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0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

0389 - Der Tote mit meinem Gesicht

Titel: 0389 - Der Tote mit meinem Gesicht
Autoren: Der Tote mit meinem Gesicht (2 of 2)
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entgegengesetzte Seite des Bungelows nicht mehr im Blickfeld lag. Doch war nicht zu erwarten, daß Norma Bartoli diesen Weg wählen würde, um sich zu verkrümeln. Denn das nächste Grundstück hatte sich mit einer fast zweieinhalb Yard hohen Brandsteinmauer abgeschirmt.
    Wir gingen auf den Bungalow zu, in dem Norma Bartolie stecken mußte.
    Als uns der Kollege sah, öffnete er das Fenster und gab uns ein Zeichen. Es bedeutete, daß sich die Frau bis jetzt nicht habe blicken lassen.
    Wir erreichten die Eingangstür. Sie bestand aus hellem Holz. Daneben war eine lichtdurchlässige Wand aus Glasbausteinen.
    Als Phil klingeln wollte, sagte ich: »Moment mal, die Tür ist offen,«
    »Tatsächlich, sie ist nur angelehnt. Hoffentlich bedeutet das keine neue Pleite.«
    »Wir werden gleich wissen, ob die Dame durchgebrannt ist.«
    »Ihre Jacht«, sagte Phil. »Wir hätten jemanden hinschicken sollen. Wenn sie damit flieht und außerhalb der Drei-Meilen-Zone ist, haben wir das Nachsehen.«
    Ich drückte kräftig auf den Klingelknopf. Hinter der Tür schellte es schrill. Ich klingelte fünfmal. Dann stießen wir die Tür auf, traten in den kurzen Flur und durchkämmten das Haus, Es enthielt ein großes Kaminzimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer und einen reich ausgestatteten Gymnastikraum. Dort hingen ein Sandsack, ein Punchingball, eine Maisbirne und andere-Utensilien, die den Besatzer des Bungalows als Boxer auswiesen Auf einer Gummimatte, die für Bodenübungen gedacht war, lag Norma Bartoli. Um ihren Hals schlang sich ein Sprungseil. Damit war die Frau erdrosselt worden.
    Das einzige, was die Mordkommission feststellen konnte, war die Tatsache, daß die Frau ungefähr zehn Stunden tot war. Das hieß, der Mörder war während der Nacht gekommen.
    Er hatte Handschuhe getragen und keine Fingerabdrücke hinterlassen.
    Auf der Hausseite, die der Beschatter nicht sehen konnte, stand ein Fenster offen. Schmutzspuren auf der Fensterbank zeigten, daß der Täter hier ein-' gedrungen war. Was die geöffnete Eingangstür bedeutete, wußten wir nicht.
    Ich vermutete, daß der Mörder die Absicht gehabt hatte, das Haus durch die Tür zu verlassen. Als er dann durch den Spalt auf die Straße sah, hatte er irgend jemanden erkannt, von dem er nicht bemerkt werden wollte. Daraufhin hatte er auch den Rückweg durchs Fenster genommen, die Haustür aber versehentlich offengelassen.
    Im FBI-Gebäude berieten wir zu dritt: Phil, Leutnant Roon und ich.
    »Dieser Mord beweist eigentlich, daß die Frau irgendwie in die Sache verwickelt war«, sagte ich. »Aber der Boß war sie sicher nicht. Meines Erachtens ist der Boß der Mörder. Er hat erkannt, daß man ihm auf der Spur ist. Wahrscheinlich hatten Tepper und Vazac den Auftrag, sich aus New York zu melden, sobald sie dort die Pläne erhalten und mich beseitigt hatten. Das ist nicht geschehen. Daraus wird der Boß der Gang geschlossen haben, daß alles schiefgelaufen ist. Von Tepper zum Beerdigungs-Institut die Linie zurückzuverfolgen, ist einfach. Von dort reicht der Faden zwangsläufig zu Norma Bartoli. Sie war wahrscheinlich die rechte Hand des Bosses. Und um nicht selbst den Kopf in die Schlinge stecken zu müssen, hat der Kerl den Faden kurzerhand durchgeschnitten Bei Norma Bartoli sitzen wir fest.«
    »Nicht ganz«, widersprach Phil. »Wir werden alle ihre Bekannten, Freunde und Feinde unter die Lupe nehmen. Vielleicht stoßen wir auf ein paar bekannte Gesichter.«
    »Das ist eine Arbeit, wie ich sie mir wünsche«, sagte ich sauer, »aber du hast recht. Es ist der einzige Weg, auf dem wir weiterkommen. Wer zu dem Kreis der Frau gehörte, werden wir zum Teil feststellen können. Ich nehme an, daß uns die whiskytrinkende Blondine und die beiden Barmädchen etwas sagen können.«
    »Mandy -ist verschwunden«, erinnerte mich Phil.
    »Ja, und damit sind wir beim nächsten Rätsel. Entscheidende Frage ist: Lebt das Mädchen noch, oder hat man seine Leiche inzwischen verschwinden lassen?« Leutnant Roon, der von Phil gebeten worden war, bei dieser Untersuchung mitzuarbeiten, erklärte, daß er sich bei dem Apartment-Haus am Firestone Boulevard umgesehen habe. Er habe nahezu alle Bewohner der umliegenden Häuser befragt. Aber keiner sei zu der Zeit, da das Mädchen verschwand, noch auf den Beinen gewesen. Niemand wollte gesehen haben, was sich während Phils minutenlanger Abwesenheit dort abgespielt hatte.
    Als das Telefon anschlug, nahm Phil den Hörer ab und meldete sich.
    »Für Sie, Leutnant«,
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