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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in denen Tendyke seine Besucher einzuquartieren pflegte.
    Von außen war kaum etwas von diesem Obergeschoß zu erkennen. Das tiefreichende Dach verbarg es; die Fenster in der Dachfläche waren gegen die grelle Sonneneinstrahlung abgedunkelt und verschmolzen von außen mit dem Dach.
    Der niedrige Raum war vollkommen leer. Er glich jenem Zimmer, das Zamorra sich auch im Château Montagne für magische Experimente eingerichtet hatte - nur daß Zamorra dort eben noch Regale und Schränkchen stehen hatte, in denen sich allerlei Dinge befanden, die er für bestimmte Experimente benötigte.
    »Ich brauche Kreide«, sagte Sid Amos.
    Tendyke griff in die Tasche. Wortlos reichte er dem Ex-Teufel ein Stück magisch aufgeladener Kreide, das er anscheinend grundsätzlich bereit hielt. Oder hatte er es gerade eben für die Beschwörung besorgt? Zamorra zuckte mit den Schultern. Im Grunde war es ihm egal. Hauptsache, die Kreide war da. Er war gespannt darauf, was Amos nun zeichnen würde.
    Er begann mit dem üblichen Drudenfuß im geschlossenen Kreis und fügte Schutz- und Bannzeichen hinzu. Dann gab er die Kreide Zamorra.
    »Die noch fehlenden Zeichen mußt du anbringen«, sagte er. »Ich kann das nicht. Es ist mir nicht gegeben.«
    »Der Teufel mag sich nicht mit Weißer Magie abgeben«, sagte Teri Rheken leise.
    Amos fuhr herum und starrte sie finster an, sagte aber nichts.
    »Vielleicht solltest du deine Abneigung wenigstens für die Dauer unserer Beschwörung überwinden«, schlug Zamorra vor. Er fügte eine Reihe von Schutzzeichen hinzu, von denen er hoffte, daß Astardis sie nicht würde überwinden können. Vorsichtshalber brachte er mehr Zeichen an, als eigentlich nötig waren. Aber doppelt hielt besser…
    Sid Amos starrte die Zeichen an. Sie schienen auf ihn keine Wirkung zu haben, oder er beherrschte sich meisterhaft. Jedenfalls war ihm nichts anzumerken. Zamorra fragte sich, wie weit Amos sich wirklich von der Hölle entfernt hatte.
    Immerhin war er zu Merlins Nachfolger geworden…
    Zamorra reichte ihm die Kreide zurück. »Jetzt bist du wieder dran«, sagte er.
    Amos nickte. Er begann das Sigill des Astardis zu zeichnen, das Höllenzeichen, unter dem der Erzdämon anzurufen war und mit dem er Verträge siegelte. Wie alle dämonischen Zeichen, war es ein verschlungenes, wirres Muster aus Linien und Symbolen. Einige Male zögerte Amos, verwischte seine Zeichnung hier und da und änderte Details. Bei diesen Zeichen kam es auf millimetergenaue Exaktheit an. Schon ein winziger Fehler konnte die gesamte Beschwörung in Frage stellen. Zuweilen geschah es auch, daß ein Dämon dann zwar erschien, sich aber beleidigt fühlte durch die Verfälschung seines Sigills, und da die Anrufung nicht exakt durchgeführt worden war, war er auch nicht den Zwängen unterlegen und konnte den Magier böse attackieren, trotz dessen Schutzmaßnahmen.
    »Das ist es«, sagte Amos schließlich. »Ich bin sicher.«
    Zamorra versuchte, sich das Zeichen einzuprägen. Aber das war ziemlich sinnlos. So schnell arbeitete auch sein Gedächtnis nicht.
    »Wir werden es fotografieren«, sagte er. »Vorsichtshalber. Vielleicht brauchen wir es noch einmal.«
    Amos hob die Hand.
    »Nein«, sagte er. »Ich verbiete es. Ich sagte dir schon, Zamorra, daß ich dir mit Informationen helfe und auch die Beschwörung leiten werde, weil ich einmal erleben möchte, daß Astardis tatsächlich aus seinem Versteck herausgezwungen wird. Aber ich sagte dir auch, daß ich ihn dir nicht ans Messer liefern werde. Und das täte ich, wenn du jederzeit über dieses Sigill verfügen könntest.«
    »Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus«, sagte Teri Rheken bissig.
    Zamorra warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Tendyke lächelte dünn. »Wir brauchen das Sigill nicht zu fotografieren«, sagte er. »Ich habe es mir gemerkt. Ich kann es jederzeit exakt wieder aufzeichnen.«
    »Bist du sicher?« fragte Zamorra erstaunt.
    »Ich kann den Beweis antreten«, sagte Tendyke.
    »Gedächtniskünstler«, knurrte Amos mißmutig.
    »Bevor wir die Beschwörung beginnen, sollten wir dafür sorgen, daß wir dem Dämon nicht hilflos gegenüber stehen«, sagte Zamorra. »Gut, wir sind durch den Drudenfuß geschützt, aber wir können ihn so noch nicht angreifen. Und das müssen wir, wenn die Sache sich lohnen soll.«
    Tendyke schnipste mit den Fingern.
    »Amulett, Dhyarra-Kristall. Bestimmte Essenzen, die wir in die Luft sprühen und ihn damit treffen. Weihwasser. Alles mögliche.«
    »Hast

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