0389 - Der Tote mit meinem Gesicht
Fall, daß sie mal geschnappt werden.. Wahrscheinlich beauftragt der Boß jetzt einen besonders fähigen Anwalt mit der Verteidigung des Trios.«
Phil nickte und bot mir eine Zigarette an. Wir saßen in einem kleinen Büro im FBI-Gebäude und tranken Kaffee.
»Die tollste Geschichte kennst du noch nicht«, sagte mein Freund und erzählte mir von dem Verdacht gegen meine schöne Nachbarin Norma Bartoli, von der Tatsache, daß Freddy bei ihr Barmann gewesen war und von dessen und Mandy Atkings' Verschwinden. Als ich hörte, daß die Bartoli Chefin eines Beerdigungs-Unternehmens sei, war ich wie elektrisiert.
»Das könnte der Raum gewesen sein, in dem man mich eingesperrt hat, Phil.«
»Gut möglich. Ich schlage vor, wir besorgen uns einen Durchsuchungsbefehl und sehen uns an Ort und Stelle um.«
»Mach du das. Ich muß mich erst noch um den Farmer und seine Frau kümmern. Bevor Tepper und Vazac mich zum zweiten Mal schnappten, habe ich Öen Mann gebeten, bei Tagesanbruch zur Polizei zu gehen. Da das nicht geschehen ist, befürchte ich das Schlimmste. Wie ich die beiden Mörder kennengelernt habe, sind sie möglicherweise vor einem Doppelmord nicht zurückgeschreckt.«
»Ich werde sofort einen Streifenwagen hinschicken.«
Phil langte zum Telefon und gab die erforderlichen Anweisungen weiter.
Ich zündete mir eine Zigarette an und dachte nach. Vor den Fenstern graute der- Morgen. Es versprach ein sonniger Tag zu werden.
Wir kurbelten eine Fahndung nach den beiden Typen an, die mich kurz vor Teppers und Vazacs Auftauchen im Bungalow besucht hatten. Diesmal hatten wir Glück. Im FBI-Archiv waren Unterlagen über die beiden Burschen, die sich als Schläger mieten ließen. Der Kerl mit dem Schraubenzieher hieß John Wallace und war wie sein Komplice Seym.our Zwang wegen Raubüberfalls vorbestraft.
Norma Bartolis Überwachung hatte noch immer nichts ergeben. Die Frau rührte sichnicht aus ihrem Bungalow.
»Phil«, sagte ich nach einigen Minuten intensiven Nachdenkens. »Irgend etwas kommt mir an der Sache komisch vor. An einer Ecke paßt was nicht ins Bild.«
»Was?«
»Bist du noch nicht daraufgekommen?«
Mein Freund schüttelte den Kopf »Es ist noch manches unklar.«
»Ich meine Chas Kormans Ermordung.«
Phil blickte mich fragend an.
»Der Mann, der sich in meinem Bungalow eingeschlichen und den richtigen Chas Korman empfangen und ermordet hat, mußte wissen, daß Chas Korman noch lebte.«
»Nicht unbedingt. Der Mörder kann durch Zufall auf ihn gestoßen sein. Vielleicht hat er Korman erwischt, als sich der Kerl in der Nähe deines Bungalows herumdrückte.«
»Theoretisch ist das möglich. Aber ich glaube nicht daran. Ich glaube viel eher, daß der Mörder genau wußte, daß Korman nicht tot war. Woher der Würger es wußte — dafür gibt es zwei Erklärungen; Entweder er hat unser Spiel durchschaut und sich folglich ausrechnen können, daß wir keinen Chas Korman umgebraeht haben. Demnach mußte der richtige noch frei herumlaufen. Öder der Mörder ist zufällig auf den Mann gestoßen.«
»Zufällig? Dabei denke ich an Norma Bartoli. Sie konnte deinen Bungalow bestens beobachten. Vielleicht hat sie Chas Korman kommen sehen.«
»Ich glaube, es ist im Augenblick sinnlos, Theorien aufzustellen, Phil. Wir müssen handeln. Das wichtigste ist, daß wir zunächst mal deine neue Freundin Mandy Atkings finden.«
»Laß uns die Tatsachen noch mal zu-' sammenfassen, Jerry. Damit wir einen klaren Überblick bekommen.«
»Okay. Also: Nachdem ich durch unseren Plan scheinbar in den Besitz der TV 100-Unterlagen gekommen bin und man mich wieder aus dem Gefängnis entlassen hat — durch deine liebenswürdige Aussage«, ich grinste, »beginnt meine Nachbarin Norma Bartoli mit mir zu flirten. Die Frau ist verdächtig, denn sie wohnt zur Zeit in einem Haus, das ihr nicht gehört. Dann erscheinen die Typen Walläce und Zwang, wollen mich verprügeln, sprechen von ihrem Boß, hauen ab und tauchen nicht wieder auf. Nach den beiden wird jetzt gefahndet. Anschließend kommen Tepper und Vazac, verschleppen mich, lassen meine angebliche Leiche fotografieren' um mit diesem Beweis meines Hinscheidens vor der Konkurrenz Ruhe zu haben. Die beiden und ihr halbseidener Komplice Miller sind inzwischen auf Nummer Sicher. Weiterhin belastend für die Bartoli ist die Tatsache, daß Tepper und Vazac ausgerechnet Freddy umbringen, den Keeper aus der Hawaii-Bar. Ferner wache ich schließlich in einem Gefängnis auf, das verteufelt
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