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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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Bezahlen.
    Tepper schälte sich inzwischen aus dem Taxi, trat auf den Gehsteig und schaute sich kurz um.
    Den .Eingang des FBI-Gebäudes konnte er von hier aus nicht sehen.
    Wir standen ein paar Yards hinter der Kreuzung, vor einer langen, lückenlosen Reihe großer alter Häuser, die zum größten Teil in den achtziger Jahren erbaut worden waren.
    Die »Ohio-Bar«, wie sich das Lokal des alten G-man nannte, hatte eine Eingangstür aus massivem dunklen Eichenholz. Nur eine kleine Lichtreklame machte auf den Laden aufmerksam. Von außen wirkte Bills Unternehmen sehr unscheinbar — ein Umstand, der mir in dieser Situation durchaus nützlich war. Denn eine kleine, verschwiegene Kneipe mußte in der Vorstellung der beiden Mörder genau der richtige Umschlagplatz für Rauschgift sein.
    Das Taxi fuhr ab.
    Tepper packte mich am Arm und zog mich auf die Eingangstür zu.
    Vazac blieb einen Schritt hinter mir.
    Als ich über die Schulter schaute, sah ich, daß er die Rechte wieder in die Tasche versenkt hatte. Sein Gesicht wirkte so hart wie das einer Statue. Ich wußte, daß der Zeigefinger des Mörders am Abzug lag, daß die dunkle Röhre des Schalldämpfers in meine Richtung wies, daß der Mörder sofort schießen würde, falls ich mich verdächtig benahm.
    Jetzt hatten wir die Tür erreicht.
    Tepper blieb stehen und musterte mich einen Moment mit tückischem Blick.
    »Ich sag’s noch einmal, Cassidy. Keine Trifcks. Wir haben Routine im Umbringen widerspenstiger, kleiner Ganoven.«
    »Keine Angst. Ich mache euch keine Schwierigkeiten. Wenn Jerry hier ist, geht alles flott über die Bühne. Ich überzeuge ihn schnell, daß er die Pläne ’rausrücken soll.«
    »Was?« schnauzte der Riese. »Wenn Masterson hier ist… Was soll das heißen? In Los Angeles hast du behauptet, dein Partner halte sich zu dieser Tageszeit immer in der bestimmten Kneipe auf.«
    »Das stimmt ja auch«, beruhigte ich ihn. »Aber immerhin könnte es sein, daß er mal etwas anderes vorhat, daß er noch nicht da oder schon gegangen ist. Ihr braucht mich deswegen nicht gleich umzupusten. Masterson taucht garantiert hier auf. Zu seiner Wohnung kann ich euch ja leider nicht führen.«
    Was die Wohnung meines angeblichen Komplicen betraf, so hatte ich den beiden einen weiteren Bären aufgebunden und erzählt, daß er nur in billigen Hotels wohne und aus Sicherheitsgründen die Adresse in unregelmäßigen Abständen alle paar Tage wechsle. Auch ich wisse nicht, wo er zur Zeit logiere.
    Jetzt kam der spannende Moment.
    Meine Hände waren plötzlich kalt geworden. Ich spürte, wie sich meine Kopfhaut verengte. Ich bemühte mich, um ein gelassenes Gesicht.
    Tepper legte die Hand auf die Klinke, zog die Tür mit einem Ruck auf und spähte angespannt in das Lokal.
    Viel sehen konnte er nicht, denn hinter der Tür hing ein dichter flaschengrüner Vorhang. Er war in der Mitte geteilt, und die ledergefaßten Kanten gaben nur einen schmalen Spalt frei. Durch ihn fiel mein Blick auf die Theke im Hintergrund.
    Bill Ohio stand im blütenweißen Hemd hinter dem chromblitzenden Bierausschank und füllte gerade ein spitzes, hohes Glas.
    Tepper trat' ein.
    Er teilte den Vorhang mit seinen mächtigen Pranken, blieb dann sekundenlang stehen und schaute sich schnell um. Ich stand hinter ihm. In meinem Nacken spürte ich Vazacs heftigen Atem.
    Ich hatte keine Befürchtung, daß etwas schiefgehen könne. Bill Ohio und alle Kollegen, die hierher als Gäste kamen, waren auf deratige Trick'- getrimmt, Es kam nicht selten vor, daß ein G-man einen Ganoven in das Lokal führte und daß sich der G-man dann als Gangster ausgab. Bill Ohio wußte das. Deshalb verhielt er sich so lange völlig neutral, bis er von dem FBI-Agenten angesprochen wurde und aus der Anrede entnahm, wie er sich verhalten sollte.
    Tepper gjng langsam in das Lokal hinein.
    Ich folgte ihm und blickte mich um.
    An einem Tisch im Hintergrund saßen drei Männer, die ich nicht kannte. Gäste. Sie waren mit Hot Dogs beschäftigt und tranken Bier dazu.
    Links am Fenstertisch entdeckte ich meinen Kollegen Chet Basilio. Auch er hatte einen Schnellimbiß vor sich stehen. Basilio war ein blonder, großer Mann in meinem Alter. Er wirkte wie ein Anwalt, der in der Freizeit auf Golfplätzen zu Hause ist. Chet trug eine randlose Brille, die seinem energischen Gesicht einen noch strengeren Zug verlieh.
    Jetzt blickte er auf. Sein Gesicht blieb völlig .ausdruckslos. Er kaute weiter, musterte uns kurz und beugte sich dann wieder

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