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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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meine Art, junge Ladies anzurempeln…«
    »Schon gut, ist ja nichts passiert. Würden Sie mir jetzt bitte den Weg freigeben?« Er redete zuviel, fand sie. Dabei sah er eigentlich ganz passabel aus. Sportlich, dunkelhaarig, mit einem schmalen Oberlippenbart. Seine Augen waren von einem satten Schwarz. Der Mann gefiel ihr. Wenn da nicht Rob Tendyke gewesen wäre… zu einer anderen Zeit, früher, hätte vielleicht ein Abenteuer aus der Sache werden können. Aber jetzt war das vorbei. Außerdem… er redete wirklich zuviel.
    »Natürlich, Lady. Verzeihen Sie -ich vergaß, mich vorzustellen. Al Tradys, für meine Freunde einfach Al.«
    »Nett, Sie kennenzulernen, Mister Tradys«, sagte Uschi betont kühl und schob ihn zur Seite.
    Er kam doch wahrhaftig hinter ihr her!
    »Möchten Sie mir Ihren Namen nicht nennen? Ich muß doch wissen, mit wem ich es zu tun habe. Sie sind keine Amerikanerin, nicht wahr? Ihrem Akzent nach könnten Sie aus Germany stammen…«
    Stimmt genau, dachte Uschi. Ist der Typ eigentlich magnetisch, daß er so an mir klebt und nicht wieder ablassen will? Kurz überlegte sie, ob sie ihn ihrer Schwester empfehlen sollte. Aber was brachte es? An Schwätzern war auch Monica nicht interessiert.
    Sie erreichte ihre Zimmertür.
    »Passen Sie auf!« sagte sie hastig und riß scheinbar erschrocken beide Augen weit auf. »Hinter Ihnen! Ein Alligator!«
    Wahrhaftig wirbelte Al Tradys gedankenschnell herum. Uschi staunte. Sie hatte selten jemanden gesehen, der sich so unglaublich schnell bewegen konnte. Seine Reflexe waren ähnlich schnell wie die Rob Tendykes. Wenn da wirklich ein Gator im Gang gewesen wäre, hätte Tradys gute Chancen gehabt, dem zuschnappenden Maul zu entgehen.
    Noch während er herumfuhr, öffnete Uschi die Tür und schlüpfte ins Zimmer. Sie drehte vorsichtshalber sofort den Schlüssel herum.
    »He, das ist unfair«, hörte sie draußen Tradys’ Stimme. »Ich weiß Ihren Namen immer noch nicht.«
    »Oh, wie gut, daß niemand weiß, daß ich Rumpelstielzchen heiß«, rief sie durch die geschlossene Tür. »Viel Spaß noch mit dem Alligator, Mister Tradys.«
    »Was ist denn mit dir los?« fragte Monica. »Ist Old Sam tatsächlich im Korridor?«
    »Unsinn. Nur ein geschwätziger Möchtegern-Verehrer, der sich selbst gern reden hört«, erwiderte Uschi. »Ich habe nur mal wieder eine neue Methode ausprobiert, jemanden abzuwimmeln.«
    Auf dem Gang verklangen Tradys’ Schritte.
    Offenbar enttäuscht gab er seinen Annäherungsversuch auf.
    »Scheint auch hier zu wohnen«, überlegte Uschi. »Was sollte er hier sonst zu suchen haben?«
    Sie hatte darauf verzichtet, ihre telepathische Gabe einzusetzen und seine Gedanken zu erforschen. Es war nicht ihre Art, in den Gehirnwindungen anderer Menschen herumzuspionieren. Sie hatte mit ihren eigenen Problemen genug zu tun und war nicht daran interessiert, sich auch noch mit den intimsten Schwierigkeiten anderer Leute zu belasten. Monica und sie setzten ihre Telepathie nur in ganz bestimmten zwingenden Situationen ein, beispielsweise, wenn es an Zamorras Seite auf Dämonenjagd ging…
    Aber das war derzeit ja nicht drin.
    Und die Gedanken dieses Redseligen interessierten sie überhaupt nicht.
    Aber hätte sie versucht, ihn telepathisch zu sondieren, wäre sie vielleicht sehr überrascht gewesen…
    ***
    Astardis hatte das Mädchen durch die Augen seines Zweitkörpers sofort wiedererkannt. Er war überrascht gewesen, die Blonde hier zu treffen, hatte sich aber sehr schnell wieder gefangen und reagierte erst einmal zurückhaltend. Er versuchte, den Kontakt herzustellen.
    Aber das Mädchen reagierte nicht darauf. Es wimmelte ihn einfach ab.
    Also zog sich auch Astardis vorerst zurück, um nicht sofort Verdacht zu erregen. Er mußte erst einmal in Erfahrung bringen, warum die Blonde hier war. Und ob sie allein war, oder ihre Zwillingsschwester sich ebenfalls in der Nähe aufhielt.
    Wenn, dann wollte er möglichst beide Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Aber er mußte vorsichtig sein. Vielleicht war auch Tendyke in der Nähe. Und der hatte bei ihrer ersten Begegnung den Doppelkörper sofort durchschaut. Wenngleich Astardis nicht begriff, wie das hatte geschehen können… aber Rob Tendyke war gefährlich.
    Diesmal hatte Astardis, oder Al Tradys, wie er sich hier nannte, das Eigenartige an dem Mädchen nicht feststellen können, das ursprünglich sein Interesse geweckt hatte. Aber er war zu überrascht gewesen, um darauf achten zu können. Er hatte einfach

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