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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dauer wohnen mögen. Da ist man ja seines Lebens nicht mehr sicher.«
    »Oh, es war nicht immer so«, sagte Clarkton. »Vor ein paar Jahren blieben sie alle noch brav in den Sümpfen und fraßen nur die Leute, die sich in die Everglades wagten und dabei zu unvorsichtig waren. Zur Plage sind sie erst jetzt geworden.«
    »Kann man diese Plage denn nicht in den Griff kriegen?«
    »Man versucht es. Bisher wurden die Tiere, wenn sie in die Ortschaften kamen, eingefangen und in die Sümpfe zurückgebracht. Aber sie kamen immer wieder. Jetzt werden sie erschossen.«
    »Und Old Sam?«
    »Den kennen die Jäger und wissen, daß er harmlos ist. Er kriegt täglich seine Ration Fleisch, das hält ihn zahm. Da braucht er nicht selbst auf Raubzug zu gehen. Wollten Sie nicht Ihr Gepäck holen, Miß?«
    »Wer garantiert mir, daß Old Sam mich nicht mit seiner Ration Fleisch verwechselt?« protestierte Monica.
    »Sie können ihn sogar streicheln«, sagte Clarkton. »Aber gut, ich hole Ihnen die Sachen herein.« Er ging nach draußen zum Geländewagen. »Zwei Reisetaschen«, rief Uschi ihm nach.
    »Eine gute Sache hat Old Sams Anwesenheit ja«, sagte Nicole. »Mit dem als Wächter wird sich keiner an euch herantrauen.«
    »Ich weiß nicht… mir gefällt das nicht«, sagte Monica, der der Schreck immer noch in den Gliedern steckte. »Selbst wenn der Bursche noch so zahm ist… vielleicht sollten wir uns doch ein anderes Hotel suchen.«
    Aber da tauchte Clarkton mit den beiden Reisetaschen wieder auf. »Sie können unbesorgt sein«, sagte er. »Old Sam hat sich getrollt. Er wird erst in zwei, drei Stunden wieder auftauchen. Dann bekommt er seinen Tribut und verschwindet wieder. Haben Sie keine Angst. Er kommt nur zur Fütterung in die Nähe.«
    »Und vor Dieben schützt er Sie aus der Ferne, wie?«
    »Allein das Wissen, daß er da sein könnte, schreckt sie ab«, schmunzelte Clarkton. »Aber, wirklich, er kommt nur abends. Oder wenn er meint, er müßte zwischendurch mal naschen. Aber das kommt vielleicht einmal im Jahr vor.«
    »So, wie Sie sich Mühe geben, ihn als harmlos hinzustellen, könnte man meinen, Sie seien mit ihm verwandt!« behauptete Nicole. »Trotzdem… diese Ally-Plage gefällt mir auch nicht…«
    »Wenn Sie an die anderen Alligatoren denken - die kommen auch nicht hierher. Dies ist Old Sams Revier. Die anderen respektieren das. Sie machen einen weiten Bogen um mein Haus. Sie sind wirklich nicht gefährdet, meine Damen.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Ich habe selten einen Wirt erlebt, der sich solche Mühe gab, seine Gäste festzuhalten, Moni, Uschi, was meint ihr?«
    »Wenn Old Sam nicht die Treppe hinauf pilgert, quartieren wir uns ein«, sagte Uschi. »Es wird ja keine Woche dauern, bis Rob und Zamorra fertig sind…«
    »Nun gut. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich«, sagte Nicole. »Kann ich euch hierlassen, oder braucht ihr meine moralische Unterstützung?«
    »Fahr ruhig zurück«, sagte Monica. »Wir verschanzen uns in den Zimmern, und damit ist der Fall erledigt. Okay? Sollen wir anrufen, oder meldet ihr euch?«
    »Natürlich melden wir uns«, sagte Nicole. »Wir werden versuchen, die Sache so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen. Vielleicht holen wir euch sogar morgen früh schon wieder ab.«
    »Für nur eine Nacht lohnt sich das ja gar nicht«, ließ sich Clarkton vernehmen. »Genießen Sie die Schönheit der Landschaft! Bleiben Sie ein paar Tage länger. Sie können einen Ausflug zu Pete Simmons’ Alligatorfarm unternehmen, oder eine Tour mit dem Gleitboot durch die Kanäle…«
    »Nein danke!« sagte Monica energisch. »Mein Bedarf ist durch Old Sam bereits vollständig gedeckt. Komm, Schwesterherz. Wir schauen uns mal unser Zimmer an. Wehe, wenn das nicht krokodilsicher ist.«
    »Ich warte hier noch ein wenig«, sagte Nicole. Sie ließ sich an einem der Tische nieder. »Walty, wie wäre es, wenn Sie mir einen Sherry brächten?«
    »Kommt sofort, Lady«, versicherte Walty diensteifrig.
    Nicole sah den beiden Mädchen nach, wie sie durch eine Hintertür verschwanden. Die paar Gästezimmer befanden sich im rückwärtigen Bereich des Hauses.
    Seltsamerweise war ihr ungutes Gefühl nicht schwächer geworden.
    ***
    Der Raum, den Tendyke den anderen zeigte, befand sich im Obergeschoß des Bungalows in der Nähe seines Arbeitszimmers. Die Räume waren hier ziemlich niedrig; großgewachsene Menschen liefen Gefahr, mit dem Kopf gegen die Zimmerdecke zu stoßen. Hier waren auch die Gästezimmer,

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