0389 - Mond der Rebellen
ausgezeichnet navigieren. Sollen wir mit den Arbeiten anfangen?"
„Wenn es MAX-1 gestattet!" sagte Rhodan.
„Aus diesem Grund haben wir Ihnen die Karten übergeben, Rhodan", erwiderte MAX-1.
„Einverstanden. Fangen wir an, die Erkenntnisse unserer fremdartigen Kollegen auszuwerten. Das wird unsere Anstrengungen entscheidend erleichtern."
„Wir nehmen die Karten mit in unsere Abteilung.
Eigentlich könnten uns ein paar der Gäste dabei unterstützen."
Zwei Baramos, MAX-14 und MAX-15, verließen mit den Kosmonauten zusammen den Sitzungssaal.
Rhodan sprach weiter.
„... und aus diesem Grund sind wir sehr froh, daß wir den Kontakt mit Ihnen aufgenommen haben. Ich hoffe, daß wir alle Probleme gemeinsam lösen können und werden."
MAX-1 verbeugte sich wieder und zirpte: „Davon sind wir überzeugt. Wir sind sehr darüber erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit wir hier aufgenommen worden sind. In einer Zeit, in der wir unfaßbarem Druck ausgesetzt sind, erstaunt es uns doppelt. Wir hoffen, gute Partner gefunden zu haben.
Sie müssen wissen, daß wir von Natur aus ziemlich leicht einzuschüchtern sind, aber hier fällt es uns leicht, gelöst zu sein."
Rhodan wandte sich an Atlan und murmelte: „Sie sind wirklich zurückhaltend und ziemlich empfindsam. Wenn sie mit unseren halutischen Freunden oder den rüden Sitten der Freihändler konfrontiert worden wären, würden sie jetzt nicht sprechen, sondern nur noch zittern."
„Du hast recht", erwiderte Atlan leise. „Wir müssen uns vermutlich einen ganz besonderen leisen Ton angewöhnen und die sorgfältigste aller Umgangssprachen."
Atlan grinste und drehte sich zu den Baramos um.
„Darf ich Sie zwei Dinge fragen, MAX-1?"
erkundigte er sich höflich.
„Selbstverständlich. Sicherlich wollten Sie wissen, aus welchen Gründen wir den Kontakt mit Ihnen gesucht haben?"
„In der Tat ging es, mir hauptsächlich darum", sagte Atlan bestätigend und steckte die Hände in die Hosentaschen.
„Das ist eine lange und etwas komplizierte Geschichte", begann MAX-1. „Unsere Rasse ist sozusagen in zwei Gruppen gespalten. In die konservativen Mitglieder und in die Revolutionäre.
Wir, die Insassen dieses kleinen Schiffes vertreten die Revolutionäre. Wir sind zwar keine furchtbaren Kämpfer, aber die härteste und am meisten entschlossene Gruppe der Revolutionäre."
Rhodan mußte wider Willen lächeln.
Revolutionäre ... diese grazilen und zurückhaltenden Individuen? Es klang mehr als erstaunlich, aber dann sagte er sich, daß er hier alles andere als terranische Maßstäbe ansetzen durfte.
Vielleicht waren sie es wirklich!
„Sie sind also die revolutionäre Gruppe. Wogegen revoltieren Sie?" fragte Rhodan. Die übrigen Versammelten lauschten atemlos.
„Wir revoltieren gegen die dauernde Versklavung unserer Rasse durch die Vernichter."
„Durch wen, bitte?" fragte Bangk Thorens laut.
„Durch die Vernichter. Sie halten unsere Rasse seit undenkbar langer Zeit in Sklaverei. Sie können das Risiko nicht eingehen, uns auszurotten, denn sie brauchen uns, um leben zu können. Trotzdem - das Bewußtsein einer dauernden Sklaverei zählt nicht zu den Dingen, die ein tapferer Baramo lange Zeit aushalten kann. Die Konservativen sagen, es sei besser, weiter zu warten und so zu leben wie wir es tun. Wir dagegen wollen kämpfen. Wir wollen die Freiheit!"
Atlan nickte.
„Wer will das nicht", knurrte er. „Und wie teuer wird überall für diesen Wunsch gezahlt!"
„Ich glaube, wir sollten uns hinsetzen und schweigend hören, was uns die Baramos zu erzählen haben. Sie wissen, in groben Umrissen natürlich, fast alles von uns, aber jetzt sind Sie dran, MAX-1."
MAX-1 drehte sich um und deutete mit den knochigen Fingern auf einen anderen Baramo.
Der stand auf.
„Dies ist MAX-7", erklärte MAX-1. „Er wird Ihnen alles berichten, was Sie wissen wollen und wissen müssen."
„Ich werde vergröbernd wirken, aber es ist unmöglich, Ihnen die traurige Geschichte unserer Rasse in einigen Sätzen zu erzählen", sagte MAX-7 deutlich. Die Terraner spürten den Ernst, der selbst noch aus der Übersetzung herauszuhören war.
Der Baramo begann.
Schon nach den ersten Sätzen wußten die meisten der Versammelten, daß die bisherige Ereignislosigkeit vorbei zu sein schien. Es gab plötzlich einen deutlichen Grund, der für das Warten und die Zweifel entschädigte. Es war klar: Diese Rasse suchte verzweifelt einen Freund, der in der Lage war, ihnen zu helfen. Der stark
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