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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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schwarzes Samtkleid. Es war hochgeschlossen. Mir schwante etwas.
    »Sind Sie nebenan im Bestattungsinstitut angestellt?« fragte ich, da mir die Frau keine Antwort gegeben hatte.
    Jetzt nickte die Blonde. Sie schwankte dabei ein bißchen und wäre vermutlich vom Hocker gekippt, wenn ihr Phil nicht die flache Hand gegen den Rücken gestemmt hätte. Die Blonde schien es für eine Lehne zu halten und machte freudig davon Gebrauch. Das heißt, sie dachte nicht mehr daran, sich aus eigener Kraft im Gleichgewicht zu halten.
    Phil, warf mir einen verzweifelten Blick zu, wagte aber nicht, die Hand zurückzuziehen. Denn dann wäre ihm die Blonde in die Arme gefallen.
    »Sind Sie die Verwalterin, Madam?«
    »Angestellte…« Sie stieß auf, ohne die Hand vor den Mund zu heben. Es war kein ostentatives Aufstoßen, sondern ein sehr dezentes, so wie es sich angesichts ihrer Tätigkeit gehört.
    »Miß Bartoli hat Ihnen den Schlüssel für die Hawaii-Bar überlassen?«
    »Ja, hat sie.«
    »Ist hier sonst noch jemand?«
    »Niemand.«
    »Wer gehört zum Personal der Bar?«
    »Nur Mandy und Susy. Freddy is’ weg.«
    Sie hob die Flasche und lächelte mich an.
    »Lös mich mal ab!« verlangte Phil. »Meine Hand wird lahm.«
    »Komm, Wir geben«, sagte ich. »Hier erfahren wir nichts mehr.«
    »Moment mal, Jerry. Ich will mal einen Blick hinter die Theke werfen. Mir ist eingefallen, daß hier möglicherweise Abhörgeräte installiert sind. Das wäre eine Erklärung dafür, wie man mein Gespräch mit Mandy belauscht hat.«
    »Okay.« Ich trat'hinter die Blondine, um Phil als Stütze abzulösen. Die Blondine merkte nicht sofort, daß ich nicht mehr vor ihr stand. Sie lächelte noch eine Weile in die gleiche Richtung.
    Ich stemmte meine Rechte gegen den Rücken. Er war ziemlich weich.
    Phil trat hinter die Theke, bückte sich und beäugte die vorstehende Kante der Platte. Er brauchte nicht lange, um ein winziges Mikrofon zu finden. Es war geschickt in einen toten Winkel eingebaut, und es gehörte schon eine Menge fachmännisches Wissen dazu, um das Ding zu finden.
    »Das ist der Beweis«, sagte mein Freund. Er verfolgte das dünne Kabel ein Stück. Es lief bis zum Ende der Theke unter der Kante entlang, zweigte noch zu zwei weiteren Mikrofonen ab, so daß man Gespräche von allen Ecken der Theke abhören kannte, und verschwand dann unter dem Fußbodenbelag.
    »Jetzt zur Chefin des Vereins«, meinte Phil. »Am besten, wir lassen gleich einen Haftbefehl ausstellen.« Er griff zum Telefon, das hinter der Theke auf einem Regal stand, ließ sich mit dem Chef des FBI-Distrikts von Los Angeles verbinden, erzählte kurz von dem Ergebnis unserer Aktion und bat um einen Haftbefehl gegen Norma Bartoli. Der FBI-Chef versprach dafür zu sorgen.
    Ich hatte die blonde Lady inzwischen dreimal aufgefordert, sich an der Theke festzuhalten. Aber ohne Erfolg. Meine Hand erlahmte. Als ich sie vorsichtig wegzog, kippte mir die Frau entgegen. Ich ließ es darauf ankommen, fing die mollige Figur auf, setzte sie auf den Boden und lehnte sie mit dem Rücken gegen die Thekenwand.
    Die Blonde hob den Blick. Er war irgendwie verklärt. Wahrscheinlich saß sie jetzt besser. Die Flasche hielt sie immer noch mit festem Griff an sich gepreßt.
    Wir verließen die Bar, gingen zum Parkplatz und stiegen in den Corvette. Dann brausten wir mit der gerade noch zulässigen Höchstgeschwindigkeit zum Distriktsgebäude, erfuhren, daß der Haftbefehl besorgt werde und daß man ihn uns zum Garden Grove Boulevard nachschicken werde.
    Wir wollten keine Zeit mehr verlieren und machten uns -auf die Strümpfe.
    Die Straße war wie leergefegt. Ein paar Fahrzeuge parkten an der Bordsteinkante. Aus einem der Gärten erklang das Plätschern eines Schwimmbeckens. Eine Frau lachte hinter einer dichten Hecke, Ich sah einen Federball. Er flog in schrägem Winkel empor, beschrieb eine rasante Bahn, fiel auf der anderen Seite hinter die Hecke zurück. Dann ertönte ein Kläcken, und der Ball kam aus der Richtung, in der er verschwunden war, wieder hervorgeschossen, zog einen scharfen Bogen durch die sonnenflirrende Luft und verschwand.
    Der Kollege, der Norma Bartoli beschatten sollte, hatte es sich in meinem Bungalow bequem gemacht. Er saß hinter einem Fenster, dessen Jalousie herabgelassen war, und spähte zum Nachbargrundstück hinüber.
    Es war die einzige Möglichkeit, eine langwährende Beschattung vorzunehmen. Allerdings war man sich von Anfang an darüber im klaren gewesen, daß die

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