Fäden hingen, die gelblich weiß schimmerten.
Klein wie ein Zwerg kam ich mir vor, als ich zurückging. Es blieb nur die Möglichkeit, aus dem Bassin zu klettern, aber das würden die Geishas zu verhüten wissen.
Zudem waren meine Bewegungen zeitlupenhaft und auch mehr als träge, als ich mich nach hinten drückte und schon sah, wie sich die drei Frauen am Rand des Beckens verteilten.
Sie gingen in die Hocke, ihre Nadeln zeigten auf mich. Die weißgeschminkten Gesichter waren häßliche Larven, und aus ihren weit geöffneten Augen sprach die Lust zum Töten.
Falls es der Ghoul nicht schaffte.
Darauf wies allerdings nichts hin, denn der massige Schleimkloß bewegte sich auf mich zu.
Er produzierte eine erste Welle, die gegen mich schwappte und mich ins Schaukeln brachte.
Das Bassin war nicht tief. Ich stand mit beiden Füßen auf dem Boden und konnte die Welle sogar ausgleichen. Nur war es mir noch nie passiert, daß ich einem Ghoul waffenlos gegenüberstand.
Mit bloßen Händen mußte ich mich gegen ihn verteidigen.
Da war die Chance gleich Null.
»Friß ihn!«
Drei Geishas hatten gerufen, und es hörte sich an wie ein gewaltigeraus nur einer Kehle.
Der Ghoul gehorchte.
Er ließ sich fallen, sein Maul öffnete sich noch weiter, und ich bekam eine höllische Furcht…
***
Fünf Sekunden nur, dann mußte Suko seinen Gegner gefunden und ausgeschaltet haben.
Es kam ihm zugute, daß einige Spiegel zerschossen worden waren, so brauchte er nur die Hälfte zu untersuchen und nahm sich den ersten vor. Eigentlich waren es zwei winklig aufeinander zuführende Hälften, in die der Inspektor kurzerhand hineintrat, so daß die Spiegelhälften sich in einen Regen aus Splittern verwandelten und nach allen Seiten wegflogen.
Leer!
Sofort wirbelte Suko herum.
Er wußte nicht, wie viele Sekunden ihm noch blieben, auf jeden Fall verwandelte er sich in einen Schatten, so schnell war er, als er durch den Raum huschte.
Auch den nächsten Spiegel zerstörte er, der übernächste mußte einen Schlag mit der Beretta hinnehmen. Er zerbrach ebenfalls in einem wahren Glitzerregen, dann drehte sich Suko. Er trat zu und vernahm einen irren Schrei, denn exakt in diesem Moment war die Zeitspanne abgelaufen.
Mit dem Tritt hatte Suko nicht nur eine Spiegelfläche erwischt, auch den danebensitzenden Hito Tawashi, der aus seiner Erstarrung erwacht war und hatte schießen wollen.
Das schaffte er nicht mehr. Sukos Treffer wuchtete ihn nach hinten. Der Fuß war genau auf die blanke Sonne gezielt worden und hatte auch voll getroffen.
Tawashi überkugelte sich. Auch die MPi geriet aus der Richtung.
Sogar mit dem Lauf schlug er noch gegen seine Stirn, und Suko machte es jetzt hart. Dieser Mann hatte ihn töten wollen. Dafür bekam er die Quittung.
Der nächste Fußtritt erwischte die Unterarme des Japaners, so daß dieser nicht mehr in der Lage war, seine Waffe zu halten. Er konnte noch zusehen, wie sie wegflog, danach wurde sein Gesichtsfeld durch Sukos Faust eingenommen.
Sie erinnerte an einen Vorschlaghammer, der waagerecht geführt wurde und auch traf.
Hito Tawashi, der Mörder, erzitterte unter dem Volltreffer auf seiner Kinnspitze. Der Zustand dauerte nicht sehr lange an, denn schon eine halbe Sekunde später war alles vorbei.
Da streckte er sich und blieb liegen.
Bewußtlos, erledigt…
Suko hatte seinen Auftrag erfüllt, richtete sich auf, rieb seine Faust, und auf seinem Gesicht zuckte es, denn ihm fiel ein, daß er einen Fehler gemacht hatte.
Er hätte sich nicht zu dieser Aktion hinreißen lassen und dem Japaner statt dessen einige Fragen stellen sollen, die Shao und deren Entführung betrafen. Jetzt war es zu spät. Suko drehte sich um. Er wollte ans Gitter und noch einen Blick in die Tiefe werfen. Beim erstenmal hatte er erkannt, in welch einer Lage sich sein Freund John befand.
Und die konnte sich nur verschlechtert haben.
Er schaute hinunter und zuckte zurück, denn etwas drang aus der Tiefe und blendete ihn so stark, daß er fast blind wurde…
***
Man hatte Shao mit der Giftnadel
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